43. Management der finanz­wirtschaftlichen Risiken

Die Treasury von METRO steuert die finanzwirtschaftlichen Risiken im Konzern. Hierbei handelt es sich im Einzelnen um

  • Preisänderungsrisiken,
  • Liquiditätsrisiken,
  • Bonitätsrisiken und
  • Risiken aus Zahlungsstromschwankungen.
  • Nähere Angaben zum Risikomanagementsystem finden sich im zusammengefassten Lagebericht – 3 Wirtschaftsbericht −3.2 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage – Finanz- und Vermögenslage – Finanzmanagement.

Preisänderungsrisiken

Preisänderungsrisiken resultieren für METRO daraus, dass der Wert eines Finanzinstruments durch Änderungen der Marktzinssätze und/oder der Wechselkurse beeinflusst wird.

Zinsrisiken können sich für METRO aus Veränderungen der Zinsniveaus ergeben. Zur Begrenzung dieser Risiken werden – falls erforderlich – Zinsderivate eingesetzt.

Die Ermittlung des verbleibenden Zinsrisikos erfolgt gem.  7 mittels einer Sensitivitätsanalyse. Dabei werden folgende Annahmen bei der Betrachtung einer Zinssatzänderung zugrunde gelegt:

  • Die durch die Sensitivitätsanalyse ermittelte Gesamtauswirkung bezieht sich auf den Bestand zum Bilanzstichtag und drückt den Effekt für 1 Jahr aus.
  • Variabel verzinsliche originäre Finanzinstrumente, deren Zinszahlungen nicht als Grundgeschäft im Rahmen von Cashflow-Hedges gegen Zinssatzänderungen designiert sind, wirken sich in der Sensitivitätsanalyse ergebniswirksam im Zinsergebnis aus. Die Sensitivität wird für eine Veränderung von 10 Basispunkten ermittelt.
  • Festverzinsliche originäre Finanzinstrumente haben generell keine ergebniswirksamen Auswirkungen im Zinsergebnis, die auf Veränderungen des Zinsniveaus zurückzuführen sind. Sie werden nur dann in dieser Hinsicht ergebniswirksam im übrigen Finanzergebnis, wenn sie im Rahmen eines -Hedges als Grundgeschäft designiert sind und mit dem Fair Value bewertet werden. Hierbei gleichen sich aber die zinsbedingte Wertänderung des Grundgeschäfts und die Wertänderung des Sicherungsgeschäfts bei voller Effektivität des Sicherungsgeschäfts aus. Die im Rahmen eines Fair-Value-Hedges im Konzern entstehenden variablen Zinsströme werden ergebniswirksam im Zinsergebnis berücksichtigt.
  • Finanzinstrumente, die als Sicherungsgeschäft im Rahmen eines Cashflow-Hedges zur Absicherung von variablen Zinsströmen designiert sind, wirken sich nur dann im Zinsergebnis aus, wenn die Zahlungsströme ausgelöst werden. Aus der Bewertung des Sicherungsgeschäfts zum Fair Value entstehen jedoch ergebnisneutrale Effekte in den Gewinnrücklagen.
  • Zinsderivate, die nicht in einem qualifizierten Sicherungszusammenhang nach IAS 39 stehen, wirken sich durch die Bewertung zum Fair Value ergebniswirksam im übrigen Finanzergebnis und durch eintretende Zinsströme im Zinsergebnis aus.

Das verbleibende Zinsrisiko von METRO resultiert zum Bilanzstichtag im Wesentlichen aus variabel verzinslichen Forderungen und Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten und aus anderen kurzfristigen liquiden finanziellen Vermögenswerten (unter Zahlungsmittel und Zahlungsmitteläquivalente ausgewiesen) mit einem Gesamtanlagesaldo nach Berücksichtigung von Sicherungsgeschäften in Höhe von 1.377 Mio. € (30.9.2020: 1.160 Mio. €).

Eine Zinssatzerhöhung um 10 Basispunkte hat bei diesem Gesamtsaldo einen um 1 Mio. € (2019/20: 1 Mio. €) höheren Ertrag im Zinsergebnis pro Jahr zur Folge. Bei einer Zinssatzreduzierung um 10 Basispunkte ergibt sich ein gegenläufiger Effekt in Höhe von −1 Mio. € (2019/20: −1 Mio. €).

