Unfold Prosperity

4P – Unfold Prosperity (Logo)

Wir gestalten unsere Beschaffung und das Sortiment verantwortungsvoll und schaffen einen hohen Grad an Transparenz entlang der gesamten Wertschöpfungskette, mit dem Ziel, Mehrwert für unsere Kunden zu generieren. So können wir unsere Kunden weltweit mit bezahlbaren, gesunden und sicheren Qualitätsprodukten, passenden Services und Gütern versorgen, die sozial verantwortlich sowie umwelt- und ressourcenschonend erzeugt werden. Gleichzeitig tragen wir so auch zur Stärkung der lokalen Erzeugerstrukturen und der Entwicklung der Regionen bei. Zudem geben wir unser Fachwissen in den Bereichen Ressourcenmanagement, Beschaffung und Sortimentsgestaltung an unabhängige Unternehmer weiter, um uns und ihnen langfristige Geschäftsperspektiven und Wettbewerbsvorteile zu verschaffen. So sichern wir unsere Zukunft und fördern nachhaltige Beschaffungsprozesse und verantwortungsbewusstes Konsumverhalten. Damit tragen wir bei zur Erreichung z. B. von SDG 12.

Zukunft gestalten in unseren Ländern

„Ugly but tasty“ in Bulgarien

„Ugly but Tasty“-Initiative in Bulgarien (Foto)

Etwa ein Fünftel der bulgarischen Gemüse- und Obsternte kommt nicht in den Handel, da die Früchte in Form, Farbe oder Größe nicht den Standards entsprechen – obwohl sie geschmacklich einwandfrei sind. METRO wirkt der daraus resultierenden Lebensmittelverschwendung durch Nachernteverluste mit der neuen „Ugly but Tasty“-Initiative entgegen. Für einen niedrigen Festpreis kann jeder METRO Kunde eine plastikfreie Tüte mit „unperfekten“ Früchten seiner Wahl füllen. Außerdem besuchen, informieren und schulen wir Landwirte zum Thema. Die Kampagne ist Teil der umfassenderen „Nutured with care in Bulgaria“ Initiative und trägt dazu bei, die Vermarktungsfähigkeit dieser „unperfekten“ Produkte zu steigern und so die Einkommensmöglichkeiten für die teilnehmenden Produzenten zu erhöhen. Geplant ist, die Kampagne auf das weitere Sortiment auszuweiten.

Star Farm in China und Pakistan

Im Rahmen der Star Farm Aktivitäten unterstützen wir seit 2007 landwirtschaftliche Erzeuger und Lieferanten in China dabei, international anerkannte Qualitätsstandards wie GlobalG.A.P., HACCP und International Food Standard (IFS) zu erfüllen sowie die Rückverfolgbarkeit und Transparenz innerhalb der Lieferkette zu verbessern. Star Farm ist ein landwirtschaftliches Beratungsunternehmen, das zu METRO gehört und sich auf Qualitätssicherungssysteme sowie Rückverfolgungslösungen speziell für landwirtschaftliche Produkte fokussiert. Ins Leben gerufen wurde das Unternehmen 2007 durch METRO Wholesale in Kooperation mit dem chinesischen Handelsministerium und lokalen Behörden. Ziel der Star Farm Aktivitäten ist es, den Anteil direkt beschaffter Waren, die Produktivität und Effektivität der landwirtschaftlichen Produktion und die Lebensmittelsicherheit durch Modernisierung der Lieferkette zu erhöhen. 2009 wurde hierfür eine integrierte Rückverfolgungslösung für Lebensmittelprodukte eingeführt. Mithilfe dieses Systems können die Kunden die Herkunft der landwirtschaftlichen Produkte im Detail nachvollziehen.

