Kapitalstruktur

Die Konzernbilanz von METRO weist zum 30. September 2020 ein Eigenkapital in Höhe von 2,1 Mrd. € aus (30.9.2019: 2,3 Mrd. €).

Das den Anteilseignern der METRO AG zuzurechnende Periodenergebnis führt zu einer Erhöhung der Gewinnrücklagen in Höhe von 460 Mio. €. Gegenläufig wirken sich im Wesentlichen Währungsumrechnungsdifferenzen, insbesondere aufgrund der Entwicklung des Rubels, sowie die Dividendenzahlung für das Geschäftsjahr 2018/19 im Eigenkapital aus. Die Eigenkapitalquote beträgt 15,6 % (30.9.2019: 13,2 %). Der Anstieg der Eigenkapitalquote resultiert insbesondere aus dem Rückgang der Bilanzsumme aufgrund der Veräußerung der Mehrheitsbeteiligung von METRO China und des SB-Warenhausgeschäfts.

Die negativen Gewinnrücklagen sind nicht auf eine Verlusthistorie zurückzuführen, sondern resultieren im Wesentlichen aus der Umbuchung von der zum 1. Oktober 2016 im kombinierten Abschluss der MWFS GROUP ausgewiesenen Eigenkapitalposition „Nettovermögen entfallend auf die ehemalige METRO GROUP“ in die gesetzlich definierten Eigenkapitalpositionen.

Aus der Kapitalrücklage wurde im Geschäftsjahr 2019/20 ein Betrag von 1.070 Mio. € entnommen. Korrespondierend erfolgte im Konzernabschluss eine Umgliederung dieses Betrags in die Gewinnrücklagen.

Mio. €

Anhang Nr.

30.9.20191

30.9.2020

Eigenkapital

31

2.345

2.061

Gezeichnetes Kapital

 

363

363

Kapitalrücklage

 

6.118

5.048

Gewinnrücklagen

 

−4.167

−3.358

Eigenkapital vor Anteilen nicht beherrschender Gesellschafter

 

2.314

2.053

Anteile nicht beherrschender Gesellschafter

 

31

8

1

Vorjahresanpassung aufgrund voll rückwirkender Anwendung des IFRS 16 (Leasingverhältnisse).

  • Weitere Informationen zum Eigenkapital finden sich im Konzernanhang unter der in der Tabelle angegebenen Nummer.

Die hat sich um 1,6 Mrd. € verringert und beträgt 3,8 Mrd. € zum 30. September 2020 (30.9.2019: 5,4 Mrd. €). Die Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente haben sich zum 30. September 2020 um 1,0 Mrd. € auf 1,5 Mrd. € (30.9.2019: 0,5 Mrd. €) erhöht. Darüber hinaus reduzierten sich die Finanzschulden um 0,6 Mrd. € auf 5,3 Mrd. € (30.9.2019: 5,9 Mrd. €).

Mio. €

30.9.20191

30.9.2020

Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente

500

1.525

Kurzfristige Geldanlagen2

11

19

Finanzschulden (inkl. Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen)

5.930

5.314

Nettoverschuldung

5.419

3.771

1

Vorjahresanpassung aufgrund voll rückwirkender Anwendung des IFRS 16 (Leasingverhältnisse).

2

In der Bilanz in den sonstigen finanziellen Vermögenswerten (kurzfristig) enthalten.

Die sehr deutliche Reduzierung der Nettoverschuldung ist insbesondere auf die Veräußerung der Mehrheitsbeteiligung an METRO China und des SB-Warenhausgeschäfts zurückzuführen. Hier wirken sich die Transaktionserlöse mit 2,0 Mrd. € aus. Dabei sind die erhaltenen Kaufpreise vollständig den Zahlungsmitteln zuzurechnen, während die flüssigen Mittel der Veräußerungsgruppen nicht in der Vergleichsbasis der Nettoverschuldung, sondern in den zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten berücksichtigt waren. Die Zahlungsmittel der Veräußerungsgruppen wurden dabei auch durch die verbesserte Geschäftsentwicklung der letzten Monate gestärkt.

