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Darstellung der Chancen- und Risikosituation

Jedes konsolidierte Risiko wird auf Basis einer 4x4-Matrix hinsichtlich Schadensausmaß und Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet. Die nachfolgenden Risiken werden nach Berücksichtigung von Risikobegrenzungsmaßnahmen (Nettobetrachtung) dargestellt. Basierend auf dem Schadensausmaß und der Eintrittswahrscheinlichkeit wird für jedes konsolidierte Risiko eine Risikoklassifizierung (niedrig, mittel, hoch) abgeleitet:

Risikomatrix
Risikomatrix (Organigramm)

Das stabile Portfolio an konsolidierten Risiken beinhaltet insgesamt 16 Risiken für das Geschäftsjahr 2023/24. Alle Risiken sind in der folgenden Übersicht dargestellt:

Themengruppe

Nr.

Konsolidierte Risiken 2023/24

Potenzielles Schadens­ausmaß

Eintritts­wahrschein­lichkeit

Risiko­klassifi­zierung

Umfeld

#1

Strategische Risiken

Moderat

Gering

Niedrig

#2

Makroökonomische und politische Risiken

Wesentlich

Möglich

Hoch

#3

Unterbrechung der Geschäftstätigkeit

Bedeutend

Möglich

Mittel

#4

Sicherheitsrisiken

Geringfügig

Möglich

Niedrig

Nachhaltigkeit

#5

Umwelt- und soziale Risiken

Bedeutend

Möglich

Mittel

Handelsgeschäft

#6

Marktbetriebs- und FSD-Risiken

Bedeutend

Gering

Mittel

Immobilien

#7

Immobilienrisiken

Moderat

Möglich

Mittel

Lieferanten und Produkte

#8

Beschaffungsrisiken

Moderat

Gering

Niedrig

#9

Qualitätsrisiken

Geringfügig

Unwahrscheinlich

Niedrig

Lieferkette

#10

Risiken in der Lieferkette

Geringfügig

Gering

Niedrig

Finanzen

#11

Finanzrisiken

Bedeutend

Gering

Mittel

Transaktionen

#12

Transaktionsrisiken

Geringfügig

Gering

Niedrig

Informationstechnologie

#13

Datenrisiken

Geringfügig

Möglich

Niedrig

Personal

#14

Personalrisiken

Geringfügig

Gering

Niedrig

Steuern, Recht und Compliance

#15

Steuerrisiken

Geringfügig

Möglich

Niedrig

#16

Legal- und Compliance-Risiken

Geringfügig

Gering

Niedrig

Die Veränderungen der Risiken werden im Vergleich zum Geschäftsbericht 2022/23 in der Nettobetrachtung dargestellt.

Wie aus der Tabelle ersichtlich wird, wurde zum Berichtszeitpunkt von den 16 konsolidierten Risiken 1 Risiko als hoch, 5 Risiken wurden als mittel und 10 Risiken als niedrig klassifiziert. Im Nachfolgenden gehen wir im Detail auf die Chancen und Risiken ein. Dabei richten wir den Fokus auf diejenigen Risiken, die als hoch und mittel klassifiziert sind, sowie auf die Veränderungen im Berichtszeitraum.

Umfeld

Chancen aus globalem und diversifiziertem Geschäftsmodell

Das diversifizierte Länderportfolio von METRO, das zu große Einzelabhängigkeiten von bestimmten Ländern ausschließt, bietet in der aktuellen wirtschaftlichen Situation einen Wettbewerbsvorteil ggü. anderen, lokal aufgestellten Marktteilnehmern. METRO kann durch die globale Aufstellung zudem flexibel auf Änderungen der globalen Lieferketten reagieren, bspw. über die Nutzung der regionalen Handelsbüros.

Ebenso ist das diversifizierte Multichannel-Geschäftsmodell im Wettbewerbskontext gut aufgestellt, um den Herausforderungen der Kunden zu begegnen. Dem gestiegenen Kostenbewusstsein der Kunden steht die Eigenmarken- und Preisstrategie für das stationäre Geschäft gegenüber.

Strategische Risiken (#1)

Strategische Risiken beinhalten Risiken im Zusammenhang mit dem Geschäftsmodell des Konzerns, der Planung und Durchführung von Projekten, der Wettbewerbsfähigkeit sowie der Digitalisierung. Das Verpassen von wesentlichen Trends für neue Vertriebsformate und -kanäle sowie unsere Sortiments- und Eigenmarkenstrategie kann ein zusätzliches Risiko darstellen.