Star Farm in China und Pakistan (Logo)

2011 wurde die Kooperation auch in Pakistan begonnen, welche auch hier nun dazu beiträgt, beste Produkte von den Farmern beziehen zu können und durch die direkte Lieferantenbeziehung einen hohen Grad an Transparenz an die Kunden weitergeben zu können. Als Schwesterorganisation von METRO Pakistan arbeitet Star Farm an den gleichen Herausforderungen, die Lebensmittelversorgungskette durch nachhaltige und innovative Methoden aufzuwerten. 2018 startete der Punjab Skills Development Fund (finanziert von DFID, UKaid) ein besonderes Programm mit dem Titel "Big Push for Rural Economy - Agriculture Sector". Hier wurden über 12.000 Personen aus 60 ausgewählten Dörfern aus 4 Distrikten des südlichen Punjabs (Bahawalpur, Bahawalnagar, Lodhran und Muzaffargarh) in verschiedenen landwirtschaftlichen Fertigkeiten geschult. Star Farm verpflichtete 150 Landwirtschaftsspezialisten, umfangreiche theoretische und praktische Aspekte im Zusammenhang mit Vor- und Nacherntetechniken, Pflanzenschutz, Best Crop Managementpraktiken, ideale Bewässerungsformen und Düngemittelempfehlungen zu vermitteln. Hauptziel war auch, die Bauerngemeinschaft und viele arbeitslose Jugendliche zu aktivieren. Zu diesem Zweck hat Star Farm Pakistan 110 voll ausgestattete Schulungszentren in den Dörfern eingerichtet und Demonstrationsflächen für den Weizen- und Baumwollanbau eingerichtet, wo die Bauern ihre neu erworbenen Fähigkeiten und Best Practices anwenden können. In dem Bewusstsein, dass Frauen ein integraler Bestandteil der Gemeinschaft sind und ihre Einbeziehung in solche Projekte die Wirtschaft erheblich beeinflussen kann, wurden 1.800 Frauen (30 aus jedem Dorf) auch in Themen wie Küchengartenbau und Lebensmittelverarbeitungstechniken direkt bei ihnen zu Hause geschult. Insgesamt konnten wir in den letzten beiden Geschäftsjahren über 20.000 Landwirte in China und Pakistan schulen, davon in Pakistan 5.000 Frauen.

Treffen zum Thema „Nachhaltige Beschaffungsstrukturen“ in Frankreich

Die Handelsmesse „Sirha Green“ in Lyon stand 2018 erstmals ganz im Zeichen einer nachhaltigen Lebensmittelwirtschaft. Aus diesem Anlass haben wir gemeinsam mit mehr als 60 Eigenmarkenlieferanten ein „Sustainable Procurement Meeting“ veranstaltet. Ziel des Treffens war es, gemeinsam mit unseren Lieferanten Differenzierungsmerkmale für ein nachhaltiges Wirtschaften zu erarbeiten und so beizutragen, unser gemeinsames Geschäft weiter für die Zukunft zu rüsten. Im Verlauf des Treffens haben wir 15 Factsheets mit Nachhaltigkeitsverpflichtungen zu 5 Themen vorgestellt, die den Lieferanten als Richtlinien dienen können in Bezug auf die Anforderungen von METRO, aber auch in Bezug auf ihren eigenen Geschäftsbetrieb: Gesundheit, Umwelt & Biodiversität, Compliance, Tierwohl sowie Geschmack und Gastro-Know-how. In verschiedenen Gesprächsrunden haben Lieferanten ihre Erfahrungen geteilt, wie sie praktische Herausforderungen in der Umsetzung von Nachhaltigkeit in ihrem Geschäft angegangen und überwunden haben.

Nachhaltige Beschaffung in Indien

Bayer Crop Science in Indien (Grafik)

METRO arbeitet in Indien eng mit der Food Chain Partnership-Initiative von Bayer Crop Science zusammen. Sie bringt Landwirte, Händler und andere Akteure der Wertschöpfungskette zusammen, um eine nachhaltige Landwirtschaft in Schwellen- und Entwicklungsländern sowie die Versorgung mit sicheren Lebensmitteln zu fördern. So werden insbesondere in wirtschaftlich schwächeren Regionen die lokalen Strukturen gestärkt. Wesentlicher Bestandteil der Kooperation in Indien sind Schulungen der Farmer zu Qualitäts- und Umweltaspekten. Der aktuelle Fokus liegt dabei auf dem Anbau von Gemüse, vor allem von Tomaten, Salat, Blumenkohl und Gurken. Wir streben an, 80 % der Beschaffung über zentrale Sammelstellen und Plattformen zu organisieren, die sich an den Richtlinien der Initiative orientieren.