Währungsrisiken entstehen METRO im internationalen Einkauf von Waren und aufgrund von Kosten, Finanzierungen und Mietverträgen, die in einer anderen Währung als der jeweiligen Landeswährung anfallen oder an die Entwicklung einer anderen Währung gebunden sind. Für daraus resultierende Fremdwährungspositionen besteht eine Sicherungspflicht gem. den Vorgaben der Konzernrichtlinie „Fremdwährungstransaktionen“. Ausnahmen bestehen dort, wo es wirtschaftlich nicht sinnvoll ist, sowie bei gesetzlichen und regulatorischen Beschränkungen in den Ländern. Bei der Absicherung kommen im Wesentlichen Devisentermingeschäfte zum Einsatz. Des Weiteren resultieren Währungsrisiken für METRO aus der Bilanzierung von Fremdwährungsleasingverbindlichkeiten sowie Fremdwährungsleasingforderungen, die sich aufgrund der Stichtagskursbewertung auf die Höhe des übrigen Finanzergebnisses auswirken.

Die Darstellung des durch die Ausnahmen entstehenden Fremdwährungsrisikos erfolgt gem. IFRS 7 ebenfalls mittels einer Sensitivitätsanalyse. Dabei werden folgende Annahmen bei der Betrachtung einer Ab- bzw. Aufwertung des Euro ggü. Fremdwährungen getroffen:

Die durch die Sensitivitätsanalyse dargestellte Gesamtauswirkung bezieht sich in ihrer Höhe und ihren Ergebnischarakteristika auf die Fremdwährungsbestände innerhalb der konsolidierten Tochtergesellschaften von METRO und drückt den Effekt bei Vorliegen der Abwertung des Euro aus.

Bei einer Abwertung des Euro tritt ein positiver Effekt ein, sofern eine Fremdwährungsforderung in einer Tochtergesellschaft besteht, deren funktionale Währung der Euro ist, sowie bei einer Verbindlichkeit in Euro in einer Tochtergesellschaft, deren funktionale Währung nicht der Euro ist. In der nachfolgenden Tabelle werden die Währungspaar-Nominalvolumina, die unter diese Kategorie fallen, mit einem positiven Vorzeichen dargestellt.

Ein negativer Effekt tritt bei einer Abwertung des Euro ein, sofern eine Forderung in Euro in einer Tochtergesellschaft besteht, deren funktionale Währung nicht der Euro ist, sowie bei einer Fremdwährungsverbindlichkeit in einer Tochtergesellschaft, deren funktionale Währung der Euro ist. Korrespondierend dazu werden in der nachfolgenden Tabelle die unter diese Kategorie fallenden Währungspaar-Nominalvolumina mit einem negativen Vorzeichen ausgewiesen.

Eine Aufwertung des Euro bewirkt für alle oben dargestellten Beziehungen jeweils den gegenläufigen Effekt.

Die Effekte aus der Bewertung von Fremdwährungspositionen, die gem. IAS 21 mit dem Stichtagskurs umgerechnet werden und die keinen Eigenkapitalcharakter haben, werden in der Sensitivitätsanalyse als ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung zu erfassen dargestellt. In den Fällen, in denen die Fremdwährungspositionen Eigenkapitalcharakter haben, sog. Nettoinvestitionen in einen ausländischen Geschäftsbetrieb, werden die Effekte der Stichtagskursbewertung erfolgsneutral im Eigenkapital (sonstiges Ergebnis) berücksichtigt.

Devisentermingeschäfte/-optionen sowie Zins- und Währungsswaps, die nicht in einem qualifizierten Sicherungszusammenhang gem. IAS 39 stehen, wirken sich durch die Bewertung zum Fair Value ergebniswirksam in der Gewinn- und Verlustrechnung aus. Demgegenüber stehen die Effekte aus der Bewertung des in Fremdwährung gehaltenen Grundgeschäfts, sodass sich bei voller Effektivität des Sicherungsgeschäfts beide Effekte ausgleichen.