Chancen aus der Entwicklung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen

Eine Verbesserung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen weltweit oder in Ländern, in denen METRO vertreten ist, sowie Verbesserungen im Freihandel könnten sich positiv auf Umsatz, Kosten und Ergebnis auswirken. METRO ist in vielen Ländern vertreten, in denen wir von solchen Entwicklungen profitieren würden. So könnten sich Chancen durch eine anhaltende positive geopolitische und makroökonomische Entwicklung ergeben.

Makroökonomische und politische Risiken (#2)

METRO ist als international agierendes Unternehmen stark von den wirtschaftlichen und politischen Gegebenheiten in den Ländern beeinflusst, in denen der Konzern tätig ist. Wechsel in der politischen Führung oder wirtschaftliche Ungleichgewichte könnten die Geschäfte von METRO gefährden. Der Krieg in der Ukraine beeinträchtigt nach wie vor die Sicherheit von Mitarbeitern und Kunden sowie die Integrität der Geschäfte und Lieferketten. Die fortgeführte Präsenz von METRO in Russland birgt wirtschaftliche, politische und Reputationsrisiken. Im Hinblick auf das Geschäft in Russland ergeben sich Risiken durch Sanktionen, Gegensanktionen und staatliche Eingriffe in den Geschäftsbetrieb bis hin zu einer potenziellen Enteignung infolge der Kriegsentwicklung. Weitere geschäftliche Risiken ergeben sich durch den erschwerten Zugang zu internationalen Finanzinstitutionen, da Banken das Geschäft mit Russland reduzieren.

Angesichts der europaweiten Proteste von Landwirten ergreift die Europäische Kommission nun konkretere regulatorische Maßnahmen. Dabei stehen auch Beziehungen zwischen Händlern und Lieferanten in der Agrarlebensmittelkette im Fokus. Daraus ergeben sich Risiken durch überarbeitete Richtlinien und neue Verordnungen, die zu Einschränkungen des Geschäftsbetriebs führen könnten.

Der Vorschlag für eine Verordnung des Europäischen Parlaments und des Rats zur Bekämpfung von Zahlungsverzug im Geschäftsverkehr würde sich in seiner aktuellen Fassung über die Kappung der Zahlungsziele auf 30 Tage negativ auf unsere Liquidität auswirken und somit zu erhöhten Zinsaufwendungen und zu einer Verschiebung von Lieferanten- zu Finanzverschuldung führen. Wir stehen auf nationaler wie EU-Ebene im Dialog mit politischen Entscheidungsträgern, insbesondere über Verbände, um auf die wirtschaftlichen Auswirkungen der Regulierung aufmerksam zu machen.

Die kontinuierliche Überwachung der wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen sowie die Überprüfung unserer strategischen Ziele ermöglichen es uns, rechtzeitig und angemessen zu reagieren.

  • Details zur Einschätzung der weiteren Entwicklung des wirtschaftlichen Umfelds finden sich im Kapitel 3 Prognosebericht.

Unterbrechung der Geschäftstätigkeit (#3)

Unsere Geschäftstätigkeit kann durch Naturkatastrophen oder den Ausfall unserer IT-Systeme beeinträchtigt bzw. unterbrochen werden. Hierbei finden mögliche Cyberangriffe besondere Beachtung. Je nach Schweregrad des Angriffs können wichtige Geschäftsabläufe wie Einkauf, Verkauf sowie die Kommunikation zwischen unterschiedlichen Einheiten von METRO beeinträchtigt sein. IT-Systeme für den Online-Handel müssen ständig verfügbar sein, da dieser eine permanente Erreichbarkeit, auch außerhalb von Ladenöffnungszeiten, voraussetzt.

Im Rahmen eines Cyber-Resilienz-Programms werden Maßnahmen zur Prävention gegen, Erkennung von und Reaktion auf Cyberangriffe gem. der Bedrohungslage fortlaufend weiterentwickelt oder neu erarbeitet und in Geschäftsabläufe integriert. Bei allen IT-Sicherheitsmaßnahmen ist das übergeordnete Ziel, die Betriebsbereitschaft jederzeit zu gewährleisten bzw. schnellstmöglich wiederherzustellen.