Pilotprojekt mit kleinen und mittelständischen Betrieben in Russland

Fasol (Foto)

Kleine und mittlere Betriebe der Lebensmittelwirtschaft in Russland zu unterstützen, ist das Ziel eines Pilotprojektes in den Regionen Moskau und Krasnodar. METRO kooperiert dabei mit regionalen Behörden, dem größten russischen Finanzinstitut Sberbank sowie der International Finance Corporation (IFC). Ziel ist es, beispielhaft den Aufbau wettbewerbsfähiger Kleinunternehmen voranzutreiben. So erhalten Händler mit 50 bis 150 m² Ladenfläche die Chance, das effiziente und nachhaltige Franchise Fasol zu betreiben – mit METRO als strategischem Partner. In der Region Krasnodar wurden bereits 47 Fasol-Filialen eröffnet, in Moskau 108. Bis Ende 2020 sollen es in Krasnodar bis zu 120 und in Moskau bis zu 590 sein. Außerdem schulen namhafte Branchenexperten gewerbliche Kunden aus Hotellerie und Gastronomie zu Strategie-, Marketing- und Personalthemen. 20 Restaurants nahmen bereits an dem Fortbildungsprogramm teil.

Ein weiterer Teil des Programms richtet sich direkt an lokale Lieferanten, konkret: an kleine und mittelgroße Lebensmittelproduzenten. Trainings und Beratung helfen den Teilnehmern, nach den Kriterien der Global Food Safety Initiative (GFSI) zu arbeiten. Das mehrstufige Programm umfasst unter anderem Audits, 3-tägige Trainings, Vor-Ort-Beratung und auf Wunsch Zertifizierungen. 6 Lieferanten der Region Moskau haben bereits Audits und Trainings durchlaufen. Eine Ausweitung auf weitere Regionen ist geplant.

Rückverfolgbarkeit

„PRO TRACE“-App (Foto)

Wir setzen uns für die Rückverfolgbarkeit von Produkten ein, um die Sicherheit und hohe Qualität der Produkte zu gewährleisten und Kunden sowie Lieferanten dabei zu unterstützen, ihrerseits gesetzliche Anforderungen zu erfüllen. Auch tragen wir dazu bei, dass Ressourcen geschützt und illegale Aktivitäten vermieden werden. Dazu haben wir gemeinsam mit weiteren Händlern, namhaften Partnern und der Standardisierungsorganisation GS1 Germany unsere branchenübergreifende internationale Rückverfolgbarkeitslösung entwickelt, mit der sich Produkte vom Ursprung bis zur Abgabe an den Kunden zurückverfolgen lassen. Sie ermöglicht es, relevante Daten – etwa zu Produkten und Lieferanten – elektronisch zu erfassen und über eine Softwareplattform zusammenzuführen. So wird der Zugriff auf diese Informationen für Kunden und andere Nutzer deutlich einfacher und zuverlässiger.

PRO TRACE App (Logo)

Zudem wird gewährleistet, dass unsere gewerblichen Kunden wiederum ihren Kunden Auskunft zur Herkunft und Beschaffenheit der Waren geben können. Mit der PRO TRACE App sind derzeit rund 800 Fischprodukte und rund 2.000 Fleischprodukte in Deutschland rückverfolgbar. Seit Beginn des Projekts 2015 nehmen mittlerweile verschiedene weitere METRO Landesorganisationen sowie unsere internationalen Handelsbüros teil. Nach der Ausweitung auf Länderebene in den Sortimentsbereichen Fisch und Fleisch wurde im Geschäftsjahr 2017/18 die Optimierung des Lösungsansatzes zur Erfassung auch von internen Verarbeitungsvorgängen erfolgreich getestet. Darüber hinaus wurde eine kompakte inhouse-Lösung geschaffen, die insbesondere den METRO-Eigenmarkenherstellern zur Verfügung steht und einen besonderen Service bietet.

Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten

Für Transparenz in Bezug auf die genutzten Ressourcen und die Beschaffung von Produkten sorgen wir auch durch direkte Beziehungen zu unseren Geschäftspartnern. Um unseren Kunden in allen Märkten ein attraktives, einzigartiges und verantwortungsbewusst gestaltetes Sortiment anzubieten, das sich durch Sorg- und Vielfalt, Frische sowie hohe Qualität auszeichnet, stehen wir nicht nur auf lokaler Ebene in unseren METRO Ländern eng mit unseren Lieferanten im Kontakt. Auch über unsere internationalen Handelsbüros, über die wir die gebündelte Beschaffung für die METRO Wholesale Landesorganisationen steuern, verfolgen wir diesen Ansatz., Wir betreiben wir 6 internationale Einkaufsbüros für den Einkauf von Lebensmitteln in Boston, Concarneau, Rotterdam, Valencia, Düsseldorf und Hongkong sowie ein weiteres Büro in Hongkong für den Einkauf von Nichtlebensmitteln. Produkte werden direkt vom Ursprungsort bezogen, Marktpotenziale und Synergien in der Beschaffung gezielt genutzt. Das Konzept der Beschaffung direkt von den Erzeugern beziehungsweise Produzenten sorgt für optimierte Logistikströme und ermöglicht es, die hohe Qualität, Frische und Sicherheit der Produkte zu gewährleisten sowie langfristige, transparente Beziehungen zu den Lieferanten aufzubauen: gute Voraussetzungen dafür, die Rahmenbedingungen für ein gesundes wirtschaftliches Wachstum zu setzen.

Regionale Produkte

Bei der Gestaltung und Zusammensetzung unserer Sortimente setzen wir gezielt auf regionale Artikel. Mit der Beschaffung von Produkten wie Obst, Gemüse, Fleisch und Milcherzeugnissen von heimischen Erzeugern und Herstellern kommen wir nicht nur der wachsenden Nachfrage unserer Kunden nach regionalen Produkten nach. Wir unterstützen und stärken zudem auch die lokalen Erzeugerstrukturen und tragen so gemeinsam mit unseren Kunden zur wirtschaftlichen Entwicklung der Regionen bei. In vielen Fällen zeigen regionale Produkte auch eine verbesserte Umweltbilanz auf, was als zusätzlicher Mehrwert betrachtet wird.

Eine Herausforderung im Bereich regionaler Produkte ist jedoch die Festlegung einer Definition dafür. Dies gilt vor allem auch für die Kommunikation unseren Kunden gegenüber sowie die daraus resultierende Erwartungshaltung. Da eine einheitliche Definition jedoch weder verfügbar noch sinnvoll international darstellbar ist arbeiten einige METRO Landesorganisationen mit einem Kriterienkatalog, der landesspezifisch hilft, regionale Produkte als solche zu definieren.

Beispiele aus den Ländern

Lokale Produkte in Bulgarien

Das EU-Siegel „geschützte geografische Angabe“ (g. g. A.) bietet Verbrauchern eine Garantie für authentische, regionale Spezialitäten. METRO Bulgarien unterstützt Landwirte dabei, diese Auszeichnung für ihre Produkte zu erhalten – sei es für Obst, Gemüse oder Fleisch. 2 Bewerbungen zum Erhalt der g.g.A. sind derzeit in Vorbereitung: von Produzenten einer Bohnensorte aus der Region Smiliyan sowie von Landwirten, die Reseleshki-Zwiebeln anbauen – eine Sorte, die nur in der Region Cherven Bryag kultiviert wird. METRO arbeitet in der Initiative auch mit Nichtregierungsorganisationen zusammen.

