Schätzungen und Annahmen
Für die Erstellung dieses Konzernabschlusses mussten unter Berücksichtigung des aktuellen Unternehmensumfelds, insbesondere des weiterhin andauernden Kriegs in der Ukraine, Schätzungen und Annahmen getroffen werden, die sich auf Ausweis und Höhe der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden sowie Erträge und Aufwendungen sowie Eventualverbindlichkeiten ausgewirkt haben. Schätzungen und zugrunde liegende Annahmen mit bedeutenden Auswirkungen sind insbesondere im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine bei den folgenden Sachverhalten getroffen worden:
- Überprüfung der Werthaltigkeit von abnutzbaren und nicht abnutzbaren Vermögenswerten einschließlich Geschäfts- oder Firmenwerten, Markenrechten mit unbestimmbarer Nutzungsdauer und Kundenstämmen, ggf. inkl. Sensitivitätsanalyse.
- Einbringbarkeit von Forderungen – insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Forderungen an Lieferanten.
- Bewertung von Vorräten, insbesondere bezüglich Abwertungen auf niedrigere Nettoveräußerungswerte.
Für METRO Russland und METRO Ukraine wurden die Geschäfts- oder Firmenwerte bereits zum 31. März 2022 in voller Höhe ergebniswirksam wertgemindert.
Bei den Märkten in der Ukraine, die eine geografische Nähe zu den Krisengebieten haben und deren Umsatz- und Ergebniserwartung zu Kriegsbeginn signifikant eingebrochen ist, wurden in Vorjahren Wertminderungen auf das Sachanlagevermögen vorgenommen und im aktuellen Jahr fortgeschrieben. Sie betragen aktuell zwischen 30 % und 100 % der Restbuchwerte. Märkte in Russland wurden im Vorjahr ebenfalls auf Basis aktueller Ertragserwartungen und Immobilienbewertungen analysiert und bei Bedarf wertgemindert. Die Fortschreibung dieser Effekte wirkte sich per saldo im aktuellen Geschäftsjahr nicht nennenswert aus. Nach der Wertminderung entspricht der Buchwert dem erzielbaren Betrag.
Die Bewertung der Vorräte und der Forderungen erfolgte unter Berücksichtigung der dem aktuellen Unternehmensumfeld angemessenen Risikovorsorgen.
Neben den aus dem Krieg in der Ukraine resultierenden Fragestellungen können sich insbesondere für die folgenden Posten beträchtliche Bewertungsanpassungen innerhalb des nächsten Geschäftsjahres ergeben:
- Abnutzbare und nicht abnutzbare Vermögenswerte einschließlich Geschäfts- oder Firmenwerten, Markenrechten mit unbestimmbarer Nutzungsdauer und Kundenstämmen. Mögliche kurzfristige Beeinträchtigungen der Ertragslage haben indes grundsätzlich keine Auswirkung auf die vorhandenen Buchwerte der Geschäfts- oder Firmenwerte (Nr. 17 Geschäfts- oder Firmenwert sowie sonstige immaterielle Vermögenswerte und Nr. 18 Sachanlagen).
- Bei der Bewertung der Forderungen wurden angesichts der aktuellen Geschäftslage im HoReCa-Sektor in erhöhtem Umfang Einzelwertberichtigungen vorgenommen. Ferner wurde das Zukunftselement im Rahmen der allgemeinen Risikovorsorge gem. IFRS 9 in einer risikoadäquaten Höhe berücksichtigt (Nr. 23 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen). Für die Risikoeinschätzung werden laufend die aktuellen politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen beobachtet.
- Pensionsrückstellungen (Nr. 28 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen)
Ermessensentscheidungen
Informationen zu bedeutenden Ermessensentscheidungen, die die im vorliegenden Konzernabschluss erfassten Beträge am wesentlichsten beeinflussen, beziehen sich auf die folgenden Sachverhalte bzw. Angaben in diesem Konzernabschluss:
- Bestimmung der Laufzeit von Leasingverhältnissen unter Berücksichtigung maßgeblicher Fakten und Umstände in Bezug auf wirtschaftliche Anreize zur voraussichtlichen Ausübung von Verlängerungsoptionen bzw. zur Nichtausübung von Kündigungsoptionen sowie Bestimmung des Grenzfremdkapitalzinssatzes (Nr. 42 Leasingverhältnisse)