Unser Ansatz ist es, die aus unserem Geschäftsbetrieb resultierenden sowie die in unserer Lieferkette entstehenden klimarelevanten Emissionen deutlich zu verringern und unseren Ressourcenverbrauch zu reduzieren. Dazu setzen wir sowohl auf Verhaltensänderung (Energy Awareness Programme) als auch auf Investitionen, um unsere Energie- und Ressourceneffizienz zu steigern. Außerdem betreiben wir ein weltweites Energiemanagementsystem, das Einsparpotenziale in unseren Märkten identifiziert und unsere übergeordneten Einsparziele überwacht. Im Geschäftsjahr 2023/24 ist der Stromverbrauch in unseren METRO/MAKRO Märkten, Belieferungs- und Verwaltungsstandorten pro Verkaufs-, Belieferungs- und Bürofläche2 um 4,4 % ggü. dem Vorjahr gesunken. Beispiele für Maßnahmen im Bereich Umweltbelange insgesamt im Berichtsjahr:
- Im Rahmen des Energy Saving Programme haben wir 12,6 Mio. € in energieeffiziente Beleuchtung und Gebäudeausstattung investiert. Voraussichtlich werden wir damit künftig jährlich ca. 3,9 Mio. € an Energiekosten einsparen.
- Im Rahmen des F-Gas Exit Programme investieren wir in energieeffiziente Kälteanlagen mit natürlichen Kältemitteln. Dadurch senken wir unsere Emissionen aus Kältemittelverlusten sowie den Energiebedarf und die Kosten. Insgesamt haben wir im Berichtsjahr dafür 81,6 Mio. € investiert.
- Im Berichtsjahr wurden 8 weitere Photovoltaikanlagen u. a. in Deutschland, Österreich, der Türkei und in der Slowakei installiert mit einer zusätzlichen Kapazität von 22.122 kWp.
- Zusätzliche Ladestationen für Elektrofahrzeuge von METRO Kunden wurden u. a. an Großmärkten in Deutschland, Spanien und Italien eingerichtet. In Moldawien, Polen, Portugal, der Slowakei, der Türkei, Rumänien und Ungarn sind bereits alle METRO Großmärkte mit Ladestationen ausgestattet. Insgesamt verfügen wir nun über 1.391 Ladepunkte. In Deutschland (METRO und R Express) nutzen bereits mehr als 520 Mitarbeiter Elektrofahrzeuge als Dienstwagen, deren Emissionen über Herkunftszertifikate aus erneuerbaren Energien kompensiert werden. Insgesamt werden 1.187 Firmenwagen elektrisch oder mit Wasserstoff betrieben, das sind ca. 12 % unserer gesamten Fahrzeugflotte. Für das FSD-Liefergeschäft haben wir Elektro-Lkw in Frankreich, Spanien, Deutschland, Tschechien und Portugal in unsere eigene Lieferflotte integriert.
- Der Verbrauch von Wasser in unseren METRO/MAKRO Märkten, Belieferungs- und Verwaltungsstandorten ist ggü. dem Vorjahr um 5,2 % zurückgegangen. Bis 2030 soll ggü. dem Basisjahr 2020/21 der spezifische Wasserverbrauch im eigenen Geschäftsbetrieb um 10 % je Quadratmeter Nettobetriebsfläche reduziert werden.
- Weitere Schwerpunktthemen in Bezug auf einen ressourceneffizienten Geschäftsbetrieb sind Abfallvermeidung sowie Rückgewinnung und Wiederverwertung von Abfallstoffen.
- Im Vergleich zum Vorjahr ist das Abfallvolumen (exkl. Lebensmittelabfälle) um 5,0 % gestiegen.
METRO nutzt einen internen CO2-Preis von 50 € pro Tonne CO2, insbesondere für die Genehmigung energieeffizienter Projekte mit niedrigeren finanziellen Einsparungen. METRO ist Mitglied der Task Force on Carbon Pricing in Europe, die das Ziel hat, alle relevanten CO2-Emissionen zu bepreisen und dadurch eine markt- und wettbewerbsorientierte Dekarbonisierung zu erreichen.