Lokale Produkte aus türkischen Regionen

Im Rahmen des Projekts Local Seed setzt sich METRO Türkei für den Schutz von naturbelassenem und ursprünglichem Saatgut ein. Unsere Landesgesellschaft arbeitet eng mit lokalen Erzeugern zusammen und garantiert ihnen für die aus heimischem Saatgut entstehenden und für die Region charakteristischen Agrarprodukte eine vollständige Abnahme. Dies sind 10 verschiedene Tomatensorten, 4 Paprikasorten und 1 bestimmte Gurkensorte. Zudem organisiert METRO Türkei GlobalG.A.P.-Trainings für Landwirte und unterstützt sie dabei, internationale Hygiene- und Arbeitsstandards zu erfüllen. Abhängig von der Saison sind bereits 15 mit einem das Projekt ausweisende Logo gekennzeichnete Produkte exklusiv in den türkischen Großmärkten erhältlich.

Türkei Local Seed Projekt (Foto)

Darüber hinaus setzt sich METRO Türkei dafür ein, in der Öffentlichkeit ein größeres Bewusstsein für Erzeugnisse mit g.g.A. Kennzeichnung zu schaffen. Kunden finden bereits mehr als 130 dieser gekennzeichneten Produkte in den Großmärkten des Landes. Die Landesgesellschaft unterstützt lokale Lieferanten bei den Registrierungsprozessen und hat dem Thema durch seine Aktivitäten auch auf Regierungsebene zu Aufmerksamkeit verholfen.

Einsatz für das kulinarische Erbe in Bulgarien und Polen

Kochbuch mit 100 polnischen Rezepten (Foto)

METRO Bulgarien hat einen Wettbewerb rund um das kulinarische Erbe des Landes gestartet. Ziel ist es, teils jahrhundertealte Rezepte zu sammeln, die den Geschmack und die Kultur Bulgariens geprägt haben. Teilnehmen und Rezepte einschicken können Profi- und Hobby-Köche gleichermaßen. Die Europäische Kommission hat die Initiative in das Programm des Europäischen Kulturerbejahres 2018 aufgenommen.

Um bei den gewerblichen Kunden in Polen das Bewusstsein für die kulinarischen Traditionen ihres Landes zu schärfen, hat MAKRO Polen 2018 das Programm „Polnische kulinarische Schätze“ gestartet. Es vermittelt Wissen und dient auch dazu, ein Netzwerk zum Thema aufzubauen. Bei den ersten 10 Schulungen haben bereits 200 Teilnehmer etwa 30 historische polnische Rezepte kennengelernt – interpretiert durch namhafte Küchenchefs. Anlässlich des 100. Jahrestages der polnischen Unabhängigkeit hat MAKRO Polen außerdem ein Buch mit 100 traditionsreichen Rezepten veröffentlicht.

Regionale Fleischspezialitäten aus Österreich

Regionah (Logo)

METRO Österreich erweitert das Fleischsortiment sukzessive um regionale und nachhaltig produzierte Spezialitäten. So ist exklusiv im Salzburger Großmarkt seit Oktober 2018 Fleisch von Kühen aus dem Biosphärenpark „Reine Lungau“ erhältlich. Gemeinsam mit Kleinbauern der Parkregion hat METRO die Idee entwickelt, nicht nur die Milch, sondern auch das Fleisch der Tiere zu vermarkten. Die Kühe erhalten fast ausschließlich natürliches Grünfutter von Weiden in mehr als 1.000 Metern Höhe. In Niederösterreich hat METRO außerdem das „Tristingtaler Rind“ ins Sortiment aufgenommen. Im Januar 2019 folgen steirisches sowie niederösterreichisches Duroc-Schwein mit dem AMA (Agrarmarkt Austria)-Gütesiegel.

