Krieg in der Ukraine
Besonderen Einfluss auf den Konzernabschluss hatte auch im Geschäftsjahr 2022/23 weiterhin der Krieg in der Ukraine und die daraus resultierenden Folgen wie die Energiekrise und die Inflation. METRO ist sowohl in der Ukraine als auch in Russland vertreten.
Schätzungen und Annahmen
Für die Erstellung dieses Konzernabschlusses mussten unter Berücksichtigung des oben dargestellten veränderten Unternehmensumfelds Schätzungen und Annahmen getroffen werden, die sich auf Ausweis und Höhe der bilanzierten Vermögenswerte und Schulden sowie Erträge und Aufwendungen sowie Eventualverbindlichkeiten ausgewirkt haben. Schätzungen und zugrunde liegende Annahmen mit bedeutenden Auswirkungen sind insbesondere im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine bei den folgenden Sachverhalten getroffen worden:
- Überprüfung der Werthaltigkeit von abnutzbaren und nicht abnutzbaren Vermögenswerten einschließlich Geschäfts- oder Firmenwerten, Markenrechten mit unbestimmbarer Nutzungsdauer und Kundenstämmen, ggf. inkl. Sensitivitätsanalyse.
- Einbringbarkeit von Forderungen – insbesondere Forderungen aus Lieferungen und Leistungen sowie Forderungen –an Lieferanten.
- Bewertung von Vorräten, insbesondere bezüglich Abwertungen auf niedrigere Nettoveräußerungswerte.
Für METRO Russland und METRO Ukraine wurden die Geschäfts- oder Firmenwerte bereits zum 31. März 2022 in voller Höhe ergebniswirksam wertgemindert.
Bei den Märkten in der Ukraine, die eine geografische Nähe zu den Krisengebieten haben und deren Umsatz- und Ergebniserwartung signifikant eingebrochen ist, wurden im Vorjahr Wertminderungen auf das Sachanlagevermögen zwischen 50 und 100 % der Restbuchwerte vorgenommen. Märkte in Russland wurden auf Basis aktueller Ertragserwartungen und Immobilienbewertungen analysiert und bei Bedarf wertgemindert. Nach der Wertminderung entspricht der Buchwert dem erzielbaren Betrag.
Die Bewertung der Vorräte und der Forderungen erfolgte unter Berücksichtigung der dem aktuellen Unternehmensumfeld angemessenen Risikovorsorgen.
Neben den aus dem Krieg in der Ukraine resultierenden Fragestellungen können sich insbesondere für die folgenden Posten beträchtliche Bewertungsanpassungen innerhalb des nächsten Geschäftsjahres ergeben:
- Abnutzbare und nicht abnutzbare Vermögenswerte einschließlich Geschäfts- oder Firmenwerten, Markenrechten mit unbestimmbarer Nutzungsdauer und Kundenstämmen. Mögliche kurzfristige Beeinträchtigungen der Ertragslage haben indes grundsätzlich keine Auswirkung auf die vorhandenen Buchwerte der Geschäfts- oder Firmenwerte (Nr. 17 Geschäfts- oder Firmenwert sowie sonstige immaterielle Vermögenswerte und Nr. 18 Sachanlagen).
Weitere Bewertungsanpassungen könnten für folgende Posten anfallen:
- Bei der Bewertung der Forderungen wurden seit Beginn des Kriegs in der Ukraine in erhöhtem Umfang Einzelwertberichtigungen vorgenommen, insbesondere in Einheiten, die längerfristige Zahlungsziele gewähren und ein hohes Engagement im HoReCa-Sektor aufweisen. Ferner wurde das Zukunftselement im Rahmen der allgemeinen Risikovorsorge gem. IFRS 9 in einer risikoadäquaten Höhe berücksichtigt (Nr. 23 Forderungen aus Lieferung und Leistung). Für die Risikoeinschätzung werden laufend die Folgen des Kriegs in der Ukraine, wie die Energiekrise und die Inflation, unter den aktuellen politischen Rahmenbedingungen beobachtet.
- Pensionsrückstellungen (Nr. 28 Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen)
Ermessensentscheidungen
Informationen zu bedeutenden Ermessensentscheidungen, die die im vorliegenden Konzernabschluss erfassten Beträge am wesentlichsten beeinflussen, beziehen sich auf die folgenden Sachverhalte bzw. Angaben in diesem Konzernabschluss:
- Bestimmung der Laufzeit von Leasingverhältnissen unter Berücksichtigung maßgeblicher Fakten und Umstände in Bezug auf wirtschaftliche Anreize zur voraussichtlichen Ausübung von Verlängerungsoptionen bzw. zur Nichtausübung von Kündigungsoptionen sowie Bestimmung des Grenzfremdkapitalzinssatzes (Nr. 42 Leasingverhältnisse)