Ergänzende Angaben für die METRO AG (gemäß HGB)

Überblick über das Geschäftsjahr 2017/18 und Prognose der METRO AG

Die METRO AG ist als Managementholding des METRO Konzerns hinsichtlich des Geschäftsverlaufs, der Lage sowie der voraussichtlichen Entwicklung mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken maßgeblich von der Entwicklung des METRO Konzerns abhängig.

Angesichts der Holdingstruktur ist, abweichend von der konzernweiten Betrachtung, der handelsrechtliche Jahresüberschuss die wichtigste Steuerungsgröße der METRO AG im Sinne des DRS 20.

Geschäftsverlauf der METRO AG

Der Geschäftsverlauf der METRO AG ist wesentlich geprägt von der Entwicklung und dem Ausschüttungsverhalten ihrer Beteiligungen. Der Jahresabschluss der METRO AG nach handelsrechtlichen Vorschriften dient als Ausschüttungsbemessungsgrundlage. Im Folgenden sind die Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Bilanz der METRO AG nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) dargestellt.

Ertragslage der METRO AG und Gewinnverwendung

Gewinn- und Verlustrechnung
für das Geschäftsjahr vom 1. Oktober 2017 bis 30. September 2018 nach HGB

Mio. €

 

2016/17

 

2017/18

Umsatzerlöse

 

427

 

434

Sonstige betriebliche Erträge

 

288

 

315

Aufwendungen für bezogene Leistungen

 

−47

 

−53

Personalaufwand

 

−147

 

−126

Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen

 

−49

 

−55

Sonstige betriebliche Aufwendungen

 

−532

 

−427

Beteiligungsergebnis

 

254

 

202

Finanzergebnis

 

−44

 

−51

Steuern vom Einkommen und vom Ertrag

 

−18

 

−6

Ergebnis nach Steuern

 

132

 

233

Sonstige Steuern

 

−2

 

3

Jahresüberschuss

 

130

 

236

Gewinnvortrag aus dem Vorjahr

 

 

47

Erträge aus Kapitalherabsetzung

 

172

 

Bilanzgewinn

 

302

 

283

Die METRO AG agiert im Rahmen des Verrechnungspreissystems im Wesentlichen als Lizenzgeber sowie als Dienstleister für die operativen Landesgesellschaften.

Die Leistungserbringung besteht hauptsächlich in der Erbringung von diversen Dienstleistungen des operativen Geschäftsbetriebs (Beratungsleistungen), Holdingdienstleistungen sowie Leistungen im Bereich der Entwicklung und des Betriebs diverser konzerneigener IT-Lösungen. Um diese Dienstleistungen erbringen zu können, werden insbesondere IT-Dienstleistungen von konzerninternen Subunternehmern und Externen eingekauft, die sich innerhalb der Aufwendungen für bezogene Leistungen, der sonstigen Aufwendungen sowie der Abschreibungen niederschlagen. Hinsichtlich der Marken METRO und MAKRO sowie der Produkteigenmarken agiert die METRO AG als zentraler Lizenzgeber für ihre Tochtergesellschaften.

Die Leistungsverrechnung erfolgt durch Abrechnung einer fremdvergleichskonformen Vergütung. Unter dem Verrechnungspreismodell wurden den nationalen und internationalen operativen Gesellschaften der METRO Wholesale im Geschäftsjahr 2017/18 Lizenz- und Dienstleistungsentgelte in Höhe von rund 575 Mio. € in Rechnung gestellt.

Im Berichtsjahr werden mit 434 Mio. € Abrechnungsbeträge der METRO AG als Umsatzerlöse ausgewiesen. Diese betreffen mit 274 Mio. € im Wesentlichen Abrechnungen von Lizenzierungsentgelten für die Marken METRO und MAKRO sowie in Höhe von 160 Mio. € IT- und Business-Serviceleistungen mit Wholesale Tochterunternehmen.

Die Position sonstige betriebliche Erträge beinhaltet hauptsächlich Abrechnungen an Tochterunternehmen, soweit diese Abrechnungsbeträge nicht als Umsatzerlöse zu klassifizieren sind.

Die METRO AG hat zur Ausübung ihrer Funktion als zentrale Managementholding Dienstleistungen bei Konzerngesellschaften und konzernfremden Unternehmen beauftragt, die im Wesentlichen Kosten für Marketing sowie IT-Dienstleistungen umfassen. Soweit diese Aufwendungen in Zusammenhang mit Abrechnungsleistungen stehen, die unter der Position Umsatzerlöse anzugeben sind, werden diese korrespondierenden Beträge als Aufwendungen für bezogene Leistungen ausgewiesen.

