Umweltbelange

Wir sind darauf angewiesen, verantwortungsvoll mit Energie und anderen natürlichen Ressourcen umzugehen. Ihr Einsatz beeinflusst unsere Betriebskosten und kann negative Auswirkungen auf die Umwelt haben, bspw. durch den Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase. Unser Ansatz ist es, die aus unserem Geschäftsbetrieb resultierenden sowie die in unserer Lieferkette entstehenden klimarelevanten Emissionen deutlich zu verringern und unseren Ressourcenverbrauch zu reduzieren1Für die Holdinggesellschaft METRO AG ist der Aspekt Umweltbelange aufgrund der Größe der Organisation und der geschäftlichen Ausrichtung (Verwaltung) nicht wesentlich.. Dazu setzen wir sowohl auf Verhaltensänderung (Energy Awareness Programme) als auch auf Investitionen (Energy Saving Programme), um unsere Energieeffizienz zu steigern. Außerdem betreiben wir ein weltweites Energie-Management-System, um Einsparpotenziale in unseren Märkten zu identifizieren und unsere übergeordneten Einsparziele zu überwachen. Bei METRO Wholesale haben wir im vergangenen Geschäftsjahr den Stromverbrauch in unseren Märkten um 3,4 % ggü. dem reduziert und damit unser Ziel von 2,2 % deutlich übertroffen. Zudem stellen wir, wo möglich, unsere Kälteanlagen auf natürliche Kältemittel um (F-Gas Exit Programme). Dadurch senken wir unseren Energiebedarf und unsere Kosten. Im Geschäftsjahr 2018/19 haben wir u. a. im Rahmen des Energy Saving Programme von METRO 14,9 Mio. € investiert. Damit sparen wir künftig jährlich ca. 5,3 Mio. € an Energiekosten ein. Beispiele für Maßnahmen im Berichtsjahr sind:

  • Inbetriebnahme weiterer transkritischer Ejektor- Kälteanlagen, u. a. in Deutschland, Frankreich, Italien, Bulgarien, Rumänien, Kroatien und Russland
  • Angelaufener Rollout von LED-Marktbeleuchtung in Russland mit einem Investitionsvolumen von 7,6 Mio. €, aber auch zahlreiche diverse Beleuchtungsoptimierungen in Deutschland, Frankreich, Rumänien, Polen, den Niederlanden, Portugal, Ukraine und Moldawien
  • Installation weiterer Photovoltaikanlagen und Erweiterung der Gesamtkapazität auf fast 11.500 kWp in Deutschland, Frankreich, Pakistan und Japan
  • Maßnahmen zur Wärmerückgewinnung im Zusammenhang mit der Installation neuer Kälteanlagen, u. a. in Bulgarien, Kroatien und Russland
  • Verbesserung der Gebäudeleittechnik durch Installation einer Lichtsteuerung in Spanien
  • Errichtung von Ladestationen für Elektrofahrzeuge für METRO Kunden, insbesondere in Deutschland, Polen und Österreich. Am Campus Düsseldorf haben wir insgesamt 80 Elektrocharger für Kunden-, Mitarbeiter- und Dienstfahrzeuge in Betrieb genommen.
  • METRO nutzt einen internen CO2-Preis, der ursprünglich auf 25 € festgesetzt und im Jahr 2019 aufgrund der allgemeinen Markterwartung auf 50 € angehoben wurde. Wir nutzen den CO2-Preis insbesondere für die Genehmigung energieeffizienter Projekte mit niedrigeren finanziellen Einsparungen.

Damit reagiert METRO auch auf Risiken, die im Rahmen 1. Szenarioanalysen (wie von der Task Force on Climate-related Financial Disclosures [TCFD] empfohlen) in unserem Geschäftsbetrieb sowie in unserer Lieferkette identifiziert wurden:

  • Physische Risiken, die aus extremen Wetterereignissen und Wasserstress (Knappheit oder Fluten) resultieren
  • Geschäftsunterbrechungen aufgrund extremer Wetterereignisse und sinkender Wirtschaftskraft stellen ein Risiko für das Geschäft unserer Kunden und damit für unsere Umsätze dar.
  • Transitionsrisiken wie steigende Preise für CO2-Emissionen (mit kurzfristigem Einfluss auf Kosten und Produktpreise)
  • Ressourcenknappheit (steigende Preise für landwirtschaftliche Produkte über die nächsten 5 bis 10 Jahre)
  • Erhöhte Investitionen in neue Technologien (klimaneutrale Kühlgeräte weltweit geplant bis 2030) und in die Erzeugung erneuerbarer Energien (umfangreiche Installation von Solaranlagen geplant bis 2030)

Wir betrachten diese Risiken in unserem mittelfristigen Risikomanagement und schätzen Risiken für Umsätze und Kosten basierend auf steigenden Preisen und sinkender Verfügbarkeit von Ressourcen ein. Dabei wurden keine berichtspflichtigen Risiken nach § 289c Abs. 3 Nr. 3 und 4 HGB identifiziert. Das im Chancen- und Risikobericht unter Nachhaltigkeitsrisiko geführte klimawandelbezogene Risiko erfüllt nicht den Tatbestand der doppelten Wesentlichkeit. Zudem bewerten wir mögliche Ansätze, um eine umfangreiche, auf den Klimawandel bezogene Szenarioanalyse für METRO durchzuführen.