Im Konzernabschluss sind Devisentermingeschäfte als Sicherungsgeschäft im Rahmen eines Cashflow-Hedges zur Absicherung von Warenbezügen und -verkäufen designiert. -Änderungen dieser Sicherungsinstrumente werden so lange im sonstigen Ergebnis erfasst, bis das zugrunde liegende Grundgeschäft ergebniswirksam geworden ist.

Effekte aus der Währungsumrechnung von Abschlüssen, deren funktionale Währung nicht die Berichtswährung von METRO ist, berühren die Cashflows in lokaler Währung nicht und sind deshalb nicht Bestandteil der Sensitivitätsanalyse.

Das verbleibende Währungsrisiko von METRO, das im Wesentlichen daraus entsteht, dass bestimmte Währungen aus rechtlichen Gründen oder aufgrund fehlender Markttiefe nicht gesichert werden können, lautet zum Bilanzstichtag wie folgt:

 

 

Auswirkung bei Abwertung des Euro um 10 %

Mio. €

Währungspaar

Volumen

30.9.2020

Volumen

30.9.2021

Periodenergebnis

 

 

+/−

 

+/−

CHF/EUR

+12

−1

+12

−1

CNY/EUR

+28

−3

+9

−1

CZK/EUR

+87

−9

+84

−8

EGP/EUR

+32

−3

+33

−3

HKD/EUR

−8

1

−14

1

HRK/EUR

+2

0

+6

−1

HUF/EUR

−5

1

−7

1

JPY/EUR

−5

0

−4

0

KZT/EUR

+14

−1

+3

0

PLN/EUR

+94

−9

+44

−4

PKR/EUR

+9

−1

0

0

RON/EUR

+15

−1

+12

−1

RSD/EUR

+8

−1

+6

−1

RUB/EUR

−36

4

+40

−4

TRY/EUR

+80

−8

+87

−9

UAH/EUR

+57

−6

+82

−8

Eigenkapital

 

 

+/−

 

+/−

CNY/EUR

+100

−10

+141

−14

KZT/EUR

+130

−13

+131

−13

PLN/EUR

+67

−7

+66

−7

RSD/EUR

+16

−2

0

0

UAH/EUR

+200

−20

+165

−17

USD/EUR

+74

−7

+87

−9

Die darüber hinaus bestehenden Währungsrisiken resultieren im Wesentlichen aus US-Dollar-Fremdwährungspositionen in verschiedenen Tochtergesellschaften, in denen die funktionale Währung nicht US-Dollar oder Euro ist. Bei einem US-Dollar-Nominalvolumen von 12 Mio. € (30.9.2020: 19 Mio. €) würde eine 10-prozentige Abwertung des US-Dollars im Periodenergebnis zu positiven Effekten von 1 Mio. € führen (30.9.2020: 2 Mio. €), eine Aufwertung hingegen zu negativen Effekten von 1 Mio. € (30.9.2020: 2 Mio. €).

Mit einem Nominalvolumen von 7 Mio. € (30.9.2020: 6 Mio. €) entfällt davon der wesentliche Teil auf das Währungspaar USD/IDR, während im der überwiegende Anteil auf das Währungspaar USD/THB entfiel.

Zins- und Währungsrisiken werden durch die internen Treasury-Richtlinien deutlich reduziert und limitiert. Die Richtlinien regeln konzernweit, dass jede Absicherungsmaßnahme im Rahmen vorher definierter Limits erfolgen muss und in keinem Fall zu einer Erhöhung der Risikoposition führen darf. METRO nimmt dabei bewusst in Kauf, dass die Möglichkeiten, aktuelle oder erwartete Zins- bzw. Wechselkursentwicklungen zur Ergebnisoptimierung zu nutzen, stark eingeschränkt sind.

Zur Absicherung dürfen außerdem ausschließlich marktgängige derivative Finanzinstrumente eingesetzt werden, deren korrekte finanzmathematische Bewertung und buchhalterische Abbildung sichergestellt sind.