METRO Ukraine weitet Initiative „Fermove“ aus

Initiative „Fermove“ in der Ukraine (Foto)

Seit 2016 kooperiert METRO mit dem Landwirtschaftsministerium der Ukraine und Saatgutlieferanten, um lokale Landwirte zu unterstützten. Die Partner verteilen dabei Saatgut und Düngemittel an die Produzenten der Region. Diese liefern die Früchte später an METRO. Durch die Zusage der METRO können wir insbesondere kleinen Produzenten Sicherheit bieten und sie in ihrer Entwicklung stärken. In den Großmärkten firmieren die verantwortungsbewusst erzeugten, gesunden und einheimischen Erzeugnisse dann unter der Eigenmarke „Fermove“, die es unseren Kunden ermöglicht, durch den Einkauf die lokalen Erzeugerstrukturen zu unterstützen.

Seit 2017 lässt METRO nach dem gleichen Prinzip auch Setzlinge u. a. für Tomaten, Paprika und Auberginen vorziehen, um sie in den Märkten anzubieten. Auf diese Weise animieren wir unsere gewerblichen Kunden, selbst zum Farmer zu werden. Im nächsten Schritt wollen wir „Fermove“ zu einer globalen Plattform ausbauen, die ukrainische Frischeprodukte lokal und EU-weit vertreibt.

Nachhaltiges Sortiment

„METRO Nachhaltigkeit“-Label (Foto)

Indem wir Kunden dabei unterstützen, Kaufentscheidungen zugunsten nachhaltiger Produkte zu treffen, fördern wir auch einen nachhaltigen Lebensstil. Zur besseren Kundenorientierung setzen wir auf Labels, die für die Zertifizierung nach bestimmten Nachhaltigkeitsstandards bürgen. Auch unsere Eigenmarken kennzeichnen wir entsprechend. Begleitend stellen wir in unseren Märkten Informationen zur Verfügung und treten mit unseren Kunden in Dialog. Denn wir sind überzeugt: indem wir unser Angebot für ein verantwortungsbewusstes Sortiment ausbauen regen wir die Nachfrage und damit den Konsum dieser Produkte an und tragen so quasi in einem Kreislaufgedanken dazu bei, eine verantwortungsbewusste Zukunft entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu gestalten.

Im Sortiment unserer Vertriebslinien finden sich beispielsweise Artikel aus fairem Handel sowie Lebensmittel, die mit dem europäischen Biosiegel gekennzeichnet sind. Im Geschäftsjahr 2017/18 betrug der Umsatz von METRO Wholesale und Real in Deutschland mit fair gehandelten Produkten über 13 Mio. €. In dieser Angabe sind Artikel berücksichtigt, die mit dem Fairtrade- oder GEPA-Label gekennzeichnet sind. Mit Produkten, die nach EU-Bio-Verordnung zertifiziert sind, setzten unsere Vertriebslinien deutschlandweit im gleichen Zeitraum insgesamt knapp 146 Mio. € um. Ebenso bietet unser Sortiment Erzeugnisse aus nachhaltiger Fischerei und Aquakultur. Darunter verstehen wir Produkte mit dem Siegel des Marine Stewardship Council (MSC) und des Aquaculture Stewardship Council (ASC) sowie mit dem EU-Bio-Label und GlobalG.A.P.. Im Geschäftsjahr 2017/18 erwirtschaftete METRO Wholesale und Real in Deutschland mit diesem nachhaltigen Fischsortiment einen Umsatz von mehr als 115 Mio. €. Mit regionalen Produkten erwirtschaftete Real 394 Mio. € im abgelaufenen Geschäftsjahr. Verstärkt bietet die Vertriebslinie ihren Kunden Produkte aus nachhaltiger Forstwirtschaft an. Der Umsatz mit Produkten, die das Label des Forest Stewardship Council® (FSC®) oder des Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes (Programm für die Anerkennung von Forstzertifizierungssystemen, PEFC) tragen, lag bei rund 42 Mio. €. Aufgrund des gesteigerten Interesses unserer Kunden an nachhaltigeren Produkten und den damit verbundenen Potenzialen für unser Geschäft arbeiten wir weiter daran, die Anteile nachhaltigerer Produkte in unserem Sortiment zu erhöhen.