Reduzierung von Lebensmittelabfällen
Lebensmittelabfälle3 stellen eine Ressourcenverschwendung von großem Ausmaß dar und tragen erheblich zu unseren CO2-Emissionen bei. Als Großhändler mit einem klaren Fokus auf Lebensmittel tragen wir in diesem Zusammenhang große Verantwortung.
Im Einklang mit der Resolution zur Lebensmittelverschwendung des Consumer Goods Forum (CGF) haben wir uns verpflichtet, Lebensmittelabfälle in unserem Geschäftsbetrieb (pro Quadratmeter Verkaufs- und Belieferungsfläche) bis 2025 um 50 % ggü. dem Basisjahr 2017/18 zu reduzieren. Im Jahr 2023/24 haben wir ggü. dem Basisjahr bezogen auf die Verkaufs- und Belieferungsfläche eine Reduzierung von 26,9 % erreicht.
Unser Anspruch ist es, die Fortschritte in Übereinstimmung mit den Anforderungen des Food-Loss-and-Waste-(FLW-) Protokolls zu messen, zu überwachen und zu berichten. Wir gehen das Problem der Lebensmittelverschwendung mit einer 3-Säulen-Strategie vom Erzeuger zum Verbraucher an: (1) Datenoptimierung, (2) Lösungen, (3) Engagement und Partnerschaften.
Wichtige Initiativen helfen bei der Erreichung unseres Ziels:
- In 25 Länder- und Serviceeinheiten arbeiten wir mit Tafelorganisationen zusammen, um nicht verkaufte Lebensmittel an Bedürftige weiterzugeben.
- In den Niederlanden und Österreich arbeiten wir zu dem Zweck mit Too Good To Go (TGTG) zusammen. Im Geschäftsjahr 2023/24 wurden durch das gemeinsame Engagement 107.745 Mahlzeiten „gerettet“, was einer Einsparung von 290,9 Tonnen CO2 entspricht. Zusätzlich bewerben wir die TGTG-Plattform in 2 Ländern als Lösung für unsere Kunden, in ihren Betrieben Lebensmittel zu sparen.
- METRO ist Mitglied der „10x20x30“-Initiative des World Resources Institute (WRI), die die 10 größten Lebensmittelhändler der Welt auffordert, mindestens 20 ihrer Lieferanten zu verpflichten, ihre Lebensmittelabfälle bis 2030 zu halbieren. Die METRO AG hat durch ihre operative Landesgesellschaft METRO Türkei Lieferanten eingebunden.
- Wir arbeiten mit verschiedenen technischen Lösungen, um Lebensmittelabfälle zu reduzieren, je nach Verfügbarkeit und Bedarf. In der Türkei analysieren wir mit Fazla (früher Whole Surplus) Hotspots und Entsorgungswege von Lebensmittelabfällen.
- Zudem konnten wir die Qualität der Daten und des Datenerhebungsprozesses verbessern: zum einen durch eine vereinfachte Benutzeroberfläche sowie durch das Einrichten von automatisierten Kontrollmechanismen in unserem IT-System. Zum anderen durch intensive Schulungen und Einzeltrainings inkl. überarbeiteter Schulungsunterlagen für die Datenerfasser.
Klimaschutzziel 2040
Bis 2040 wollen wir unseren weltweiten Geschäftsbetrieb hauptsächlich durch eigene Initiativen klimaneutral stellen. Mit der bisher erreichten Einsparung der CO2-Emissionen pro Quadratmeter Verkaufs- und Belieferungsfläche von 51,9 % ggü. dem Basisjahr 2011 sind wir auf einem guten Weg. Von Oktober 2023 bis September 2024 verursachte METRO 185,7 kg CO2-Äquivalente4 pro Quadratmeter Verkaufs-, Belieferungs- und Bürofläche. Im Vorjahreszeitraum waren es 224,4 kg5.
