Geschäftsverlauf des Konzerns im Überblick

Die Geschäftsentwicklung von METRO ist im abgelaufenen Geschäftsjahr 2019/20 merklich von der Covid-19-Pandemie und ihren Folgen geprägt. Nach einem erfolgreichen Start und einer positiven operativen Entwicklung in Q1 und Q2 2019/20 haben sich die staatlichen Maßnahmen im Kontext der Covid-19-Pandemie insbesondere von Mitte März bis Anfang Mai 2020 spürbar negativ auf die Geschäftsentwicklung von METRO ausgewirkt. Ab der 2. Hälfte von Q3 2019/20, mit der kontinuierlichen Lockerung der staatlichen Restriktionen und dem Ausrollen zahlreicher operativer Initiativen, verbesserte sich die Geschäftsentwicklung wieder kontinuierlich. In Q4 2019/20 wurde eine weitere starke Trendverbesserung in allen Regionen und eine Geschäftsentwicklung annähernd auf dem Niveau des Vorjahres erreicht. METRO profitierte in dieser Phase sowohl von der Diversifizierung des Geschäftsmodells als auch von der aktiven Positionierung in der Erholungsphase des -Geschäfts.

Die einzelnen Segmente von METRO sind in ihrer Entwicklung in unterschiedlichem Maße von der Covid-19-Pandemie betroffen. Die Entwicklung ist abhängig von

  • der Zusammensetzung der Kundengruppen,
  • der Dauer der staatlichen Restriktionen sowie
  • deren Ausmaß in den jeweiligen Ländern.

Die Segmente mit einem hohen - und SCO-Umsatzanteil konnten durch eine positive Umsatzentwicklung in diesen beiden Kundengruppen den Rückgang des HoReCa-Umsatzes kompensieren. Das Umsatzwachstum in Russland (31 % Trader-, 55 % SCO-Umsatzanteil im Geschäftsjahr 2019/20) und Osteuropa (ohne Russland) (33 % Trader-, 36 % SCO-Umsatzanteil im Geschäftsjahr 2019/20) entwickelte sich hier im Saldo positiv, während Deutschland (13 % Trader-, 46 % SCO-Umsatzanteil im Geschäftsjahr 2019/20) in etwa auf dem Niveau des Vorjahres lag. In Segmenten mit einem hohen HoReCa-Umsatzanteil und in denen die staatlichen Maßnahmen strenger griffen, wirkten sich die Einschränkungen bei Restaurants und Hotels stärker auf die Geschäftsentwicklung aus. Dies war insbesondere in Westeuropa (ohne Deutschland) zu spüren, wo der HoReCa-Umsatzanteil im Geschäftsjahr 2019/20 bei 60 % liegt, mit einem Länderportfolio, das im Berichtsjahr besonders von den Restriktionen betroffen war, wie Frankreich, Italien, Spanien und Portugal.

Für das Geschäftsjahr 2019/20 ergibt sich somit eine von −3,9 %. Die flächenbereinigte Umsatzentwicklung war in Russland und Osteuropa (ohne Russland) positiv. Deutschland lag etwa auf dem Niveau des Vorjahres. Westeuropa (ohne Deutschland) und Asien erzielten im Wesentlichen aufgrund der Effekte aus der Covid-19-Pandemie ein deutlich negatives flächenbereinigtes Umsatzwachstum. In lokaler Währung ging der Umsatz um −4,0 % zurück. Beeinträchtigt durch nachteilige Währungsentwicklungen, insbesondere in der Türkei und in Russland sowie weiteren Ländern in Osteuropa und Asien, fiel der berichtete Umsatz der METRO AG um −5,4 % auf 25,6 Mrd. €.

Das bereinigt erreichte im Geschäftsjahr 2019/20 insgesamt 1.158 Mio. € (2018/19: 1.392 Mio. €). Die staatlichen Maßnahmen im Kontext der Covid-19-Pandemie wirkten sich hier bei der Mehrheit der Segmente, insbesondere aber in Westeuropa, negativ aus. Kompensierend wirkten Kosteneinsparungen u. a. im Zuge des kommunizierten Effizienzprogramms in der Hauptverwaltung, ein verbessertes Ergebnis der Logistik, Lizenzerlöse aus der Partnerschaft mit Wumei sowie eine stabile operative Entwicklung in Russland, Osteuropa (ohne Russland) und Deutschland. Im Geschäftsjahr 2019/20 sind 47 Mio. € (2018/19: 0 Mio. €) angefallen. Diese sind ausnahmslos im Segment Sonstige angefallen und betreffen insbesondere die erfolgreiche Restrukturierung in der Hauptverwaltung. Die Wechselkursentwicklungen vor allem der russischen und der türkischen Währung wirkten sich negativ auf das Ergebnis aus. Währungsbereinigt entspricht der Rückgang einer Veränderung von −205 Mio. € (−15,1 %) ggü. dem Vorjahreszeitraum.

