Nachhaltigkeit aktiv managen

Das Nachhaltigkeitsmanagement dient dazu, Nachhaltigkeit im Kerngeschäft systematisch und organisatorisch zu verankern und dabei Wechselwirkungen zwischen wirtschaftlichen sowie umwelt- und sozialbezogenen Aspekten effizient und lösungsorientiert zu berücksichtigen. Über die formalisierte Meldung und Bewertung nachhaltigkeitsbezogener Chancen und Risiken, die auch im Rahmen der durchgeführten Materialitätsanalyse bewertet wurden, ist es eng verbunden mit unserem Chancen- und Risikomanagement. Der Vorstand kann so mögliche Abweichungen von den Nachhaltigkeitszielen, also Chancen und Risiken, systematisch identifizieren, bewerten und steuern. Dabei wurden keine nach § 289c Abs. 3 Nr. 3 und 4 HGB berichtspflichtigen Risiken identifiziert. Das im Chancen- und Risikobericht unter Nachhaltigkeitsrisiko geführte klimawandelbezogene Risiko erfüllt nicht den Tatbestand der doppelten Wesentlichkeit. Eine CO2-Bepreisung oder generell erhöhte Energiepreise können allerdings kurz- wie langfristig einen negativen Effekt auf die finanzielle Lage von METRO entwickeln. Das bereits existierende, unternehmenseigene Klimaziel wird dabei helfen, dieses Risiko weiterhin im Griff zu halten. Dieses Ziel wurde 2019 um die Lieferkette erweitert, da dort die größte Wirkung auf die Umwelt anfällt.

Das Nachhaltigkeitskomitee als oberstes Nachhaltigkeitsgremium gibt den strategischen Rahmen vor, ermöglicht den Austausch zu Nachhaltigkeitsthemen auf oberster Ebene – auch mit externem Input – und steckt konzernweit gültige Ziele ab. Um den spezifischen Markt- und Kundenanforderungen gerecht zu werden, steuern die METRO Gesellschaften innerhalb dieses Rahmens die operative Umsetzung von Nachhaltigkeit. Sie sind dafür verantwortlich, die jeweils relevanten Nachhaltigkeitsthemen zu bearbeiten, spezifische Ziele und Maßnahmen zu definieren und den Erfolg zu kontrollieren. Im Nachhaltigkeitskomitee berichten sie über aktuelle Entwicklungen und erzielte Fortschritte.

Dem Komitee sitzen regelmäßig wechselnd 2 Vertreter aus dem obersten Management vor. Weitere Mitglieder des Gremiums sind:

  • Verantwortliche für Corporate Responsibility der METRO AG
  • Vertreter der Kernfunktionen Einkauf, , Kommunikation sowie Investitionen und technische Lösungen
  • Vertreter von METRO Wholesale Landesgesellschaften

Ad-hoc-Expertengruppen bereiten auf operativer Ebene spezifische Themen auf und legen sie dem Nachhaltigkeitskomitee zur Entscheidung vor. Zu den Teilnehmern gehören themenabhängig Fachleute der METRO Wholesale Landesorganisationen sowie der Zentrale.

Weitere Schnittstellen zwischen der strategischen und der operativen Ebene der Nachhaltigkeit bilden regelmäßige Telefonate der Nachhaltigkeitsexperten und 1:1-Zuständigkeiten der Nachhaltigkeitskollegen der METRO AG für alle METRO Wholesale Landesorganisationen mit individueller Länderbetreuung. Die Aktivitäten dienen dem Austausch und unterstützen ebenso wie die Ad-hoc-Expertengruppen dabei, Entscheidungen des Nachhaltigkeitskomitees umzusetzen.