Ein professionelles Krisenmanagement, wie z. B. durch Business Continuity Management, ermöglicht zudem eine schnelle Reaktion, die Bewältigung der Krise und damit den Schutz unserer Mitarbeiter und Kunden. Dazu gehören u. a. Kommunikations- und Evakuierungspläne sowie Schulungen und Handlungsanweisungen. Soweit möglich und sinnvoll, versichern wir uns gegen den Verlust von Sachwerten sowie drohende Umsatz- und Ertragsverluste infolge von Betriebsausfällen.

Sicherheitsrisiken (#4)

Sicherheitsrisiken beinhalten neben kriminellen Aktivitäten, Terror und Unruhen auch das Thema Betriebssicherheit bzw. Gefährdung von Leib und Leben durch fehlende oder unangemessene Sicherheitsmaßnahmen. Die Auswirkungen durch den Krieg in der Ukraine werden unter Risiko #2 „Makroökonomische und politische Risiken“ behandelt.

Nachhaltigkeit

Chancen aus nachhaltigem Wirtschaften

Unsere Gesellschaft ist mehr denn je wirtschaftlichen, ökologischen, sozialen und kulturellen Herausforderungen ausgesetzt. Gleichermaßen erleben wir, dass Nachhaltigkeit der Schlüssel dazu ist, diese Herausforderungen in Chancen zu verwandeln. METRO betreibt ein aktives Nachhaltigkeitsmanagement, um Nachhaltigkeit im Kerngeschäft systematisch zu verankern. Unsere größten Hebel liegen in der Verringerung der CO2-Emissionen aus dem eigenen Geschäftsbetrieb und von Lebensmittelabfällen, was wir u. a. durch Ausbau energiesparender Infrastruktur und Logistik, Anpassung des Sortiments und seiner Verpackungen sowie durch operative Maßnahmen zur Lebensmittelprävention forcieren. Mit der Sicherstellung von Umwelt- und Sozialstandards durch verantwortungsvolles Lieferkettenmanagement stärken wir die Robustheit unserer Lieferketten und fördern gleichzeitig lokale Strukturen. Unsere Nachhaltigkeitsbemühungen werden im Rahmen von Ratings bewertet, um Transparenz für Investoren und andere Adressaten zu schaffen.

Umwelt- und soziale Risiken (#5)

Regulatorisch und gesellschaftlich verschärfen sich die Anforderungen, menschenrechts- und umweltbezogene Sorgfaltspflichten einzuhalten.

Mit zusätzlichen gesetzlichen Verpflichtungen wie z. B. zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (Corporate Sustainability Reporting Directive), zu entwaldungsfreien Lieferketten (European Deforestation Regulation) oder in Bezug auf das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz (LkSG) ergeben sich Risiken aus der Verletzung nationaler sowie europäischer Vorgaben aufgrund möglicher Nichtbeachtung von Umwelt- und Sozialaspekten. Das Verfehlen umwelt- und sozialbezogener Ziele und Verpflichtungen kann außer zu Bußgeldern und Reputationsschäden auch zu einem eingeschränkten Zugang zu Finanzierungsinstrumenten führen. Ebenso ergeben sich potenziell Risiken für die Stabilität unserer Lieferketten.

Weitere Risiken resultieren aus geplanten EU-Richtlinien zur Verringerung des ökologischen Fußabdrucks, neuen Verpackungsvorschriften, potenziellen Kunststoffsteuern, erweiterter Herstellerverantwortung und neuen Kennzeichnungsvorschriften für Eigenmarken.

Um den Risiken entgegenzuwirken, hat METRO umfassende Maßnahmen ergriffen, wie z. B. die kontinuierliche Beobachtung und Umsetzung der bereits implementierten Regulierung.

Handelsgeschäft

Chancen aus Digitalisierung und Innovationen

METRO fokussiert sich darauf, in einem volatilen Umfeld die zukünftigen Herausforderungen der Kunden frühzeitig zu identifizieren und zu adressieren. Innovationen und Digitalisierung stellen für uns hervorragende Ansatzpunkte zur Wertsteigerung dar. Wir sind davon überzeugt, dass die voranschreitende Digitalisierung die Zukunft des Handels und der Geschäftsabläufe immer stärker beeinflussen wird. Daraus resultierend können neue Geschäftsmodelle entstehen, die uns wiederum vielfältige Chancen eröffnen.