Desinvestitions-Cashflow gem. Kapitalflussrechnung (aus nicht fortgeführten Aktivitäten)

Mrd. €

 

METRO China

1,1

SB-Warenhausgeschäft

0,3

Cashflow aus Unternehmenstransaktionen1

1,4

zuzüglich Zahlungsmitteln der Veräußerungsgruppen

 

METRO China

0,5

SB-Warenhausgeschäft

0,1

Zahlungsmittel der Veräußerungsgruppen gesamt

0,6

Nettomittelzufluss in den fortgeführten Aktivitäten =
Transaktionsbedingter Abbau der Nettoverschuldung

 

METRO China

1,6

SB-Warenhausgeschäft

0,4

Nettomittelzufluss

2,0

1

Der gesamte Cashflow aus Investitionstätigkeit der nicht fortgeführten Aktivitäten beläuft sich auf 1,3 Mrd. € und enthält zudem den laufenden Investitionscashflow der Veräußerungsgruppe bis zur Veräußerung.

Die langfristigen Schulden von METRO betragen zum 30. September 2020 5,5 Mrd. € (30.9.2019: 5,7 Mrd. €). Die Finanzschulden verringerten sich um 0,2 Mrd. € auf 4,5 Mrd. €.

Zum 30. September 2020 betragen die kurzfristigen Schulden von METRO 5,6 Mrd. € (30.9.2019: 9,8 Mrd. €). Der Rückgang um 4,2 Mrd. € ggü. dem Vorjahreswert ist im Wesentlichen auf die Veräußerung des SB-Warenhausgeschäfts und der Mehrheitsbeteiligung von METRO China zurückzuführen. Die Finanzschulden verringerten sich u. a. aufgrund der Rückzahlung einer Anleihe um 0,4 Mrd. € auf 0,8 Mrd. €. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen reduzierten sich überwiegend währungsbedingt, durch geänderte Zahlungsmodalitäten und aufgrund geänderter Einkaufsvolumina um 0,4 Mrd. € auf 3,2 Mrd. €.

Gegenüber dem 30. September 2019 ist die Fremdkapitalquote von 86,8 % um 2,4 Prozentpunkte auf 84,4 % gesunken. Dabei ist zu berücksichtigen, dass im kurzfristige Schulden im Zusammenhang mit zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten in Höhe von 3,8 Mrd. € enthalten sind, die zum 30. September 2020 noch 7 Mio. € betragen.

  • Weitere Angaben zur Fälligkeits-, Währungs- und Zinsstruktur der finanziellen Schulden sowie zu Kreditlinien finden sich im Konzernanhang – Nr. 36 Finanzschulden.

Mio. €

Anhang Nr.

30.9.20191

30.9.2020

Langfristige Schulden

 

5.652

5.506

Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

32

543

550

Sonstige Rückstellungen

33

108

139

Finanzschulden

34, 36

4.766

4.541

Sonstige finanzielle und sonstige andere Verbindlichkeiten

34, 37

81

210

Latente Steuerschulden

25

155

66

Kurzfristige Schulden

 

9.832

5.625

Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen

34, 35

3.572

3.199

Rückstellungen

33

158

287

Finanzschulden

34, 36

1.164

773

Sonstige finanzielle und sonstige andere Verbindlichkeiten

34, 37

955

1.175

Ertragsteuerschulden

34

169

184

Schulden i. Z. m. zur Veräußerung vorgesehenen Vermögenswerten

43

3.813

7

1

Vorjahresanpassung aufgrund voll rückwirkender Anwendung des IFRS 16 (Leasingverhältnisse).

Nettoverschuldung
Die Nettoverschuldung ergibt sich als Saldo zwischen den Finanzschulden (inkl. solcher aus Leasingverhältnissen) und den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten zuzüglich der Geldanlagen. Geldanlagen umfassen kurzfristige Guthaben bei Kreditinstituten sowie kurzfristig veräußerbare Schuldtitel.
Glossar
Vorjahr
Zeitraum von 12 Monaten, der üblicherweise als Bezugsangabe für Aussagen im Geschäftsbericht angeführt wird und sich auf das dem Berichtsjahr vorangehende Geschäftsjahr bezieht.
Glossar