8 Ergänzende Angaben für die METRO AG (gem. HGB)
Überblick über das Geschäftsjahr 2018/19 und Prognose der METRO AG
Die METRO AG ist als Managementholding des METRO Konzerns hinsichtlich des Geschäftsverlaufs, der Lage sowie der voraussichtlichen Entwicklung mit ihren wesentlichen Chancen und Risiken maßgeblich von der Entwicklung des METRO Konzerns abhängig.
Angesichts der Holdingstruktur ist, abweichend von der konzernweiten Betrachtung, der handelsrechtliche Jahresüberschuss die wichtigste Steuerungsgröße der METRO AG im Sinne des DRS 20.
Geschäftsverlauf der METRO AG
Der Geschäftsverlauf der METRO AG ist wesentlich geprägt von der Entwicklung und dem Ausschüttungsverhalten ihrer Beteiligungen. Der Jahresabschluss der METRO AG nach handelsrechtlichen Vorschriften dient als Ausschüttungsbemessungsgrundlage. Im Folgenden sind die Gewinn- und Verlustrechnung sowie die Bilanz der METRO AG nach den Vorschriften des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) dargestellt.
Ertragslage der METRO AG und Gewinnverwendung
Mio. € |
2017/18 |
2018/19 |
---|---|---|
Umsatzerlöse |
434 |
393 |
Sonstige betriebliche Erträge |
315 |
387 |
Aufwendungen für bezogene Leistungen |
−53 |
−51 |
Personalaufwand |
−126 |
−139 |
Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen |
−55 |
−66 |
Sonstige betriebliche Aufwendungen |
−427 |
−571 |
Beteiligungsergebnis |
202 |
293 |
Finanzergebnis |
−51 |
−5 |
Steuern vom Einkommen und vom Ertrag |
−6 |
−2 |
Ergebnis nach Steuern |
233 |
239 |
Sonstige Steuern |
3 |
−2 |
Jahresüberschuss |
236 |
237 |
Gewinnvortrag aus dem Vorjahr |
47 |
29 |
Erträge aus Kapitalherabsetzung |
0 |
0 |
Bilanzgewinn |
283 |
266 |
Die METRO AG agiert im Rahmen des Verrechnungspreissystems im Wesentlichen als Lizenzgeber sowie als Dienstleister für die operativen METRO Wholesale Landesgesellschaften.
Die Leistungserbringung besteht hauptsächlich in der Erbringung von diversen Dienstleistungen des operativen Geschäftsbetriebs (Beratungsleistungen), Holdingdienstleistungen sowie Leistungen im Bereich der Entwicklung und des Betriebs diverser konzerneigener IT-Lösungen. Um diese Dienstleistungen erbringen zu können, werden insbesondere IT-Dienstleistungen von konzerninternen Subunternehmern und Externen eingekauft, die sich innerhalb der Aufwendungen für bezogene Leistungen, der sonstigen betrieblichen Aufwendungen sowie der Abschreibungen niederschlagen. Hinsichtlich der Marken METRO und MAKRO sowie der Produkteigenmarken agiert die METRO AG als zentraler Lizenzgeber für ihre Tochtergesellschaften.
Die Leistungsverrechnung erfolgt durch Abrechnung einer fremdvergleichskonformen Vergütung. Unter dem Verrechnungspreismodell wurden den nationalen und internationalen operativen Gesellschaften von METRO Wholesale im Geschäftsjahr 2018/19 Lizenz- und Dienstleistungsentgelte in Höhe von rund 550 Mio. € in Rechnung gestellt.
Im Berichtsjahr werden mit 393 Mio. € Abrechnungsbeträge der METRO AG als Umsatzerlöse ausgewiesen. Diese betreffen mit 299 Mio. € im Wesentlichen Abrechnungen von Lizenzierungsentgelten für die Marken METRO und MAKRO sowie in Höhe von 94 Mio. € IT- und Business-Serviceleistungen mit Wholesale Tochterunternehmen. Ursächlich für den Rückgang der Umsatzerlöse in Höhe von rund 40 Mio. € ist die Ergebnisentwicklung in Russland sowie Osteuropa, da die Lizenzierungsentgelte für die Nutzung der Marken METRO und MAKRO ergebnisabhängig ermittelt werden. Die Effekte konnten durch die positive Ergebnisentwicklung in Westeuropa nicht vollumfänglich kompensiert werden.
Die Position sonstige betriebliche Erträge beinhaltet hauptsächlich Abrechnungen an Tochterunternehmen, soweit diese Abrechnungsbeträge nicht als Umsatzerlöse zu klassifizieren sind. Darüber hinaus sind in dieser Position Wechselkursgewinne in Höhe von 60 Mio. € enthalten. Die im Rahmen einer natürlichen Sicherung auf Konzernebene gegenläufigen Aufwendungen aus Wechselkursverlusten sind bei einer Tochtergesellschaft angefallen und somit bei der METRO AG in den Ergebnisabführungen enthalten.
