Olaf Koch im Interview 3/4

METRO Wholesale versteht sich als Omnichannel-Anbieter, der moderne Großmärkte mit Food Service Distribution kombiniert. Was bedeutet das konkret für den Kunden?

Bei jedem Angebot an unsere Kunden müssen wir uns die Frage stellen, wie wir den Einkauf einfacher und wirtschaftlicher, aber auch attraktiver machen können. In unseren Märkten testen wir daher permanent neue Technologien. In den Compact Stores in Frankreich können unsere Kunden beispielsweise Sortimente vorbestellen, die nicht im Markt verfügbar sind. Die Waren kommen direkt aus dem Lager und werden im Markt bereitgehalten. Zudem können unsere Kunden im Markt den Checkout-Prozess vereinfachen, indem sie die Ware selbst scannen, ihren Einkauf am Ende nur noch kurz validieren und zahlen. Zeitersparnis ist ein enorm wichtiger Faktor, und den haben wir immer im Visier.

Das Konzept des Compact Store haben Kunden von Beginn an mithilfe von Virtual Reality mitgestaltet. Hat sich dieser Ansatz bewährt?

Definitiv! Und zwar schon, bevor der Markt Realität wurde. Dank der Planung mit Virtual Reality konnten wir unsere Kunden frühzeitig befragen und die Marktgestaltung entsprechend optimieren. Wir haben damit auch Konstruktionsfehler verhindert, die uns sonst wahrscheinlich erst später aufgefallen wären. Denn egal, wie viele Gedanken man sich am Schreibtisch macht – in der Praxis sieht es häufig eben doch anders aus. Die VR-Planung ermöglicht es, die Realität schon vorab erlebbar zu machen. Darin sehen wir enormes Potenzial auch für andere künftige Projekte.

Keiner kennt sich besser mit den Wünschen unserer Kunden aus als unsere Kunden selbst. Deshalb sind sie unsere Co-Designer bei der Marktplanung – und testen virtuell, bevor wir reell umsetzen. Perfektes Teamwork!

@METRO_News

Das neue Unternehmen METRO Markets arbeitet daran, eine Internetvariante des bestehenden Cash-and-Carry-Geschäftsmodells zu entwickeln. Inwieweit ergänzen sich digitales und stationäres Geschäft?

An unseren Standorten können wir wirtschaftlich rund 40.000 bis 50.000 Artikel anbieten. Das Spektrum an Produkten, die unsere Kunden suchen, ist aber deutlich größer. Deswegen haben wir METRO Markets gegründet: um Lieferanten auf der ganzen Welt einzubinden, die ebendiese nachgefragten Produkte anbieten. Das heißt, wir öffnen einen großen Marktplatz, indem wir unsere Reichweite von mehr als 24 Millionen gewerblichen Kunden für andere Händler verfügbar machen. Mit diesem Ansatz können wir unser Sortiment deutlich erweitern und unsere Relevanz nochmals erheblich steigern.

Verschwommene Grenze zwischen der analogen und digitalen Welt (Foto)

In Zeiten des Omnichannel-Handels verschwimmen die Grenzen zwischen analoger und digitaler Welt zunehmend. In der sogenannten phygitalen Welt punktet der Handel mit intuitiven Technologien, die ein optimales Einkaufserlebnis ermöglichen. Der analoge Markt ist nach wie vor nicht wegzudenken.

Franck Subileau Virual Reality interessiert, Hotelbesitzer und Küchenchef (Foto)

Der Großmarkt als Computerspiel – der Kunde als Co-Designer: Bereits in der Planungsphase besucht Hotelbesitzer und Küchenchef Franck Subileau den neuen Markt im südfranzösischen Alès und bringt seine Gestaltungswünsche direkt ein. Virtual Reality macht’s möglich.

Franck Subileau Küchenchef und Besitzer desLa Bastide des Senteursin Saint-Victor-de-Malcap
Franck Subileau erfahrener Gastronom (Foto)

Gastronom aus Überzeugung

Franck Subileau ist ein erfahrener Gastronom. Jahrelang hat er für verschiedene Häuser gearbeitet – bis er sich gemeinsam mit seiner Frau Rosy entschloss, den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen und ein eigenes Restaurant und Hotel mit Weinkeller zu eröffnen. „Jeden Tag, wenn ich das Haus aufschließe, freue ich mich, dass wir diese Entscheidung getroffen haben! Es ist zwar nicht immer leicht, aber den Entschluss habe ich nie bereut.“

La Bastide des Senteurs liegt in Saint-Victor-de-Malcap, einer kleinen Gemeinde im südfranzösischen Département Gard. Die Region hat sowohl touristisch als auch kulinarisch einiges zu bieten. Die Besucher wissen das ebenso zu schätzen wie die Gastfreundschaft von Franck und Rosy. „Manche Gäste kennen wir schon seit 20 Jahren. Sie kommen nicht in irgendein Hotel – sie kommen zu uns.“