Im Rahmen unserer sCore Strategie haben wir eine klare Digitalisierungsambition, in Form eines 40-prozentigen digitalen Umsatzanteils, definiert. Dabei liegt der Fokus auf Digitalisierungsinitiativen, die sich an unsere Kernkundengruppen HoReCa und Trader richten, indem wir unseren Kunden durch die Geschäftseinheit DISH Digital Solutions digitale Lösungen, wie die Plattform DISH (Digital Innovations and Solutions for Hospitality), zur Verfügung stellen. Mit DISH Digital Solutions sehen wir signifikante Chancen, von einer schneller voranschreitenden Digitalisierung im HoReCa- und Trader-Sektor wie auch in anderen Geschäftsbereichen zu profitieren. Mit unserer Geschäftseinheit METRO DIGITAL digitalisieren wir das Kerngeschäft stetig weiter. So entwickelt, optimiert und betreut METRO DIGITAL alle digitalen Lösungen, die von unseren Kunden und uns genutzt werden, wie z. B. unsere Apps METRO Companion oder M-Shop. Diese digitalen Lösungen ermöglichen Chancen für METRO zur Differenzierung ggü. dem Wettbewerb.

Chancen aus Kundenfokussierung

METRO hat einen klaren Fokus auf Großhandel und B2B-Kunden gelegt. Durch die Messung der Kundenzufriedenheit, z. B. mithilfe des etablierten Net Promoter Score und der systematischen Erfassung und Auswertung von Kundenanregungen, können wir Potenziale zur Verbesserung der Einkaufserfahrung und der Belieferung sowie allgemeine Trends identifizieren. Im Sinne der sCore Strategie entwickeln wir unseren Multichannel-Ansatz weiter. Dazu bauen wir das Belieferungsgeschäft aus und verstärken mit dem Online-Marktplatz von METRO MARKETS unsere E-Commerce-Aktivitäten. Wir verfolgen das Ziel, der Partner der Wahl für unsere Kunden zu sein, indem METRO Lösungen anbietet, die alle Aspekte der Geschäftstätigkeit der Kunden abdecken. Unsere verschiedenen strategischen Projekte haben das Ziel, Einkaufs- und Vertriebsprozesse weiter zu optimieren und Mehrwert für unsere Kunden zu schaffen. Dadurch wollen wir die Werthaltigkeit von Vermögenswerten sicherstellen und damit den Herausforderungen des Geschäftsmodells begegnen.

Marktbetriebs- und FSD-Risiken (#6)

Die Märkte, in denen wir tätig sind, sind von einer hohen Veränderungsdynamik und einem intensiven Wettbewerb geprägt. Mangelnde Erfassung, Analyse und Nutzung von Kundendaten, nicht wettbewerbsfähige Preisgestaltung oder ein unzureichendes Dienstleistungsniveau können dazu führen, dass wir Kundenbedürfnisse verfehlen und somit unsere Wachstums- und Profitabilitätsziele gefährden.

Unzureichende Markt- und FSD-Prozesse können zu Ineffizienzen führen, die sich v. a. negativ auf die Lagerbestände, Gewinnspanne und Kundenzufriedenheit auswirken. Um den Risiken entgegenzuwirken, entwickeln wir, abgeleitet von der sCore Gruppenstrategie, länderspezifische Strategiepläne, die sich jeweils an den lokalen Gegebenheiten und Kundenbedürfnissen orientieren.

Um die Bedürfnisse professioneller Kunden zu adressieren, streben wir eine ganzheitliche Partnerschaft mit unseren Kunden an. Dazu zählen der Ausbau unseres Belieferungsgeschäfts, die kontinuierliche Umwandlung unserer Geschäfte in Multichannel Fulfilment Centres, die Weiterentwicklung unseres Franchise-Konzepts in ausgewählten Märkten, der Online-Marktplatz von METRO MARKETS und Initiativen zur Digitalisierung unserer Kunden auf DISH sowie Finanzdienstleistungen der METRO Financial Services.

Immobilien

Chancen aus Wertsteigerung

Wir sehen Wertsteigerungspotenzial für unsere Unternehmen in möglichen Projektentwicklungen unserer Bestandsimmobilien sowie in einer optimierten Bewirtschaftung.

