Unser Ansatz ist es, die aus unserem Geschäftsbetrieb resultierenden sowie die in unserer Lieferkette entstehenden klimarelevanten Emissionen deutlich zu verringern und unseren Ressourcenverbrauch zu reduzieren2. Dazu setzen wir sowohl auf Verhaltensänderung (Energy Awareness Programme) als auch auf Investitionen, um unsere Energie- und Ressourceneffizienz zu steigern. Außerdem betreiben wir ein weltweites Energiemanagementsystem, das Einsparpotenziale in unseren Märkten identifiziert und unsere übergeordneten Einsparziele überwacht. Im Geschäftsjahr 2022/23 ist der Stromverbrauch in unseren METRO Märkten pro Verkaufs- und Belieferungsfläche3 um 3,5 % ggü. dem Vorjahr gesunken. Beispiele für Maßnahmen im Bereich Umweltbelange insgesamt im Berichtsjahr:
- Im Rahmen des Energy Saving Programms haben wir 17,3 Mio. € in energieeffiziente Beleuchtung und Gebäudeausstattung investiert. Voraussichtlich werden wir damit künftig jährlich ca. 6,1 Mio. € an Energiekosten einsparen.
- Im Rahmen des F-Gas Exit Programms investieren wir in energieeffiziente Kälteanlagen mit natürlichen Kältemitteln. Dadurch senken wir unsere Emissionen aus Kältemittelverlusten sowie den Energiebedarf und die Kosten. Insgesamt haben wir im Berichtsjahr dafür 73,7 Mio. €, u. a. auch im Großmarkt Kiew Teremki, investiert.
- Im Berichtsjahr wurden 21 weitere Fotovoltaikanlagen in der Türkei, in Spanien und Rumänien installiert mit einer zusätzlichen Kapazität von 24.374 kWp.
- Zusätzliche Ladestationen für Elektrofahrzeuge von METRO Kunden wurden u. a. an Großmärkten in der Türkei, in Spanien und der Ukraine eingerichtet. In Moldawien, Polen, Portugal, der Slowakei und Ungarn sind bereits alle METRO Großmärkte mit Ladestationen ausgestattet. Insgesamt verfügen wir nun über 1.086 Ladepunkte. In Deutschland nutzen bereits mehr als 400 Mitarbeiter Elektrofahrzeuge als Dienstwagen, deren Emissionen über Zertifikate für Wasserkraftwerke kompensiert werden. Insgesamt werden 861 Firmenwagen elektrisch oder mit Wasserstoff betrieben, das sind ca. 10 % unserer gesamten Fahrzeugflotte. Für das FSD-Liefergeschäft haben wir Elektro-Lkw in Frankreich, Spanien und Portugal in unsere eigene Lieferflotte integriert.
- Der Verbrauch von Wasser in unseren Märkten ist ggü. dem Vorjahr um 5,9 % zurückgegangen. Bis 2030 soll ggü. dem Basisjahr 2020/21 der spezifische Wasserverbrauch im eigenen Geschäftsbetrieb um 10 % je Quadratmeter Nettobetriebsfläche reduziert werden.
- Weitere Schwerpunktthemen in Bezug auf einen ressourceneffizienten Geschäftsbetrieb sind Abfallvermeidung sowie Rückgewinnung und Wiederverwertung von Abfallstoffen.
- Im Vergleich zum Vorjahr ist das Abfallvolumen (exkl. Lebensmittelabfälle) um 9,3 % gesunken.
METRO nutzt einen internen CO2-Preis von 50 € pro Tonne CO2, insbesondere für die Genehmigung energieeffizienter Projekte mit niedrigeren finanziellen Einsparungen. METRO ist Mitglied der Task Force on Carbon Pricing in Europe, die das Ziel hat, alle relevanten CO2-Emissionen zu bepreisen und dadurch eine markt- und wettbewerbsorientierte Dekarbonisierung zu erreichen.