Ergebnisbeiträge aus Immobilientransaktionen beliefen sich auf 3 Mio. € (2018/19: 339 Mio. €). Insgesamt erreichte das EBITDA 1.113 Mio. € (2018/19: 1.731 Mio. €).

Mio. €

2018/191

2019/20

Abweichung

Umsatz

27.082

25.632

−5,4 %

EBITDA bereinigt

1.392

1.158

−16,8 %

Transformationskosten

0

47

Ergebnisbeiträge aus Immobilientransaktionen

339

3

−99,2 %

EBITDA

1.731

1.113

−35,7 %

EBIT

957

257

−73,1 %

Investitionen

826

627

−24,1 %

Standorte

678

678

0,0 %

Verkaufsfläche (1.000 m2)

4.728

4.723

−0,1 %

1

Vorjahresanpassung aufgrund voll rückwirkender Anwendung des IFRS 16 (Leasingverhältnisse).

Die Überleitung vom Umsatz zum flächen- und währungsbereinigten Umsatz ist im Folgenden dargestellt:

 

Fortgeführte Aktivitäten

 

Mio. €

2018/19

2019/20

Abweichung

Umsatz gesamt in €

27.082

25.632

−5,4 %

Umsatz gesamt währungsbereinigt1

26.691

25.632

−4,0 %

Umsätze in Filialen, die 2019/20 nicht zum Like-for-Like-Panel gehörten2

85

73

Umsatz flächen- und währungsbereinigt

26.606

25.559

−3,9 %

1

Der währungsbereinigte Umsatz des Vorjahres ermittelt sich durch Umrechnung des im Vorjahr berichteten Umsatzes zum Durchschnittskurs des aktuellen Geschäftsjahres.

2

Nicht zum Like-for-Like-Panel zählen u. a. Neueröffnungen, Anlauffilialen, Schließungen, Servicegesellschaften und wesentliche Umbauten.

HoReCa
Kurzform für Hotels, Restaurants und Cateringunternehmen. Der HoReCa-Bereich ist eine wichtige Kundengruppe für METRO.
Glossar
Trader
Der Begriff Trader bezeichnet bei METRO die Kundengruppe der unabhängigen Wiederverkäufer wie kleine Lebensmittelläden, Kioske, Street-Food-Händler sowie Tankstellen und Großhändler.
Glossar
Flächenbereinigtes Umsatzwachstum
Bezeichnung für das Umsatzwachstum in lokaler Währung auf vergleichbarer Fläche bzw. bezogen auf ein vergleichbares Panel an Standorten oder Vertriebskonzepten wie Onlinehandel und Belieferung. Es gehen nur Umsätze von Standorten ein, die mindestens über 1 Jahr eine vergleichbare Historie vorweisen können. Standorte, die von Eröffnungen, Schließungen oder wesentlichen Umbauten im Berichtsjahr bzw. im Vergleichsjahr betroffen sind, werden aus der Betrachtung ausgeschlossen.
Glossar
EBITDA (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortisation)
Unternehmensergebnis vor Berücksichtigung des Zinsergebnisses, der (Ertrag-)Steuern sowie der Ab- bzw. Zuschreibungen auf Sachanlagevermögen, immaterielle Vermögenswerte und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien. Diese Kennzahl dient u. a. dem Vergleich von Unternehmen, die nach unterschiedlichen Rechnungslegungsnormen bilanzieren.
Glossar
Transformationskosten
Nicht regelmäßig wiederkehrende Aufwendungen, die in Zusammenhang mit der Konzentration auf das Großhandelsgeschäft und in deren Folge entstehenden Restrukturierungsmaßnahmen stehen, werden in der Finanzberichterstattung als Transformationskosten separat dargestellt.
Glossar