Immobilienrisiken (#7)

Verzögerte Reparatur- und Wartungsarbeiten könnten zu Gesetzesverstößen, Wertminderungen der Immobilien und Reputationsschäden führen. Dem begegnen wir mit strategischem und operativem Immobilienmanagement. Hierzu führen wir regelmäßige Bewertungen der Immobilien hinsichtlich Wert und Ertrag sowie vorausschauende Investitionsplanungen durch. Die Sicherheit und die Gesundheit von Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern können durch Mängel an den Immobilien gefährdet sein. Wir ergreifen wirksame Maßnahmen, um potenziellen Unfällen und gesundheitlichen Schädigungen vorzubeugen und so für ein sicheres und gesundes Umfeld zu sorgen. Dazu führen wir Gefährdungsbeurteilungen durch und erstellen eindeutige Regelwerke und Verfahrenskataloge. Die Umsetzung unterstützen wir durch regelmäßige Schulungen, interne Kontrollen wie regelmäßige Sicherheits- und Arbeitsschutzbegehungen sowie externe Kontrollen wie Standsicherheitsbegehungen.

Aufgrund der Konzentration der Immobilienaktivitäten auf die Unterstützung des Großhandelsgeschäfts und der daraus resultierenden strategischen Reduzierung des Engagements bei Einzelhandelsimmobilien und Fachmarktzentren ist das Risiko hinsichtlich des Schadensausmaßes von bedeutend (> 100–300 Mio. €) auf moderat (> 50–100 Mio. €) gesunken.

Auch wenn sich die Energiemärkte derzeit auf hohem Preisniveau stabilisiert haben, ist es nicht auszuschließen, dass es in Zukunft wieder zu einer Erhöhung der Energiekosten kommt. Um den Verbrauch und die damit verbundenen Kosten zu reduzieren, wurden umfangreiche Energieeffizienzmaßnahmen umgesetzt. Ergänzend werden neue Photovoltaikanlagen in Betrieb genommen.

Zusätzlich können strengere Gesetzgebungen bei Umweltstandards, wie z. B. das Gebäudeenergiegesetz (GEG), zu höheren Kosten in unterschiedlichen Bereichen im Bauwesen und Energiemanagement führen, etwa durch den vorzeitigen Austausch von Kälteanlagen.

Immobilienrisiken in Verbindung mit unserer russischen Landesgesellschaft sind darüber hinaus unter den allgemeinen Sanktionsrisiken in #2 Makroökonomische und politische Risiken reflektiert.

Lieferanten und Produkte

Chancen aus nachhaltiger Beschaffung

Für uns und immer mehr Kunden gewinnen neben Qualität und Sicherheit zunehmend die Umwelt- und Sozialverträglichkeit der Produkte und ihrer Herstellungsprozesse an Bedeutung. Unser Ziel ist es, ressourcenschonende Herstellung sowie sozialverträgliche Arbeitsbedingungen innerhalb unserer Beschaffungskanäle sicherzustellen. METRO verfolgt eine konzernweite, produktübergreifende Einkaufspolitik mit zusätzlichen Anforderungen für kritische Rohstoffe, um ein nachhaltiges und verantwortungsvolles Lieferketten- und Beschaffungsmanagement sicherzustellen.

Chancen aus höherer Eigenmarkenpenetration

Eigenmarken sind ein zentrales Element in der Strategie von METRO, den Erfolg unserer Kunden zu erhöhen. Mit Eigenmarken können wir hohe Qualität zu günstigeren Preisen bieten und damit sowohl die Profitabilität unserer Kunden als auch die eigene Profitabilität steigern. Potenzielle wirtschaftliche Einschränkungen und ein erhöhter Preisdruck auf unsere Kunden, z. B. als Folge der Inflation, könnten die Nachfrage nach Eigenmarken erhöhen und somit positive Effekte auf die Profitabilität von METRO haben.

Beschaffungsrisiken (#8)

Produktionsausfälle, Störungen der Lieferketten wie auch internationale Preisschwankungen bei Rohstoffen und Energiepreisen als Ergebnis geopolitischer Instabilitäten können zu einer Nichtverfügbarkeit von Gütern, Unterbrechung der Lieferketten und unerwarteten Preisschwankungen mit destabilisierender Wirkung auf unser Geschäft und das unserer Partner führen.