Im Durchschnitt der 4 Quartale des Geschäftsjahres 2017/18 beschäftigte die METRO AG 879 Mitarbeiter. Teilzeitbeschäftigte und Aushilfen wurden auf Vollzeitkräfte umgerechnet. Personalaufwendungen liegen aufgrund der geringeren Beschäftigtenzahl sowie der geringeren erfolgsabhängigen Vergütungsbestandteile unterhalb des Vorjahresniveaus.

Abschreibungen in Höhe von 40 Mio. € resultieren überwiegend aus planmäßigen Abschreibungen auf die Nutzungsrechte an den Marken METRO und MAKRO.

Sonstige betriebliche Aufwendungen sind geprägt durch Aufwendungen, die der METRO AG in Ausübung ihrer Funktion als Managementholding entstanden sind durch die Beauftragung von Dienstleistungen bei Konzerngesellschaften und konzernfremden Unternehmen.

Die METRO AG weist im Geschäftsjahr 2017/18 ein Beteiligungsergebnis in Höhe von 202 Mio. € aus. Aus Konzerngesellschaften, mit denen Ergebnisabführungsverträge bestehen, konnten Erträge in Höhe von 420 Mio. € vereinnahmt werden. Darin enthalten sind Ausschüttungen von Rücklagen einer mittelbaren Tochtergesellschaft. Verluste wurden in Höhe von 383 Mio. € übernommen. Diese resultieren überwiegend aus Abschreibungen auf Beteiligungen an mittelbaren Tochtergesellschaften. Erträge aus Beteiligungen ohne Ergebnisabführungsverträge belaufen sich im Geschäftsjahr 2017/18 auf 165 Mio. € und resultieren überwiegend aus Immobiliengesellschaften des Konzerns sowie aus ausländischen Tochterunternehmen.

Das Finanzergebnis beläuft sich auf −51 Mio. €.

Der Jahresüberschuss beträgt 236 Mio. €.

Unter Einbezug eines Gewinnvortrags aus dem in Höhe von 47 Mio. € weist die Gesellschaft einen Bilanzgewinn von 283 Mio. € aus.

Zur Verwendung des Bilanzgewinns 2017/18 schlägt der Vorstand der METRO AG der Hauptversammlung vor, aus dem ausgewiesenen Bilanzgewinn von 283 Mio. € eine Dividendenausschüttung in Höhe von 0,70 € je Stammaktie und 0,70 € je Vorzugsaktie, also insgesamt 254 Mio. €, zu beschließen und den Restbetrag als Gewinnvortrag auf neue Rechnung vorzutragen.

Finanzlage der METRO AG

Zahlungsmittelflüsse

Der stichtagsbezogene Kassenbestand beträgt 335 Mio. € und besteht im Wesentlichen aus Guthaben bei Kreditinstituten durch zugeflossene Cash-Pool-Einnahmen aus den Vertriebslinien zum Ende des Berichtszeitraums.

Kapitalstruktur

PASSIVA

Mio. €

 

30.9.2017

 

30.9.2018

Eigenkapital

 

 

 

 

Gezeichnetes Kapital

 

363

 

363

Kapitalrücklage

 

6.118

 

6.118

Bilanzgewinn

 

302

 

283

 

 

6.783

 

6.764

Rückstellungen

 

401

 

371

Verbindlichkeiten

 

 

 

 

Anleihen

 

2.505

 

2.898

Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten

 

70

 

259

Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen

 

7.900

 

7.007

Übrige Verbindlichkeiten

 

72

 

71

 

 

10.547

 

10.235

Rechnungsabgrenzungsposten

 

6

 

19

 

 

17.737

 

17.389

Die Passivseite der Bilanz besteht mit 6.764 Mio. € aus Eigenkapital und mit 10.625 Mio. € aus Rückstellungen, Verbindlichkeiten sowie Rechnungsabgrenzungsposten. Die Eigenkapitalquote beträgt zum Stichtag 38,9 %. Die Rückstellungen betragen zum Bilanzstichtag 371 Mio. €. Die Verbindlichkeiten resultieren zum einen mit 2.898 Mio. € aus Anleihen sowie mit 259 Mio. € aus Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten. Zum anderen bestehen Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen mit 7.007 Mio. €. Diese betreffen neben kurzfristigen Geldanlagen von Gesellschaften von METRO im Wesentlichen Verpflichtungen aus gesellschaftsrechtlichen Strukturierungsmaßnahmen.

