Olaf Koch im Interview 4/4
Die Digitalisierung der Gastronomiebranche voranzutreiben, ist ein wichtiges Ziel von METRO. Wo und wie setzen Sie hier konkret an?
Wir arbeiten seit Jahren an diesem Thema und haben mittlerweile einen guten Einblick in die Herausforderungen, aber auch die Chancen, die mit der Digitalisierung für unabhängige Gastronomen verbunden sind. Um den wirtschaftlichen Nutzen digitaler Anwendungen etwa für Tischreservierung, Bestandsmanagement oder Personalverwaltung zu prüfen, nutzen wir unser Projekt METROpolitan Pilot mit mehr als 500 Betrieben in 5 europäischen Städten. Wir sind davon überzeugt, dass wir nicht nur Umsatzsteigerung, Deckungsbeitragssteigerung, Kostensenkung und Nachhaltigkeit unserer Kunden erheblich verbessern können. Auch der lästige Zeitaufwand im Verwaltungsbereich lässt sich mithilfe digitaler Tools deutlich reduzieren.
Das klingt Erfolg versprechend – was müssen die Gastronomen hierfür tun?
Sie müssen sich auf die Digitalisierung einlassen. Und um dies so angenehm wie möglich zu machen, haben wir unsere Plattform dish.co etabliert, die den Nutzern zunächst einfach etwas gibt und neue Möglichkeiten aufzeigt. Wir geben den Kunden den Schlüssel zur Digitalisierung in die Hand – mit einer Reihe von Lösungen. Beispielsweise bieten wir die Erstellung einer eigenen Onlinepräsenz kostenfrei an ebenso wie ein Einstiegstool für die Online-Tischreservierung. Darüber hinaus erhalten Gastronomen Zugriff auf branchenspezifische Informationen sowie die Möglichkeit, sich zu vernetzen. Auf diese Weise wollen wir unsere Relevanz als Partner der unabhängigen Unternehmer weiter ausbauen.
Welchen wirtschaftlichen Vorteil verspricht sich METRO von diesem Angebot?
In dem Maße, in dem wir Mehrwert für unsere Kunden generieren, haben wir auch eine positive Erwartung an den Ausbau unserer Geschäftsbeziehungen. Wir gehen zudem davon aus, dass dish.co ein spannendes Instrument ist, um neue Kunden auf METRO aufmerksam zu machen und für uns zu gewinnen. Und wir sind der Überzeugung, dass wir für Dritte, die digitale Lösungen in den Markt bringen wollen, eine ideale Plattform bieten. Denn die Digitalisierung ist auch deshalb so schwierig, weil die Gastronomiebranche so fragmentiert ist. Bei rund 1,8 Millionen gastronomischen Betrieben in Europa sind es 1,8 Millionen Türen, die geöffnet, und mindestens ebenso viele Gespräche, die geführt werden müssen. Über unsere Plattform lässt sich die Zielgruppe viel wirtschaftlicher erreichen.
Das Beste aus Sizilien – mitten in Mailand
Das SlowSud liegt ganz in der Nähe des Mailänder Doms, in einer der schmalen Gassen im Zentrum der Metropole. Einheimische und Touristen kommen gerne zum Mittag- oder Abendessen in das kleine gemütliche Lokal, das sich auf sizilianische Gerichte spezialisiert hat. Ihre Rückmeldungen? Absolut positiv!
Luca und seine Kollegen sind stolz darauf, dass ihr Konzept funktioniert – und dass die Traditionsrezepte aus ihrer Heimat so gut ankommen. „Das SlowSud bietet uns die Möglichkeit, Menschen aus verschiedensten Ländern und Regionen zu treffen, uns mit ihnen auszutauschen und die Energie, die Tradition und die guten Dinge Siziliens hier nach Mailand zu bringen. Das ist einfach ein tolles Gefühl.“
Alles unter Kontrolle
Viele Restaurantbetreiber in Mailand arbeiten nach wie vor weitgehend analog. Ganz anders Luca im SlowSud: Er ist davon überzeugt, dass der Einsatz digitaler Anwendungen entscheidend ist, um sich im harten Wettbewerb behaupten zu können. Mithilfe des Kassensystems behält er beispielsweise alle Produkte, die die Küche des SlowSud bezieht, ebenso im Blick wie die Gerichte, die zubereitet werden, und die Umsätze, die das Lokal generiert.
Und das alles mit nur ein paar Mouseklicks.
Video nochmals ansehenIn ständigem Austausch
Tim Kruppe arbeitet bei Hospitality Digital – mit einer klaren Mission: „Wir sehen, dass der Druck gerade auf unabhängige Unternehmer zunimmt, einerseits durch die Konkurrenz der Systemgastronomie, andererseits durch immer mehr administrative Anforderungen. Unser Ziel ist es daher, digitale Lösungen zu identifizieren, die die Gastronomen in ihrem Alltag unterstützen, entlasten und erfolgreicher machen.“
In dieser Mission ist Tim ständig auf Achse: Er besucht Gastronomen des Projekts METROpolitan Pilot in verschiedenen Städte und steht zudem in ständigem Austausch mit Start-ups – um zu verstehen, welche Lösungen helfen können.
Probleme und Lösungen zusammenbringen
Im Rahmen des Projekts METROpolitan Pilot hat Hospitality Digital mehr als 100 Lösungen von Start-ups getestet. Planday ist eins davon. Das Unternehmen mit Sitz in Kopenhagen hat u. a. eine Lösung entwickelt, die die aufwendige und bisher weitgehend papierbasierte Personaleinsatzplanung sowie die Zeiterfassung in gastronomischen Betrieben automatisiert.
Tim Kruppe begleitet die Entwicklung und ist in ständigem Austausch mit Start-ups wie Planday, um mit seinen Partnern zu diskutieren und sich mit ihnen abzustimmen: „Wir haben das Tool zunächst von rund 30 Gastronomen in Deutschland testen lassen. Die Rückmeldungen waren so positiv, dass wir das Tool aktuell deutschlandweit passenden Kunden anbieten.“
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WE ARE ON THE MOVE
In Europa gibt es 1,8 Millionen gastronomische Betriebe mit einem Einkaufsvolumen von rund 120 Mrd. €. Das ist die wohl spannendste Industrie, die derzeit weitgehend noch nicht digitalisiert ist!
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