Reduzierung von Lebensmittelabfällen
Lebensmittelabfälle4 stellen eine Ressourcenverschwendung von großem Ausmaß dar und tragen erheblich zu unseren CO2-Emissionen bei. Als Großhändler mit einem klaren Fokus auf Lebensmittel tragen wir in diesem Zusammenhang große Verantwortung.
Im Einklang mit der Resolution zur Lebensmittelverschwendung des Consumer Goods Forum (CGF) haben wir uns verpflichtet, Lebensmittelabfälle in unserem Geschäftsbetrieb (pro Quadratmeter Verkaufs- und Belieferungsfläche) bis 2025 um 50 % ggü. dem Basisjahr 2017/18 zu reduzieren. Im Jahr 2022/23 haben wir ggü. dem Basisjahr bezogen auf die Verkaufs- und Belieferungsfläche eine Reduzierung von 23 % erreicht.5
Unser Anspruch ist es, die Fortschritte in Übereinstimmung mit den Anforderungen des Food-Loss-and-Waste-(FLW-)Protokolls zu messen, zu überwachen und zu berichten. Wir gehen das Problem der Lebensmittelverschwendung mit einer 5-Säulen-Strategie vom Erzeuger zum Verbraucher an: (1) Engagement in der vorgelagerten Lieferkette, (2) Berichterstattung über Lebensmittelabfälle, (3) Lösungen für Lebensmittelabfälle, (4) Einbindung von Partnern und Kunden und (5) Einbindung von Interessengruppen.
Wichtige Initiativen helfen bei der Erreichung unseres Ziels:
- In 19 Länder- und Serviceeinheiten arbeiten wir mit Tafelorganisationen zusammen, um nicht verkaufte Lebensmittel an Bedürftige weiterzugeben.
- In 2 Ländern arbeiten wir zu dem Zweck mit Too Good To Go (TGTG) zusammen. Im Geschäftsjahr 2022/23 wurden durch das gemeinsame Engagement 82.469 Mahlzeiten „gerettet“, was einer Einsparung von 206 Tonnen CO2 entspricht. Zusätzlich bewerben wir die TGTG-Plattform in 2 Ländern als Lösung für unsere Kunden, in ihren Betrieben Lebensmittel zu sparen.
- METRO ist Mitglied der „10x20x30“-Initiative des World Resources Institute (WRI), die die 10 größten Lebensmittelhändler der Welt auffordert, mindestens 20 ihrer Lieferanten zu verpflichten, ihre Lebensmittelabfälle bis 2030 zu halbieren. Die METRO AG hat durch ihre operative Landesgesellschaft METRO Türkei Lieferanten eingebunden.
- Wir arbeiten mit verschiedenen technischen Lösungen, um Lebensmittelabfälle zu reduzieren, je nach Verfügbarkeit und Bedarf. In der Türkei analysieren wir mit Fazla (früher Whole Surplus) Hotspots und Entsorgungswege von Lebensmittelabfällen.
- Zudem konnten wir die Qualität der Daten und des Datenerhebungsprozesses verbessern: zum einen durch eine vereinfachte Benutzeroberfläche sowie durch das Einrichten von automatisierten Kontrollmechanismen in unserem IT-System. Zum anderen durch intensive Schulungen und Einzeltrainings inkl. überarbeiteter Schulungsunterlagen für die Datenerfasser.
Klimaschutzziel 20406
Bis 2040 wollen wir unseren weltweiten Geschäftsbetrieb hauptsächlich durch eigene Initiativen klimaneutral stellen. Mit der bisher erreichten Einsparung von 39,7 % ggü. dem Basisjahr 2011 sind wir auf einem guten Weg. Von Oktober 2022 bis September 2023 verursachte METRO 232,4 kg CO2-Äquivalente pro Quadratmeter Verkaufs- und Belieferungsfläche. Im Vorjahreszeitraum waren es 243,1 kg.