Die METRO AG hat zur Ausübung ihrer Funktion als zentrale Managementholding Dienstleistungen bei Konzerngesellschaften und konzernfremden Unternehmen beauftragt, die im Wesentlichen Kosten für Marketing sowie IT-Dienstleistungen umfassen. Soweit diese Aufwendungen in Zusammenhang mit Abrechnungsleistungen stehen, die unter der Position Umsatzerlöse anzugeben sind, werden diese korrespondierenden Beträge als Aufwendungen für bezogene Leistungen ausgewiesen.
Im Durchschnitt der 4 Quartale des Geschäftsjahres 2018/19 beschäftigte die METRO AG 855 Mitarbeiter. Teilzeitbeschäftigte und Aushilfen wurden auf Vollzeitkräfte umgerechnet. Personalaufwendungen liegen trotz geringerer Beschäftigtenzahl aufgrund gestiegener erfolgsabhängiger Vergütungsbestandteile oberhalb des Vorjahresniveaus.
Abschreibungen in Höhe von 40 Mio. € resultieren überwiegend aus planmäßigen Abschreibungen auf die Nutzungsrechte an den Marken METRO und MAKRO.
Sonstige betriebliche Aufwendungen sind geprägt durch Aufwendungen, die der METRO AG in Ausübung ihrer Funktion als Managementholding entstanden sind durch die Beauftragung von Dienstleistungen bei Konzerngesellschaften und konzernfremden Unternehmen.
Die METRO AG weist im Geschäftsjahr 2018/19 ein Beteiligungsergebnis in Höhe von 293 Mio. € aus. Aus Konzerngesellschaften, mit denen Ergebnisabführungsverträge bestehen, konnten Erträge in Höhe von 1.160 Mio. € vereinnahmt werden. Darin enthalten sind Ausschüttungen von Rücklagen einer mittelbaren Tochtergesellschaft. Verluste wurden in Höhe von 472 Mio. € übernommen. Diese resultieren überwiegend aus dem Bereich Real. Erträge aus Beteiligungen ohne Ergebnisabführungsverträge belaufen sich im Geschäftsjahr 2018/19 auf 89 Mio. € und resultieren überwiegend aus Immobiliengesellschaften des Konzerns sowie aus ausländischen Wholesale Tochterunternehmen. Im Berichtsjahr waren Abschreibungen auf Anteile an verbundenen Unternehmen in Höhe von 484 Mio. € vorzunehmen.
Das Finanzergebnis beläuft sich auf −5 Mio. €.
Der Jahresüberschuss beträgt 237 Mio. €. Unter Einbezug eines Gewinnvortrags aus dem Vorjahr in Höhe von 29 Mio. € weist die Gesellschaft einen Bilanzgewinn von 266 Mio. € aus.
Zur Verwendung des Bilanzgewinns 2018/19 schlägt der Vorstand der METRO AG der Hauptversammlung vor, aus dem ausgewiesenen Bilanzgewinn von 266 Mio. € eine Dividendenausschüttung in Höhe von 0,70 € je Stammaktie und 0,70 € je Vorzugsaktie, also insgesamt 254 Mio. €, zu beschließen und den Restbetrag als Gewinnvortrag auf neue Rechnung vorzutragen.
Finanzlage der METRO AG
Zahlungsmittelflüsse
Der stichtagsbezogene Kassenbestand beträgt 44 Mio. € und besteht im Wesentlichen aus Guthaben bei Kreditinstituten durch zugeflossene Cash-Pool-Einnahmen aus den Vertriebslinien zum Ende des Berichtszeitraums.
Kapitalstruktur
Mio. € |
30.9.2018 |
30.9.2019 |
---|---|---|
Eigenkapital |
|
|
Gezeichnetes Kapital |
363 |
363 |
Kapitalrücklage |
6.118 |
6.118 |
Bilanzgewinn |
283 |
266 |
|
6.764 |
6.747 |
Rückstellungen |
371 |
451 |
Verbindlichkeiten |
|
|
Anleihen |
2.898 |
2.288 |
Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten |
259 |
262 |
Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen |
7.007 |
8.380 |
Übrige Verbindlichkeiten |
71 |
81 |
|
10.235 |
11.011 |
Rechnungsabgrenzungsposten |
19 |
12 |
|
17.389 |
18.221 |
Die Passivseite der Bilanz besteht mit 6.747 Mio. € aus Eigenkapital und mit 11.474 Mio. € aus Rückstellungen, Verbindlichkeiten sowie Rechnungsabgrenzungsposten. Die Eigenkapitalquote beträgt zum Stichtag 37,0 %. Die Rückstellungen betragen zum Bilanzstichtag 451 Mio. €. Die Verbindlichkeiten resultieren zum einen mit 2.288 Mio. € aus Anleihen sowie mit 262 Mio. € aus Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten. Zum anderen bestehen Verbindlichkeiten ggü. verbundenen Unternehmen mit 8.380 Mio. €. Sie betreffen neben kurzfristigen Geldanlagen von Gesellschaften von METRO im Wesentlichen Verpflichtungen aus gesellschaftsrechtlichen Strukturierungsmaßnahmen.