Um diesen Risiken entgegenzuwirken, initiiert METRO Projekte, die die Beschaffungsaktivitäten der Länder durch Bündelung unterstützen, dadurch Partnerschaften mit Lieferanten stärken und die Verfügbarkeit von Waren und deren Wettbewerbsfähigkeit sichern. Dies wird unterstützt durch Sortimentsoptimierung und Eigenmarkenentwicklung. Durch die gezielte Hinzunahme zusätzlicher Lieferanten und die strategische Aufteilung des Beschaffungsvolumens reduzieren wir die Abhängigkeit von einzelnen Lieferanten und erhöhen die Versorgungssicherheit. Weiterhin sind wir dank unserer globalen Abdeckung in der Lage, für Schlüsselprodukte geeignete alternative Bezugsquellen zu finden. Bei Neuverhandlung auslaufender Verträge versuchen wir die Lieferanten zu verpflichten, sich auf Fälle höherer Gewalt ausreichend vorzubereiten, um die Belieferung zu gewährleisten. Besondere Beachtung schenken wir allen spezifischen Preiskomponenten in der Vorbereitung von Verhandlungen, um bessere Einkaufspreise durchzusetzen.

Das Risiko ist hinsichtlich des Schadensausmaßes von bedeutend (> 100–300 Mio. €) auf moderat (> 50–100 Mio. €) gesunken. Die Anpassung ergibt sich aufgrund der Stabilisierung der wirtschaftlichen Lage im Hinblick auf Kaufpreisentwicklungen sowie einer geringeren Abhängigkeit von ausgewählten Lieferanten in Bezug auf Nichtverfügbarkeit von Produkten. Aufgrund der Veränderung wurde das Risiko nun als niedrig eingestuft.

Qualitätsrisiken (#9)

Die Qualitätsrisiken beinhalten Risiken in Bezug auf die Qualität der angebotenen Produkte, Transport und Lagerung, sofern diese zu einer Beeinträchtigung der Warenqualität oder Lebensmittelsicherheit führen.

Lieferkette

Risiken in der Lieferkette (#10)

Risiken in der Lieferkette beinhalten u. a. Aspekte zur Zuverlässigkeit von Lieferanten, zum Bestandsmanagement unserer Waren, zum Management von Logistik- und Transportdienstleistern sowie zu Kostenentwicklungen am Logistikmarkt.

Finanzen

Finanzrisiken (#11)

Unerwartete externe Einflüsse auf unsere Geschäftstätigkeit oder andere Veränderungen des Geschäftsumfelds können ohne rechtzeitige Gegensteuerung dazu führen, dass wir unsere Planzahlen nicht erreichen. Außerdem kann eine verspätete Erkenntnis über solche Veränderungen dazu führen, dass falsche unternehmerische Entscheidungen getroffen werden. Den Risiken wirken wir entgegen, indem wir die strategische Planung mit dem Budgetprozess eng verzahnen, ein sehr enges Monitoring zur Einhaltung des Budgets durchführen, effektive interne Kontrollen definieren und die Kontrollgremien stark einbeziehen.

Darüber hinaus stellen mögliche Ausfälle von Geschäftspartnern und Kunden ein finanzielles Risiko dar. Um das Ausfallrisiko von Forderungen ggü. unseren Kunden zu minimieren, entscheiden wir über die Höhe der gewährten Zahlungsziele auf Basis eines umfassenden internen Scorings sowie – soweit verfügbar – externer Informationen.

Das Ausfallrisiko für externe Anlagen bei Kreditinstituten reduzieren wir, indem wir die Limite in Abhängigkeit von den Ratings und Credit Spreads festlegen. Durch die kontinuierliche Überwachung des gesamten Forderungsbestands gewährleisten wir jederzeit eine risikoadäquate Anpassung der Zahlungsziele unserer Kunden und der Anlagelimite bei Kreditinstituten.

Ein möglicher Rückgang unseres Ratings von den derzeitigen Investment-Grade-Niveaus würde zu höheren Finanzierungskosten führen. Um diesem Risiko entgegenzuwirken, setzen wir auf umfassende Transparenz, leiten unterstützende Maßnahmen ein und pflegen eine enge Kommunikation mit den entsprechenden Ratingagenturen.

Des Weiteren unterliegt METRO Preisänderungsrisiken, Liquiditätsrisiken, Bonitätsrisiken und Risiken aus Zahlungsstromschwankungen.

Transaktionen

Chancen aus Effizienzsteigerung und Portfoliovereinfachung

Unser Fokus auf den Großhandel könnte schneller als erwartet zu verbesserten Arbeitsabläufen entlang der Wertschöpfungskette führen und sich über eine Steigerung der operativen Leistungsfähigkeit positiv auf unsere Geschäftsentwicklung auswirken. Kooperationen (auch rein vertraglicher Natur) können helfen, operative Kosteneinsparungen zu generieren oder unseren Kunden Zugang zu innovativen Produkten zu ermöglichen.