Im Jahr 2019 hat METRO das Klimaziel auch auf die Lieferkette erweitert und sich als erstes deutsches Handelsunternehmen ein anerkanntes Science-Based Target gesetzt. Die METRO AG verpflichtet sich dabei, ihre Scope-1- und Scope-2-CO2-Emissionen um 60 % pro Quadratmeter Verkaufs- und Belieferungsfläche bis 2030 ggü. 2011 zu reduzieren. Hier konnte seit 2011 eine Reduzierung um 49,1 % erreicht werden. Außerdem verpflichtet sich die METRO AG, die absoluten Scope-3-CO2-Emissionen6 (Lieferkette) um 15 % bis 2030 ggü. 2018 zu reduzieren. Unsere Ziele zu Scope 1 und Scope 2 stehen im Einklang mit den Reduzierungen, die erforderlich sind, um die Erwärmung der Erde bis 2100 auf deutlich unter 2 °C ggü. dem vorindustriellen Niveau zu beschränken. Da METRO bereits 2019 SBTI-Ziele eingereicht hat, erfolgt derzeit deren Überarbeitung. Dabei werden die neuen Bestimmungen der CSRD berücksichtigt.
Verpackung und Plastik
Plastik ist eines der am häufigsten verwendeten Materialien für die Verpackung von Lebensmitteln und Non-Food-Produkten und wirkt sich durch die unsachgemäße Entsorgung von Kunststoffabfällen negativ auf das Ökosystem der Erde aus. METRO übernimmt Verantwortung und versucht, die Plastikverschmutzung einzudämmen sowie den ökologischen Fußabdruck von Eigenmarkenverpackungen zu verbessern, indem wir die Rückgewinnung von Ressourcen durch Recycling unterstützen und versuchen, die Umweltauswirkungen während des gesamten Lebenszyklus eines Produkts zu verringern, auch durch die Suche nach Alternativen zu herkömmlichen Kunststoffen.
Dabei fokussieren wir uns auf die METRO/MAKRO Landesgesellschaften sowie unsere zentralen Einkaufsgesellschaften. Dieser Ansatz trägt dazu bei, das Risiko einer künftigen Erschöpfung der natürlichen Ressourcen und des Verlusts der biologischen Vielfalt zu verringern. Um die Menge der verwendeten Kunststoffe zu reduzieren und die Verwendung alternativer nachhaltiger Materialien zu erhöhen, arbeiten wir mit verschiedenen Interessengruppen an der Entwicklung entsprechender Lösungen.
Ein Team von Verpackungsspezialisten der METRO AG sowie ein Projektteam aus verschiedenen METRO Landesgesellschaften und zentralen Einkaufsgesellschaften arbeitet an folgenden Zielen, die bis 2030 erreicht werden sollen:
- Initiative zur Reduzierung von Plastik:
Unser Ziel ist es, 10.000 Tonnen Kunststoff in den Kunststoffverpackungen unserer Eigenmarken zu reduzieren. - Erhöhung des recycelten Anteils:
Unser Ziel ist es, einen Anteil von 30 % recyceltem Kunststoff in den Verpackungen unserer Eigenmarken zu erreichen. - Ausstieg aus bedenklichen Stoffen:
Wir verpflichten uns, Polyvinylchlorid (PVC) und expandiertes Polystyrol (EPS) auf allen Ebenen unserer Eigenmarkenverpackungen vollständig abzuschaffen. - Kreislauffähigkeit der Verpackung:
Wir streben an, dass 100 % der Verpackungen unserer Eigenmarken recycelbar, wiederverwendbar oder zu Hause kompostierbar sind. - Papier-, Pappe- & Holz-Engagement:
Wir streben die Verwendung von nach dem Forest Stewardship Council® (FSC®)/Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes (PEFC) zertifizierten Materialien oder einen Recyclinganteil von mindestens 70 % für alle Papiere, Pappen, Kartons und Hölzer an, die in unseren Eigenmarkenverpackungen auf der primären und sekundären Verpackungsebene verwendet werden.