Im Jahr 2019 hat METRO das Klimaziel auch auf die Lieferkette erweitert und sich als erstes deutsches Handelsunternehmen ein anerkanntes Science-Based Target gesetzt. Die METRO AG verpflichtet sich dabei, ihre Scope-1- und Scope-2-CO2-Emissionen um 60 % pro Quadratmeter Verkaufs- und Belieferungsfläche bis 2030 ggü. 2011 zu reduzieren. Hier konnte seit 2011 eine Reduzierung um 31,4 % erreicht werden. Außerdem verpflichtet sich die METRO AG, die absoluten Scope-3-CO2-Emissionen7 (Lieferkette) um 15 % bis 2030 ggü. 2018 zu reduzieren. Unsere Ziele zu Scope 1 und Scope 2 stehen im Einklang mit den Reduzierungen, die erforderlich sind, um die Erwärmung der Erde bis 2100 auf deutlich unter 2°C ggü. dem vorindustriellen Niveau zu beschränken. Die SBTI-Ziele befinden sich aktuell in der Überarbeitung.
Verpackung und Plastik
Plastik ist eines der am häufigsten verwendeten Materialien für die Verpackung von Lebensmitteln und Non-Food-Produkten und wirkt sich durch die unsachgemäße Entsorgung von Kunststoffabfällen negativ auf das Ökosystem der Erde aus. METRO übernimmt Verantwortung und versucht, die Plastikverschmutzung einzudämmen sowie den ökologischen Fußabdruck von Eigenmarkenverpackungen zu verbessern, indem wir die Rückgewinnung von Ressourcen durch Recycling unterstützen und versuchen, die Umweltauswirkungen während des gesamten Lebenszyklus eines Produkts zu verringern, auch durch die Suche nach Alternativen zu herkömmlichen Kunststoffen.
Dabei fokussieren wir uns auf die METRO/MAKRO Länder sowie unsere zentralen Einkaufsgesellschaften. Dieser Ansatz trägt dazu bei, das Risiko einer künftigen Erschöpfung der natürlichen Ressourcen und des Verlusts der biologischen Vielfalt zu verringern. Um die Menge der verwendeten Kunststoffe zu reduzieren und die Verwendung alternativer nachhaltiger Materialien zu erhöhen, arbeiten wir mit verschiedenen Interessengruppen an der Entwicklung entsprechender Lösungen.
Ein Team von Verpackungsspezialisten der METRO AG sowie ein Projektteam aus verschiedenen METRO Landesgesellschaften und zentralen Einkaufsgesellschaften arbeitet:
- am 100-prozentigen Ausstieg aus Polyvinylchlorid (PVC)/Polyvinylidenchlorid (PVDC) in Verpackungen für Eigenmarkenprodukte auf allen Verpackungsebenen (primär, sekundär und tertiär)
- am 100-prozentigen Ausstieg aus expandiertem Polystyrol (EPS) in Verpackungen für Eigenmarkenprodukte auf allen Verpackungsebenen (primär, sekundär und tertiär)
- an der Sicherstellung der Zertifizierung des Forest Stewardship Council® (FSC®)/Programme for the Endorsement of Forest Certification Schemes (PEFC) für alle Verpackungen aus Papier, Pappe, Karton und Holz für Eigenmarkenprodukte oder Nutzung eines Recyclinganteils von mindestens 70 % auf der primären und sekundären Verpackungsebene
- an der Verringerung von 2.000 Tonnen Plastik (neu und recycelt) in Kunststoffverpackungen für Eigenmarkenprodukte im Vergleich zum Basiswert vom 1. Oktober 2018
Für die Marken, die nicht zu METRO gehören, können wir keine plastikfreien oder recycelbaren, kompostierbaren oder wiederverwendbaren Kunststoffverpackungen garantieren. In Zukunft werden wir uns verstärkt auf die Reduzierung von Kunststoffverpackungen bei Eigenmarken konzentrieren, da dies den größten direkten Einfluss auf die Verringerung unseres ökologischen Fußabdrucks hinsichtlich Verpackungen hat. Im Berichtsjahr hat METRO dies erfolgreich durch die METRO Cash & Carry Eigenmarken-Verpackungspolicy in METRO/MAKRO Ländern, Common Sourcing und ITOs abgedeckt. In Zukunft werden regelmäßig alle Verpackungs- und Kunststoffdaten nach dem gleichen Schema erhoben. Im nächsten Berichtsjahr sollen die erhobenen Daten dann auch für die externe Berichterstattung aufbereitet und gemeldet werden. Zudem erarbeiten wir derzeit neue Verpackungs- und Kunststoffziele, um die o. g. Ziele zu aktualisieren. Ausgenommen davon ist das Ziel, herkömmliche Einwegkunststoffprodukte bis Ende 2025 durch wiederverwendbare, recycelbare oder kompostierbare Alternativen zu ersetzen. Zur Unterstützung der Zielerreichung werden wir regelmäßig interne Kontrollen durchführen, um den Fortschritt zu verfolgen. Regelmäßige Informationen über den Stand der Zielerreichung in der ESG-Peergroup gewährleisten die Einbindung des Vorstands in Fragen zu Plastik und Verpackungen.
