Gesamtwirtschaftliche Rahmenbedingungen

Weltwirtschaft

Für das Geschäftsjahr 2019/20 erwarten wir, dass sich das globale Wirtschaftswachstum auf ähnlichem Niveau wie im Berichtsjahr 2018/19 entwickeln wird. Der Konsum bleibt weiterhin ein positiver Wachstumstreiber, während die Industrieproduktion in Europa auf ähnlichem Niveau wie im Geschäftsjahr 2018/19 bleibt. Potenziell großen Einfluss auf die Weltwirtschaft wird die Entwicklung der Handelskonflikte haben. Hierbei sind explizit der Handelsstreit der USA mit China bzw. der EU sowie der Brexit zu nennen. Insgesamt prognostizieren wir für das Jahr 2020 ein preisbereinigtes Weltwirtschaftswachstum in Höhe von rund 3,1 %.

Deutschland

Die Prognose für die Entwicklung der deutschen Wirtschaft im Geschäftsjahr 2019/20 fällt mit einem realen Wirtschaftswachstum von +0,7 % ähnlich aus wie im Berichtsjahr. Für den Export und die Industrieproduktion wird nur ein leichtes Wachstum erwartet. Der Privatkonsum wächst gem. Prognose knapp oberhalb der weiterhin niedrigen Inflationsrate und bildet einen Wachstumstreiber. Die Lage am Arbeitsmarkt bleibt voraussichtlich positiv, trotz möglicher Kurzarbeitsmaßnahmen in einigen Industrieunternehmen. Die Entwicklung hängt jedoch vom Ausgang der Verhandlungen zum Austritt Großbritanniens aus der EU ab, der nach jetzigem Stand Anfang 2020 stattfinden soll.

Westeuropa

Für das Geschäftsjahr 2019/20 wird ein ähnliches Wachstum (1,2 %) wie im abgelaufenen Geschäftsjahr erwartet. Insgesamt wird eine nahezu unverändert niedrige Entwicklung prognostiziert. In Italien stagniert die Wirtschaft und auch unter der neuen Regierung wird eine Ausweitung des fiskalischen Defizits erwartet. In Frankreich und Spanien bleibt die wirtschaftliche Entwicklung auf einem niedrigen Niveau relativ stabil. Die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) wird ähnlich wie im erwartet, d. h. nur sehr gering ansteigende oder sogar kurzfristig negative Zinsen. Unklar bleiben die Auswirkungen des Brexit auf die einzelnen Länder sowie ein eskalierender Handelskonflikt mit den USA. Beide Entwicklungen stellen besondere Risiken für den Export dar, der ein Wachstumstreiber Europas ist.

Russland

Für Russland wird ein leicht verbessertes, aber insgesamt noch niedriges Wirtschaftswachstum in Höhe von rund 1,49 % ggü. dem Geschäftsjahr 2018/19 erwartet. Damit einher geht ein leichter Rückgang im privaten Konsum, auf den sich auch eine Mehrwertsteuererhöhung und Rentenreformen auswirken. Dagegen wird ein Anstieg der Inflation unterhalb des Vorjahres auf insgesamt 3,3 % erwartet. Für die Währung wird ein stabilisiertes Niveau prognostiziert. Dennoch tragen Sanktionen weiterhin zur Belastung der Wirtschaft bei.

Osteuropa

Für die Wirtschaft in Osteuropa erwarten wir ggü. dem Vorjahr erneut ein leicht niedrigeres, aber immer noch deutlich positives Wachstum. Diese Entwicklung kann für nahezu alle Länder dieser Region verzeichnet werden, wobei sich die wirtschaftliche Situation in der Türkei langsam erholt und deshalb ein stärkeres Wachstum als im Vorjahr erwartet wird. Der private Konsum steigt in vielen Ländern weniger stark im Vergleich zum , ist aber insgesamt auf einem positiven Niveau und treibt das Wirtschaftswachstum weiter an. Die Prognosen zur Entwicklung der Inflation unterscheiden sich von Land zu Land. In Polen steigt die Rate stärker als im Vorjahr, in der Türkei und der Ukraine sinken die Raten zwar, bleiben jedoch insgesamt auf einem hohen Niveau. In den osteuropäischen Ländern bleibt die Lage am Arbeitsmarkt weiterhin sehr gut oder entwickelt sich positiv, wie in Serbien und der Türkei. Die Währungen bleiben ggü. dem Euro relativ stabil.

Asien

Die asiatische Wirtschaft wächst weiterhin solide auf ähnlichem Niveau wie im Geschäftsjahr 2018/19. Der Arbeitsmarkt sowie der private Konsum entwickeln sich weiterhin sehr positiv, auch wenn die Inflationsrate leicht ansteigt. Für China wird ein Wirtschaftswachstum unterhalb des Vorjahresniveaus prognostiziert mit dem Risiko, dass sich der Handelskonflikt mit den USA wieder verschärft. Die indische Wirtschaft wächst gem. Prognose weiterhin stark, getrieben vom privaten Konsum, steigenden Exporten und niedriger Arbeitslosigkeit.

Vorjahr
Zeitraum von 12 Monaten, der üblicherweise als Bezugsangabe für Aussagen im Geschäftsbericht angeführt wird.
Glossar
Vorjahr
Zeitraum von 12 Monaten, der üblicherweise als Bezugsangabe für Aussagen im Geschäftsbericht angeführt wird.
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