Vermögenslage der METRO AG

AKTIVA

Mio. €

 

30.9.2017

 

30.9.2018

Anlagevermögen

 

 

 

 

Immaterielle Vermögensgegenstände

 

1.018

 

1.001

Sachanlagen

 

2

 

2

Finanzanlagen

 

15.270

 

9.157

 

 

16.290

 

10.160

Umlaufvermögen

 

 

 

 

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände

 

1.129

 

6.882

Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks

 

305

 

335

 

 

1.434

 

7.217

Rechnungsabgrenzungsposten

 

13

 

12

 

 

17.737

 

17.389

Die Aktiva betragen zum Stichtag insgesamt 17.389 Mio. € und sind überwiegend mit 9.157 Mio. € durch Finanzanlagen, mit 6.861 Mio. € durch Forderungen gegen verbundene Unternehmen sowie durch das unter immaterielle Vermögensgegenstände ausgewiesene Nutzungsrecht an der Marke METRO/MAKRO (923 Mio. €) geprägt. Die Position Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks beläuft sich auf 335 Mio. €. Die Finanzanlagen bestehen mit 9.113 Mio. € überwiegend aus Anteilen an verbundenen Unternehmen und umfassen im Wesentlichen die Anteile an der Holding für Wholesale Gesellschaften (6.348 Mio. €), an Immobiliengesellschaften (1.020 Mio. €), an Dienstleistungsgesellschaften (803 Mio. €) sowie mit 942 Mio. € an weiteren Gesellschaften. Das Finanzanlagevermögen stellt 52,7 % der Bilanzsumme dar. Forderungen gegen verbundene Unternehmen weisen einen Bestand in Höhe von 6.861 Mio. € auf. Dies entspricht 39,5 % der gesamten Aktiva. Diese Position enthält mit 6.117 Mio. € Forderungen aus einer zu Buchwerten vorgenommenen konzerninternen Übertragung von Anteilen an verbundenen Unternehmen und spiegelt darüber hinaus hauptsächlich den kurzfristigen Finanzierungsbedarf der Konzerngesellschaften zum Stichtag wider.

Risikosituation der METRO AG

Da die METRO AG u. a. durch Finanzierungs- und Garantiezusagen sowie durch mittel- und unmittelbare Investitionen in die Beteiligungsunternehmen weitgehend mit den Unternehmen des METRO Konzerns verbunden ist, ist die Risikosituation der METRO AG wesentlich von der Risikosituation des METRO Konzerns abhängig. Deshalb gelten die Aussagen zur Gesamtbewertung der Risikosituation durch die Unternehmensleitung auch als Zusammenfassung der Risikosituation der METRO AG.

Prognose der METRO AG

Die METRO AG in ihrer Funktion als Managementholding ist in ihrer Entwicklung wesentlich von der Entwicklung und dem Ausschüttungsverhalten ihrer Beteiligungen abhängig. Bei einer Kostenstruktur der Holding ohne zusätzliche Belastungen gehen wir davon aus, dass der Jahresüberschuss des kommenden Geschäftsjahres 2018/19 ein Niveau erreichen wird, das vergleichbar mit dem Geschäftsjahr 2017/18 (236 Mio. €) ist.

Geplante Investitionen der METRO AG

Im Rahmen der Durchführung von Investitionen des METRO Konzerns wird die METRO AG die Konzerngesellschaften bei Bedarf durch Anteilserhöhungen oder Ausleihungen unterstützen. Darüber hinaus können sich im Rahmen von konzerninternen Anteilstransfers Investitionen in Anteile an verbundenen Unternehmen ergeben.

Erklärung zur Unternehmensführung

Die Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB und § 315d HGB ist auf der Website der Gesellschaft (www.metroag.de) unter der Rubrik Unternehmen – Corporate dauerhaft öffentlich zugänglich gemacht.

Wholesale, METRO Wholesale
Englisch für: Großhandel. METRO Wholesale ist die Vertriebslinie der METRO AG, die mit weltweit 769 Großhandelsmärkten in 35 Ländern aktiv ist. Dazu gehört das Belieferungsgeschäft (Food Service Distribution) mit dem METRO Lieferservice und u. a. den Belieferungsspezialisten Classic Fine Foods, Pro à Pro und Rungis Express.
Glossar
Vertriebslinie
Gesellschaft eines Handelsunternehmens, die Filialen oder Märkte mit einem bestimmten Vertriebskonzept betreibt.
Glossar
Wholesale, METRO Wholesale
Englisch für: Großhandel. METRO Wholesale ist die Vertriebslinie der METRO AG, die mit weltweit 769 Großhandelsmärkten in 35 Ländern aktiv ist. Dazu gehört das Belieferungsgeschäft (Food Service Distribution) mit dem METRO Lieferservice und u. a. den Belieferungsspezialisten Classic Fine Foods, Pro à Pro und Rungis Express.
Glossar
Vorjahr
Zeitraum von 12 Monaten, der üblicherweise als Bezugsangabe für Aussagen im Geschäftsbericht angeführt wird.
Glossar
Governance
Rechtlicher und faktischer Ordnungsrahmen für die Leitung und Überwachung eines Unternehmens.
Glossar