Das Länderportfolio wird regelmäßig hinsichtlich der Erreichbarkeit einer lokalen Marktführerschaft sowie der Attraktivität der jeweiligen Märkte beurteilt.

Chancen aus Marktkonsolidierung und Zukäufen

Den Fokus legt METRO zukünftig auch weiterhin auf Investitionen zur Stärkung der Großhandelsgeschäfte. Dadurch wollen wir unsere Markposition verbessern und in vielen Märkten weiter festigen und ausbauen. Wir erwarten, dass sich die Konsolidierung der Großhandelsmärkte in vielen unserer Portfolioländer fortsetzen wird. So hat METRO im Geschäftsjahr 2023/24 durch Akquisitionen der Gesellschaften Fisk Idag und Donier Gastronomie das Belieferungsgeschäft in Skandinavien ausgebaut. In Großbritannien wuchs das Belieferungsgeschäft durch die Akquisition der Gesellschaft Caterite Food and Wineservice. Auch unsere bestehenden Minderheitsbeteiligungen bieten Chancen, weitere Wertsteigerungen zu erzielen, etwa wenn sich Start-up-Unternehmen sehr positiv entwickeln.

Transaktionsrisiken (#12)

Die Transaktionsrisiken beinhalten alle Risiken, die sich aus dem Kauf und Verkauf von Unternehmen(santeilen) ergeben. Dazu gehören rechtliche und steuerliche Risiken, Garantien, Einmal- und Remanenzkosten oder auch Reaktionen des Markts auf die Transaktionen. Im Zusammenhang mit der Konzernaufteilung der METRO GROUP im Jahr 2017 können sich Nachhaftungsrisiken ggü. der CECONOMY AG ergeben.

Informationstechnologie

Datenrisiken (#13)

Datenrisiken beinhalten Risiken im Zusammenhang mit Datenschutz und Datensicherheit sowie Risiken in Bezug auf die Richtigkeit, Vollständigkeit und Verfügbarkeit der Daten, die zur Gewährleistung einer erfolgreichen Nutzung von konzerneigenen Daten notwendig sind. Datendiebstahl oder -manipulation durch Unbefugte im Rahmen von Cyberangriffen können außerdem zu Datenschutzverletzungen und somit zu Bußgeldern und Reputationsrisiken führen.

Personal

Personalrisiken (#14)

Personalrisiken beinhalten Risiken im Zusammenhang mit der Personalorganisation, der Rekrutierung und Bindung von Personal, der angemessenen Vergütung und dem Austrittsprozess. Darüber hinaus werden Risiken in Bezug auf die Unternehmenskultur berücksichtigt.

Steuern, Recht und Compliance

Steuerrisiken (#15)

Steuerrisiken können vornehmlich im Zusammenhang mit der Würdigung von Sachverhalten durch die Finanzverwaltung (inkl. Verrechnungspreissachverhalten) entstehen. Darüber hinaus können sich Risiken durch die Auslegung umsatzsteuerlicher Regelungen ergeben.

Legal- und Compliance-Risiken (#16)

Zu Legal- und Compliance-Risiken gehören Risiken im Zusammenhang mit Kartellrecht, Korruption, Betrug, Geldwäsche und unfairen Handelspraktiken sowie allgemeine rechtliche Risiken.