Vermögenslage der METRO AG
Mio. € |
30.9.2018 |
30.9.2019 |
---|---|---|
Anlagevermögen |
|
|
Immaterielle Vermögensgegenstände |
1.001 |
939 |
Sachanlagen |
2 |
3 |
Finanzanlagen |
9.157 |
9.005 |
|
10.160 |
9.947 |
Umlaufvermögen |
|
|
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände |
6.882 |
8.218 |
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks |
335 |
44 |
|
7.217 |
8.262 |
Rechnungsabgrenzungsposten |
12 |
12 |
|
17.389 |
18.221 |
Die Aktiva betragen zum Stichtag insgesamt 18.221 Mio. € und sind überwiegend mit 9.005 Mio. € durch Finanzanlagen, mit 8.214 Mio. € durch Forderungen gegen verbundene Unternehmen sowie durch das unter immaterielle Vermögensgegenstände ausgewiesene Nutzungsrecht an den Marken METRO und MAKRO (883 Mio. €) geprägt. Die Position Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten und Schecks beläuft sich auf 44 Mio. €. Die Finanzanlagen bestehen mit 8.964 Mio. € überwiegend aus Anteilen an verbundenen Unternehmen und umfassen im Wesentlichen die Anteile an der Holding für Wholesale Gesellschaften (6.693 Mio. €), an Immobiliengesellschaften (1.278 Mio. €), an Dienstleistungsgesellschaften (470 Mio. €) sowie mit 523 Mio. € an weiteren Gesellschaften. Das Finanzanlagevermögen stellt 49,4 % der Bilanzsumme dar. Forderungen gegen verbundene Unternehmen weisen einen Bestand in Höhe von 8.214 Mio. € auf. Dies entspricht 45,1 % der gesamten Aktiva. Diese Position enthält mit 6.117 Mio. € Forderungen aus einer zu Buchwerten vorgenommenen konzerninternen Übertragung von Anteilen an verbundenen Unternehmen und spiegelt darüber hinaus hauptsächlich den kurzfristigen Finanzierungsbedarf der Konzerngesellschaften zum Stichtag wider.
Risikosituation der METRO AG
Da die METRO AG u. a. durch Finanzierungs- und Garantiezusagen sowie durch mittel- und unmittelbare Investitionen in die Beteiligungsunternehmen weitgehend mit den Unternehmen des METRO Konzerns verbunden ist, ist die Risikosituation der METRO AG wesentlich von der Risikosituation des METRO Konzerns abhängig. Deshalb gelten die Aussagen zur Gesamtbewertung der Risikosituation durch die Unternehmensleitung auch als Zusammenfassung der Risikosituation der METRO AG.
Prognose der METRO AG
Die METRO AG in ihrer Funktion als Managementholding ist in ihrer Entwicklung wesentlich von der Entwicklung und dem Ausschüttungsverhalten ihrer Beteiligungen abhängig. Wir gehen davon aus, dass mögliche Einmalbelastungen aus dem angekündigten Effizienzprogramm durch laufende Kosteneinsparungen sowie Veränderungen des Beteiligungsergebnisses kompensiert werden können, sodass der Jahresüberschuss des kommenden Geschäftsjahres 2019/20 ein Niveau erreichen wird, das vergleichbar mit dem Geschäftsjahr 2018/19 (237 Mio. €) ist.
Geplante Investitionen der METRO AG
Im Rahmen der Durchführung von Investitionen des METRO Konzerns wird die METRO AG die Konzerngesellschaften bei Bedarf durch Anteilserhöhungen oder Ausleihungen unterstützen. Darüber hinaus können sich im Rahmen von konzerninternen Anteilstransfers Investitionen in Anteile an verbundenen Unternehmen ergeben.
Erklärung zur Unternehmensführung
Die mit dem Corporate-Governance-Bericht zusammengefasste Erklärung zur Unternehmensführung nach § 289f HGB und § 315d HGB ist auf der Website der Gesellschaft (www.metroag.de) unter der Rubrik Unternehmen – Corporate Governance dauerhaft öffentlich zugänglich gemacht.