Wir arbeiten kontinuierlich daran, diese Zahlen auch für alle anderen Länder zu erheben, in denen METRO aktiv ist. Auch wenn dies aufgrund unterschiedlicher Datensysteme in den einzelnen Ländern herausfordernd ist, sind wir im Geschäftsjahr 2017/18 einen großen Schritt vorangekommen. 16 von 25 METRO Länder haben ihre Daten erbracht z. B. zu Produkten, die nach EU-Bio-Verordnung oder mit dem Siegel des MSC, des ASC sowie mit dem EU-Bio-Label und GlobalG.A.P. zertifiziert sind. Die Daten zu Umsätzen außerhalb Deutschlands können jedoch mangels einheitlicher Methodik und Datenqualität derzeit noch nicht prüfungstauglich berichtet werden.

Hinsichtlich der Verpflichtung von METRO Wholesale bezüglich des Einsatzes von nachhaltigem Palmöl bis 2020 ist das Unternehmen im Geschäftsjahr 2017/18 dank seiner internationalen Handelsbüros einen großen Schritt vorangekommen: Es wurden mehr als 50.000 Tonnen Pommes frites und andere Kartoffelprodukte mit nachhaltigem Palmöl (Mass-Balance-Zertifizierung) eingekauft und in 24 METRO Wholesale-Länder geliefert.

Mehr Kennzahlen im Verantwortungsbereich Prosperity finden sich im Kapitel Kennzahlen.

Aktivitäten unserer Länder

Sustainable Fish Initiative in Japan

In keinem anderen Land der Welt sind die Ansprüche an die Qualität von Frischfisch so hoch wie in Japan. Um auch die Nachhaltigkeitsstandards in der Beschaffung weiter zu erhöhen, hat unsere dortige Landesgesellschaft im April 2018 die Sustainable Fish Initiative gestartet. Sie setzt auf Partnerschaften mit Lieferanten und mehr Information für gewerbliche Kunden, um ökologische und wirtschaftliche Lösungen zu fördern. Vorbereitende Treffen gab es unter anderem mit dem ASC, MSC sowie mit „Chefs for the Blue“ – einem neuen Projekt von Top-Küchenchefs aus Tokio, sowie Behörden, Ministerien, Meereswissenschaftlern und Nichtregierungsorganisationen. METRO Japan wird bis 2020 den Anteil an ASC- und MSC-zertifizierten Produkten im Sortiment weiter ausbauen und seine Märkte auf eine Chain of Custody Zertifizierung für MSC und ASC umstellen. Mit seiner Expertise im Bereich Fisch möchte METRO Japan dazu beitragen, als bevorzugter Lieferant für die Olympischen Spiele 2020 in Japan ausgewählt zu werden.

Gesundes Sortiment in Deutschland

Wir haben den Anspruch, Gewerbetreibenden und deren Kunden eine gesunde Ernährung zu ermöglichen und auch dadurch nachhaltige Lebensstile zu fördern. Daher bieten wir nicht nur ein umfangreiches Sortiment im Bereich Obst und Gemüse sowie Frischeprodukte, sondern erweitern unser Angebot zudem um vegane und spezielle Produkte wie laktose- oder glutenfreie Artikel für Verbraucher mit Lebensmittelintoleranzen. Mittlerweile finden Kunden in den deutschen METRO Großmärkten ein Sortiment von 210 veganen Produkten, darunter zahlreiche Käse- und Fleischalternativen und laktose- oder glutenfreie Produkte.