Weitere Schwerpunktthemen in Bezug auf einen nachhaltigen Geschäftsbetrieb sind die Vermeidung von Abfällen, die Weiterverwertung von Ressourcen und deren Rückgewinnung durch Recycling. Insbesondere die Reduzierung von Lebensmittelverlusten ist für das operative Geschäft von METRO von großer Bedeutung. Jedes Lebensmittel, das nicht verzehrt, sondern aussortiert oder weggeworfen wird, steht gleichermaßen für wirtschaftliche, soziale und ökologische Verschwendung. Aus diesem Grund hat sich METRO im Rahmen der Resolution zur Lebensmittelverschwendung des Consumer Goods Forum (CGF) verpflichtet, bis 2025 die im eigenen Geschäftsbetrieb anfallenden Lebensmittelverluste im Vergleich zu 2016 um 50 % zu reduzieren. Dazu wurde im Geschäftsjahr 2017/18 z. B. das Food Loss and Waste Protocol in der Türkei erfolgreich implementiert, weitere Länder sind in der Diskussion. In 22 Ländern kooperieren wir mit Tafelorganisationen und sozialen Einrichtungen, um Lebensmittelabfälle im Markt inkl. unserer Restaurants und Warenlager zu vermeiden. Zusätzlich kooperieren 6 dieser Länder mit Too Good To Go.

Im Zusammenhang mit der METRO Water Initiative wurde das Ziel festgelegt, bis 2025 5 % Wasser ggü. dem Basisjahr 2016/17 einzusparen. 2019 konnten wir den Eigenverbrauch in unseren Märkten von METRO Wholesale ggü. dem Vorjahr um 6 % berechnet auf den Quadratmeter Net Operating Area reduzieren. Da auch für Wasser gilt, dass die größte Wirkung in der Lieferkette anfällt, nutzen wir das Supply Chain Programme, um potenzielle Chancen und Risiken bei unseren Lieferanten frühzeitig zu erkennen.

Status Klimaschutzziel

Von Oktober 2018 bis September 2019 verursachte METRO pro Quadratmeter Verkaufs- und Belieferungsfläche 267 kg CO2-Äquivalente. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 299 kg. Mit dem Geschäftsjahr 2018/19 haben wir für Energie rückwirkend auf ein anderes Emissionsfaktorenset umgestellt. Außerdem weisen wir die Zahlen ohne die nicht fortgeführten Bereiche aus. Unser Ziel ist es, diese Emissionen bis zum Jahr 2030 um 50 % ggü. 2011 auf 188 kg zu senken, mit 29 % sind wir im Berichtsjahr auf einem guten Weg. Dafür setzen wir vor allem auf die oben erwähnten Programme. Im Geschäftsjahr 2018/19 hat METRO das Klimaziel auch auf die Lieferkette erweitert und sich als 1. deutsches Handelsunternehmen ein anerkanntes Science Based Target gesetzt. Die METRO AG verpflichtet sich, ihre Scope-1- und Scope-2-CO2-Emissionen um 60 % pro Quadratmeter Verkaufs- und Belieferungsfläche bis 2030 ggü. 2011 zu reduzieren. Unser Ziel steht in Einklang mit den Reduzierungen, die erforderlich sind, um die Erwärmung auf deutlich unter 2°C zu halten. Hier konnte seit 2011 eine Reduzierung um 26 % erreicht werden. Außerdem verpflichtet sich die METRO AG, die absoluten Scope-3-CO2-Emissionen (Lieferkette) um 15 % bis 2030 ggü. 2018 zu reduzieren.

Status Klimaschutzziel

Treibhausgasemissionen in kg CO2 (CO2-Äquivalent) je m2 Verkaufs- und Belieferungsfläche

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1 Für die Holdinggesellschaft METRO AG ist der Aspekt Umweltbelange aufgrund der Größe der Organisation und der geschäftlichen Ausrichtung (Verwaltung) nicht wesentlich.

Vorjahr
Zeitraum von 12 Monaten, der üblicherweise als Bezugsangabe für Aussagen im Geschäftsbericht angeführt wird.
Glossar
Carbon Disclosure Project (CDP)
Die unabhängige Organisation wurde 2000 in London von Unternehmen gegründet. Ihr Ziel ist es, CO2-Emissionen sowie Klima- und Reduktionsrisiken von Unternehmen offenzulegen und so zur Transparenz in der Unternehmensberichterstattung zu klimarelevanten Daten beizutragen. Das CDP führt jährlich standardisierte Unternehmensbefragungen auf freiwilliger Basis durch.
Glossar