Saint-Victor-de-Malcap, eine kleine Gemeinde im südfranzösischen Département Gard (Foto)

Nähe zum Markt

Die Arbeitstage von Franck und Rosy Subileau sind lang: In der Saison von Anfang März bis Ende Oktober arbeiten die beiden von 5 Uhr morgens bis Mitternacht. Zeit ist für sie entsprechend wertvoll. Auch deshalb war Francks Interesse sofort geweckt, als er vom Neubau des METRO Markts in Alès erfuhr: „Früher musste ich zum Einkaufen anderthalb Stunden fahren – und das zwei- bis dreimal pro Woche.“

Die Möglichkeit, sich und seine Wünsche im Rahmen eines Co-Creation-Projekts in die Planung einzubringen, fand der Gastronom spannend: „Ich bin ein sehr neugieriger Mensch. Es hat mich einfach interessiert, wie man einen kompletten Store aus dem Nichts aufbaut.“

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Franck Subileau, Restaurantbesitzer (Foto)
Planung des Co-Creation-Projekts (Foto)
Isabel Rudolf-Staubach und Franck Subileau Entwickler des Compact Store in Alès (Foto)

Isabel Rudolf-Staubach, Head of Innovation and Customer Experience bei METRO, und Franck Subileau sind perfekte Co-Creation-Partner: Zusammen mit anderen Kunden haben sie den Compact Store in Alès komplett in Virtual Reality entwickelt, getestet und gestaltet. Frühzeitige Fehlerkorrektur inklusive.

Effizient einkaufen im METRO Compact Store (Foto)

Einfach die Kundenkarte scannen – und bienvenue im ersten METRO Compact Store! Der Markt ist übersichtlich, die Laufwege sind kurz, verschiedene technologische Anwendungen erleichtern den Einkauf und helfen dem Kunden, Zeit zu sparen. Ein Format mit Zukunftspotenzial.

Isabel Rudolf-Staubach Head of Innovation and Customer Experience, METRO AG
Der erste in einem innovativen Co-Creation-Prozess realisierte METRO Markt (Foto)
Der neue Compact Store in Alès (Foto)

Neue Technologien – neue Möglichkeiten

Der Compact Store in Alès hat nicht nur ein neues Format. Er ist auch der erste METRO Markt, der in einem innovativen Co-Creation-Prozess zusammen mit Kunden geplant und realisiert worden ist. Isabel Rudolf-Staubach hat mit ihrem Team das Projekt entwickelt und begleitet: „Die Neuerungen, die sich unsere französischen Kollegen für dieses neue Marktformat überlegt haben, waren so umfassend, dass wir mit einem normalen Workshop nicht vorangekommen wären. Daher haben wir uns für einen neuen, sehr spannenden Weg entschieden.“

Um mit den vielbeschäftigten HoReCa-Kunden in kurzer Zeit möglichst viele Innovationen realitätsgetreu testen zu können, setzte das Team auf Virtual Reality: „Wir haben die Kunden in einer Art Computerspiel zu einem digitalen Einkaufstrip eingeladen. Ihre Aufgabe bestand u. a. darin, 20 Produkte im Markt zu finden. Währenddessen haben wir ihnen zahlreiche Fragen gestellt. Anhand der Interviews und der digitalen Bewegungsverfolgung konnten wir konkret auswerten, was sich die Kunden wünschen.“ Diese Resultate bildeten die Basis für die Planung des Compact Stores – und lieferten zudem jede Menge wertvoller Erkenntnisse für weitere Marktplanungen.

Isabel Rudolf-Staubach und Franck Subileau bei der Planung des Compact Stores (Foto)
Isabel Rudolf-Staubach Virtual Reality Test (Foto)
Franck Subileau Virtual Reality Test (Foto)

Compact Store Alès

Zu den erfolgreich getesteten und realisierten technologischen Neuerungen im Compact Store Alès gehören z. B. Hand-Scanner, mit denen die Kunden ihre Waren beim Einkauf selbst erfassen können. Auf diese Weise behalten sie stets den Überblick über den Warenkorb und die Höhe des Endbetrags. Den Abschluss und die Bezahlung des Einkaufs haben die Kunden beim sogenannten Self-Check-out ebenfalls selbst in der Hand – eine deutliche Zeitersparnis.

Der Compact Store ist im Vergleich zu anderen METRO Märkten zwar kleiner – dies bedeutet aber nicht, dass die Kunden hier weniger Auswahl haben. Über den virtuellen Showroom sind alle Produkte bestell- und lieferbar, die es bei METRO Frankreich gibt.

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Isabel und Franck testen den Hand-Scanner in Ihrem Compact Store (Foto)
Über einen virtuellen Showroom sind alle Produkte bestell- und lieferbar die es bei METRO Frankreich gibt (Foto)

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