Internationale Kundenumfrage „Gesundheit & Wohlbefinden“

Zwischen August und Oktober 2018 hat das Corporate Qualitätssicherungsteam der METRO AG eine Kundenbefragung in unseren 25 METRO Ländern durchgeführt, um unsere Strategie zu gesunder Ernährung zu überprüfen und neue Maßnahmen daraus abzuleiten: Was ist für unsere gewerbliche Kunden ein gesundes Produkt? Welche Rolle spielen entsprechende Angebote für ihren Geschäftserfolg, und wie können wir sie unterstützen? Das Ziel der Umfrage mit insgesamt jeweils 10 Fragen für unsere 3 Kundengruppen (HoReCa, Trader, SCO) ist es, unsere Kunden künftig noch stärker vom Trend zu einer gesunden Lebensführung profitieren zu lassen. Insgesamt haben 20.225 Kunden den online-Fragenbogen ganz oder teilweise ausgefüllt. Die top 3 Erkenntnisse aus der Umfrage sind 1. die Wichtigkeit von ultra-frische und regionalen Produkten, v.a. Obst und Gemüse, 2. Reformulierungsprodukte, die „weniger von …“ ausweisen sowie 3. Produkte, die „frei von …“ anzeigen, z. B. glutenfrei. In diese letzte Gruppe fallen auch vegane oder vegetarische Produkte.

Weitergabe von Know-how

Als weltweit agierendes Handelsunternehmen können wir eine Schlüsselrolle einnehmen, wenn es um die Verbreitung von Know-how v. a. rund um nachhaltige Beschaffung und Sortimentsgestaltung geht. Wir stehen unseren gewerblichen Partnern an allen Standorten als kompetenter Ansprechpartner zur Seite und unterstützen sie gezielt durch regional ausgerichtete Aktivitäten. Auch so tragen wir dazu bei, dass nachhaltige Initiativen ihre Wirkung entfalten.

MAKRO Polen z. B. etabliert durch das „Chef for Chefs“-Programm landesweit den Austausch von gewerblichen Kunden aus Hotellerie, Gastronomie und Catering. Es hat zum Ziel, den Dialog mit unseren Partnern und Experten zu intensivieren und Wissen über Trends wie etwa rund um kulinarische Innovationen der Branche weiterzugeben. Seit Start des Projekts haben wir bereits 24 Veranstaltungen in 12 Städten mit rund 2.500 Teilnehmern organisiert.

Datentransparenz gegen Lebensmittelverschwendung

Eines der wichtigsten und wirkungsvollsten Aktivitätsfelder, um unsere Zukunft zu sichern liegt im Bereich des Einsatzes gegen Lebensmittelverschwendung. Hier können wir als METRO in unseren eigenen Geschäftsbetrieben, aber v. a. auch mit unseren Lieferanten und unseren Kunden sowie deren Kunden in Privathaushalten Veränderung bewirken. Wichtige Hebel bei der Herausforderung Lebensmittelverschwendung sind dabei die Erhebung von Daten sowie die Kundenkommunikation, um über Verhaltensänderungen Wirkung zu entfalten. METRO Türkei ist hierzu aktiv: Von 49 Millionen Tonnen Obst und Gemüse, die jährlich in der Türkei produziert werden, gehen rund 25 bis 40 % in der Produktions- und Lieferkette verloren. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung, die METRO Türkei in Kooperation mit dem Scientific and Technological Research Council TÜBİTAK 2016 durchgeführt hat.

Initiative gegen Lebensmittelverschwendung in der Türkei (Foto)

Um ein breiteres öffentliches Bewusstsein für dieses Problem zu schaffen und Lebensmittelabfälle und -verluste gezielt zu reduzieren, startete METRO Türkei 2017 eine umfassende Kommunikationskampagne sowie zahlreiche Aktivitäten. Dazu zählt beispielsweise die im Rahmen der Restaurant Woche 2017 ins Leben gerufene „METRO Food Initiative“. Gemeinsam mit 50 führenden Köchen und mehr als 100 Restaurantbetreibern wurde z. B. auch über social media und Videos Aufmerksamkeit auf das Thema Lebensmittelverluste und -verschwendung gelenkt.