Außerdem betten wir Nachhaltigkeitsaspekte u. a. über Leitlinien – wie die neue Leitlinie zur Beschaffung nachhaltigen Sojas – in relevante Geschäftsprozesse und Entscheidungsabläufe ein und involvieren unsere Mitarbeiter bspw. über unsere quartalsweise durchgeführte Mitarbeiterumfrage, diverse Nachhaltigkeitsaktivitäten wie unseren Nachhaltigkeitstag sowie über unsere Social-Network-Plattform. Unser Streben ist es, unsere Mitarbeiter zu befähigen, die Bedeutung von Nachhaltigkeit für sich und ihr berufliches Umfeld zu erkennen und ihr individuelles Verhalten entsprechend daran auszurichten. Dazu tragen wir bspw. durch unsere Grundsätze, Selbstverpflichtungen und Positionen bei, die handlungsleitende Orientierung bieten und sowohl die Einhaltung von Gesetzen als auch die Erfüllung von darüber hinausgehenden Anforderungen beinhalten. Eine weitere wichtige Säule sind Mitarbeiterentwicklungsprogramme, die Nachhaltigkeitsthemen integrieren. Voranstehend ist unser Botschafterprogramm METRO Sustainable Leadership Program, das Führungskräfteentwicklung durch Nachhaltigkeitsbezug anreichert. Denn METRO kann das Thema von oben treiben, aber jeder Einzelne der mehr als 100.000 Mitarbeiter ist unser Botschafter und kann so dazu beizutragen, unsere Wirkung in Sachen Nachhaltigkeit zu entfalten.

100.000

Mitarbeiter

Die Maßnahmen, die wir im Bereich Nachhaltigkeit umsetzen, werden u. a. im Rahmen von Ratings durch unsere Anspruchsgruppen bewertet. Diese Beurteilungen unabhängiger Dritter sind eine wichtige Motivation und ein Managementinstrument für uns, weil sie uns Fortschritte und Verbesserungspotenziale in unserem Handeln aufzeigen. Ein Beispiel dafür ist die Kopplung der Vergütungen des Vorstands und des weltweiten Senior Managements an die Bewertung der Nachhaltigkeitsleistung von METRO im des .

Oekom Research (jetzt ISS-oekom) verlieh METRO im August 2018 den Prime Status C+ (Skala D- bis A+). Darüber hinaus nahmen wir im Geschäftsjahr 2018/19 nach 4 Jahren in Folge als Branchenbester den 2. Rang in der Gruppe Food & Staples Retailing im international bedeutenden Nachhaltigkeitsindex Dow Jones Sustainability World ein. Den Dow Jones Sustainability Index Europe führen wir im 5. Jahr in Folge als Branchenbester an. Zudem ist METRO im FTSE4Good Index gelistet. Über berichtet METRO seit vielen Jahren öffentlich zu den Themen Klimaschutz und Wasser. Bei beiden Themen erreichte METRO 2018 ein Rating von A- bzw. B- (Skala F bis A) und liegt damit deutlich über dem Branchendurchschnitt. Erstmals beteiligte sich METRO beim CDP Forest. Die Ergebnisse für 2019 lagen zum Veröffentlichungstermin noch nicht vor.

Eigenmarken
Von einem Handelsunternehmen entwickelte und markenrechtlich geschützte Markenartikel mit einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis.
Glossar
Rating
Rating bezeichnet im Finanzwesen die systematische, qualitative Bewertung von Emittenten hinsichtlich ihrer Bonität. Es wird durch unterschiedliche Bonitätsstufen ausgedrückt. Bekannte Agenturen, die Ratings durchführen, sind Standard & Poor’s, Moody’s und Fitch.
Glossar
Dow Jones Sustainability Index (DJSI)
Indexfamilie zur Bewertung der Nachhaltigkeit eines Unternehmens. Berücksichtigt werden neben ökonomischen auch ökologische und soziale Kriterien. Bewertet werden für börsennotierte Unternehmen u. a. Kriterien wie Unternehmensführung, Mitarbeiterpolitik, Transparenz, Menschenrechte und Risikomanagement. Der Index gilt als eines der wichtigsten Gütesiegel unter den Nachhaltigkeitsindizes.
Glossar
Carbon Disclosure Project (CDP)
Die unabhängige Organisation wurde 2000 in London von Unternehmen gegründet. Ihr Ziel ist es, CO2-Emissionen sowie Klima- und Reduktionsrisiken von Unternehmen offenzulegen und so zur Transparenz in der Unternehmensberichterstattung zu klimarelevanten Daten beizutragen. Das CDP führt jährlich standardisierte Unternehmensbefragungen auf freiwilliger Basis durch.
Glossar