Digitaler Umsatzanteil
Eine der Kernkennzahlen, die METRO zur Messung und Überprüfung des Umsetzungsstands der sCore Strategie nutzt. Sie zeigt den Anteil des digitalen Umsatzes am Gesamtumsatz ohne interne Servicegesellschaften. Zu den digitalen Umsätzen zählen Transaktionen, bei denen eine Bestellung vom Kunden über ein digitales Medium ohne Interaktion mit METRO aufgegeben wird und automatisch abgewickelt werden kann.
Glossar
Eigenmarken
Von einem Handelsunternehmen entwickelte und markenrechtlich geschützte Markenartikel mit einem attraktiven Preis-Leistungs-Verhältnis.
Der Eigenmarkenumsatzanteil ist eine der Kernkennzahlen, die METRO zur Messung und Überprüfung des Umsetzungsstands der sCore Strategie nutzt. Sie zeigt den Umsatzanteil der Eigenmarkenartikel am Gesamtumsatz (auf Basis des Warenwirtschaftssystems) ohne das Segment Sonstige.
Glossar
Food Service Distribution (FSD)
Mit dem Kanal FSD (Food Service Distribution) hat METRO ihr Angebot im B2B-Bereich in den letzten Jahren erweitert. Über das traditionelle Angebot im stationären Geschäft hinaus arbeitet METRO, basierend auf vertraglichen Vereinbarungen, mit ausgewählten Profikunden im FSD-Kanal zusammen, um diese regelmäßig mit Food-Produkten (und teilweise Non-Food-Produkten) zu beliefern. Mit dem FSD-Kanal ist METRO in die primäre Versorgung professioneller HoReCa-Kunden eingestiegen; in ausgewählten Märkten steht der FSD-Kanal auch professionellen Trader-Kunden offen. Der FSD-Umsatzanteil am Gesamtumsatz des Konzerns ist eine der Kernkennzahlen, anhand der METRO den Stand der Umsetzung der sCore Strategie misst und überprüft.
Glossar
HoReCa
Kurzform für Hotels, Restaurants und Cateringunternehmen sowie Bars, Cafés und Kantinenbetreiber. Der HoReCa-Bereich ist eine der Kernkundengruppen von METRO und zählt zu den strategischen Kunden im Rahmen der sCore Wachstumsstrategie.
Glossar
Lebensmittel (Food), Nichtlebensmittel (Non-Food)
METRO fasst unter dem Begriff Lebensmittel (Food) folgende Warengruppen zusammen: frische Lebensmittel, haltbare Lebensmittel, Nährmittel, Tiefkühlprodukte und Getränke aller Art sowie Genussmittel, Nahrungsergänzungsmittel, Heimtiernahrung, aber auch Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel, die bisweilen auch als Near-Food bezeichnet werden. Alle übrigen Waren zählen zu den Non-Food-Artikeln.
Glossar
Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz
Das am 1. Januar 2023 in Deutschland in Kraft getretene Gesetz legt klare Anforderungen für die Sorgfaltspflichten von in Deutschland ansässigen Unternehmen zur Einhaltung grundlegender Menschenrechts- und Umweltstandards (z. B. Verbot von Kinder- und Zwangsarbeit) fest.
Glossar
Multichannel-Geschäftsmodell
Verzahnung von stationären Großmärkten, deren Sortimente sich konsequent an professionelle Kunden richten, mit dem Belieferungsgeschäft und den digitalen Lösungen. Durch die Kombination aus Abhol- und Zustellgeschäft bedienen wir die unterschiedlichen Bedürfnisse unserer Kunden bestmöglich. Der Online-Marktplatz METRO MARKETS erweitert unsere Belieferungslösung um Non-Food-Produkte mit dem Schwerpunkt auf die Bedarfe der HoReCa-Kunden. Das Multichannel-Geschäftsmodell ermöglicht es uns, unseren Kunden ein ganzheitliches Einkaufserlebnis als Geschäftspartner anzubieten.
Glossar
Net Promoter Score (NPS)
Kennzahl, die den Erfolg und die Kundenzufriedenheit eines Unternehmens misst. Mit einer standardisierten Kundenumfrage wird eine Bewertung von Kunden eingeholt, aus der sich ein unternehmensübergreifend vergleichbarer Messwert ermitteln lässt.
Der Net Promoter Score der strategischen Kunden (HoReCa und Trader) in den METRO Ländern ist eine der Kernkennzahlen, die METRO zur Messung und Überprüfung des Umsetzungsstands der sCore Strategie nutzt. Der NPS-Wert wird durch Subtraktion des Prozentsatzes der Kritiker vom Prozentsatz der Befürworter ermittelt.
Glossar
Trader
Der Begriff Trader bezeichnet bei METRO die Kundengruppe der unabhängigen Wiederverkäufer wie kleine Lebensmittelläden, Kioske, Street-Food-Händler sowie Tankstellen und Großhändler. Trader sind eine der Kernkundengruppen von METRO und zählen zu den strategischen Kunden im Rahmen der sCore Wachstumsstrategie.
Glossar
sCore Strategie
Wachstumsstrategie von METRO, die bis zum Jahr 2030 ausgerichtet ist. Sie unterstreicht die ausschließliche Ausrichtung des Konzerns auf den Großhandel.
Glossar

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