1 Für einige Kennzahlen im Bereich Klima und CO2 sowie für die Kennzahlen zum Stromverbrauch, Wasserverbrauch, und Abfallvolumen sind Hochrechnungen und Schätzungen der Verbrauchsdaten notwendig, sofern Primärdaten nur teilweise vorliegen. Das Nachhaltigkeitsdatenmanagement führt die Daten aus den verschiedenen Berichtssystemen zusammen.
2 Für die Holdinggesellschaft METRO AG sind die Aspekte Lebensmittelverschwendung und ressourceneffizienter Geschäftsbetrieb aufgrund der geschäftlichen Ausrichtung nicht wesentlich, sondern nur in Bezug auf die operativen Einheiten des METRO Konzerns
3 Die Verkaufs- und Belieferungsflächen für alle umweltbezogenen Kennzahlen sind Jahresdurchschnittswerte.
4 Lebensmittelabfälle sind für den menschlichen Verzehr bestimmte Lebensmittel inkl. nicht verzehrbarer Teile dieser Lebensmittel, die aus der Lebensmittelversorgungskette entfernt werden, um verwertet oder entsorgt zu werden. Nahrungsergänzungsmittel sowie Lebensmittelspenden werden nicht unter der Kennzahl der Lebensmittelabfälle berichtet
5 KPI Lebensmittelabfälle deckt die folgenden METRO Gesellschaften und Länder u. a. aufgrund von Datenverfügbarkeit und Veränderungen im Konsolidierungskreis sowohl im Basisjahr als auch im Berichtsjahr nicht ab: Belgien, Indien, Pro à Pro Frankreich und Pro a Pro Spanien, Aviludo, Classic Fine Foods, JHB, Österreich (AGM) und METRO MARKETS. Zudem wurden die Daten des Basisjahres 2017/18 für Deutschland, Bulgarien, Kroatien und Rumänien angepasst. Bisher lagen dort keine adäquaten Daten vor, daher wurde u. a. auf Basis der Umsatzentwicklung eine pauschale Rückrechnung vorgenommen bzw. aufgrund einer rückwirkenden Qualitätsprüfung angepasst.
6 Es wurden die Emissionsfaktoren aus dem Vorjahr verwendet; eine Aktualisierung hat nicht stattgefunden. Zudem deckt die Kennzahl CO2-Äquivalente pro Quadratmeter Verkaufs- und Belieferungsfläche die folgenden METRO Gesellschaften u. a. aufgrund von Datenverfügbarkeit und Veränderungen im Konsolidierungskreis nicht ab: Belgien, Indien, Pro a Pro Spanien, Aviludo, Classic Fine Foods, JHB, Österreich (AGM) und METRO MARKETS.
7 Dabei basiert die Ermittlung der Scope-3-CO2-Emissionen auf anerkannten Hochrechnungsmethoden, um näherungsweise die innerhalb der Lieferkette anfallenden Emissionen ermitteln zu können.