Für die Marken, die nicht zu METRO gehören, können wir keine plastikfreien oder recycelbaren, kompostierbaren oder wiederverwendbaren Kunststoffverpackungen garantieren. In Zukunft werden wir uns verstärkt auf die Reduzierung von Kunststoffverpackungen bei Eigenmarken konzentrieren, da dies den größten direkten Einfluss auf die Verringerung unseres ökologischen Fußabdrucks hinsichtlich Verpackungen hat. Im Berichtszeitraum hat METRO erfolgreich das METRO Cash & Carry Own Brand Packaging Commitment für alle Eigenmarken in den METRO/MAKRO Landesgesellschaften implementiert und dabei gemeinsame Beschaffungsquellen und International Trading Offices genutzt. Zukünftig werden alle Verpackungs- und Kunststoffdaten regelmäßig nach einem standardisierten Schema erfasst. Diese Daten werden im nächsten Berichtszeitraum für die externe Berichterstattung aufbereitet und offengelegt. Ausgenommen davon ist das Ziel, herkömmliche Einwegkunststoffprodukte bis Ende 2025 durch wiederverwendbare, recycelbare oder kompostierbare Alternativen zu ersetzen. Zur Unterstützung der Zielerreichung planen wir regelmäßig interne Kontrollen durchzuführen, um den Fortschritt zu verfolgen.
Der Eigenmarkenumsatzanteil ist eine der Kernkennzahlen, die METRO zur Messung und Überprüfung des Umsetzungsstands der sCore Strategie nutzt. Sie zeigt den Umsatzanteil der Eigenmarkenartikel am Gesamtumsatz (auf Basis des Warenwirtschaftssystems) ohne das Segment Sonstige.
1 Für einige Kennzahlen im Bereich Klima und CO2 sowie für die Kennzahlen zum Stromverbrauch, Wasserverbrauch und Abfallvolumen sind Hochrechnungen und Schätzungen der Verbrauchsdaten notwendig, sofern Primärdaten nur teilweise vorliegen. Das Nachhaltigkeitsdatenmanagement führt die Daten aus den verschiedenen Berichtssystemen zusammen und wird den Anteil der Schätzungen kontinuierlich verringern. Für die Kennzahlen des Kapitels Umweltbelange kann es u. a. aufgrund von Datenverfügbarkeit zu Abweichungen ggü. dem Konsolidierungskreis aus der Finanzberichterstattung kommen.
2 Die Verkaufs- und Belieferungsflächen für alle umweltbezogenen Kennzahlen sind Stichtagswerte (30.9.2024).
3 Lebensmittelabfälle sind für den menschlichen Verzehr bestimmte Lebensmittel inkl. nicht verzehrbarer Teile dieser Lebensmittel, die aus der Lebensmittelversorgungskette entfernt werden, um verwertet oder entsorgt zu werden. Nahrungsergänzungsmittel sowie Lebensmittelspenden werden nicht unter der Kennzahl der Lebensmittelabfälle berichtet. Erstere fallen gem. dem WRAP-Standard nicht in die Kategorie der für den menschlichen Verzehr vorgesehenen Lebensmittel und werden daher nicht als Lebensmittelabfälle berücksichtigt.
4 Die Berechnung der CO2-Emissionen entspricht der Logik des GHG-Protokolls. METRO verwendet hauptsächlich Emissionsfaktoren der DEFRA, des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) sowie der Internationalen Energieagentur (IEA).
5 Der Wert im Vorjahr wurde aufgrund von aktualisierter Datenverfügbarkeit angepasst.
6 Dabei basiert die Ermittlung der Scope-3-CO2-Emissionen auf anerkannten Hochrechnungsmethoden, um näherungsweise die innerhalb der Lieferkette anfallenden Emissionen ermitteln zu können.