Am Bilanzstichtag sind folgende derivative Finanzinstrumente zur Risikoreduzierung eingesetzt:

 

30.9.2020

30.9.2021

 

 

Fair Values

 

Fair Values

Mio. €

Nominal­volumen1

Finanzielle Vermögens­werte

Finanzielle Verbindlich­keiten

Nominal­volumen1

Finanzielle Vermögens­werte

Finanzielle Verbindlich­keiten

Währungsbezogene Geschäfte

 

 

 

 

 

 

Devisentermingeschäfte

678

9

19

1.218

23

8

davon innerhalb Fair-Value-Hedges

(0)

(0)

(0)

(0)

(0)

(0)

davon innerhalb Cashflow-Hedges

(173)

(2)

(3)

(228)

(8)

(0)

davon nicht in einer Hedge-Beziehung

(505)

(7)

(16)

(990)

(15)

(8)

Zins-/Währungsswaps

0

0

0

0

0

0

 

678

9

19

1.218

23

8

1

Positives Vorzeichen bei den Nominalvolumina bedeutet einen Überhang von Ankauf an Fremdwährung von Devisentermingeschäften.

Das Nominalvolumen der Devisentermingeschäfte/-optionen und der Zinsbegrenzungsvereinbarungen bestimmt sich aus der Nettoposition der den einzelnen Geschäften zugrunde liegenden An- und Verkaufsbeträge in Fremdwährung, umgerechnet zum entsprechenden Wechselkurs zum Bilanzstichtag. Das Nominalvolumen der Zinsswaps bzw. der Zins-/Währungsswaps und der Zinssicherungskontrakte ist brutto ausgewiesen.

Sämtliche Fair Values stellen den theoretischen Wert bei Auflösung der Geschäfte zum Stichtag dar. Unter der Prämisse des Haltens der Geschäfte bis zur Endlaufzeit handelt es sich hierbei um unrealisierte Gewinne und Verluste, die sich bei voller Effektivität des Sicherungsgeschäfts bis zur Fälligkeit mit Gewinnen und Verlusten der Grundgeschäfte ausgleichen werden.

Um diesen Ausgleich periodengerecht darstellen zu können, werden zwischen Sicherungsgeschäften und Grundgeschäften Beziehungen hergestellt, die wie folgt gebucht werden:

  • Innerhalb eines Fair-Value-Hedges wird sowohl das Sicherungsgeschäft als auch das abzusichernde Risiko des Grundgeschäfts mit dem Fair Value bilanziert. Die Wertschwankungen beider Geschäfte werden in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst, in der sie sich bei voller Effektivität des Sicherungsgeschäfts ausgleichen.
  • Innerhalb eines Cashflow-Hedges werden die Sicherungsgeschäfte ebenfalls grundsätzlich zum Fair Value bilanziert. Bei voller Effektivität des Sicherungsgeschäfts werden die Bewertungsveränderungen so lange im Eigenkapital erfasst, bis die abgesicherten Zahlungsströme bzw. die erwarteten Transaktionen das Ergebnis beeinflussen. Erst dann erfolgt die Erfassung in der Gewinn- und Verlustrechnung.
  • Derivative Finanzinstrumente, die nach IAS 39 nicht in einer Sicherungsbeziehung stehen, werden mit dem Fair Value bilanziert. Wertveränderungen werden direkt in der Gewinn- und Verlustrechnung erfasst. Auch wenn hier formal kein Sicherungszusammenhang hergestellt wurde, handelt es sich hierbei um Sicherungsgeschäfte, die in einem engen Zusammenhang mit einem Grundgeschäft stehen und die sich in ihrer Ergebnisauswirkung mit der des Grundgeschäfts ausgleichen.

Als Sicherungsinstrumente im Rahmen von Hedge Accounting (Cashflow-Absicherung) werden ausschließlich Derivate in der Form von Devisentermingeschäften zur Absicherung nicht bilanzieller Währungsrisiken eingesetzt. In der Regel erfolgt die Absicherung jeweils eines Grundgeschäfts durch ein Devisentermingeschäft. Die Beurteilung der Effektivität dieser Absicherungen erfolgt auf Grundlage der hypothetischen Derivatemethode. Die mittels dieser Methode bestimmten Ineffektivitäten ergeben sich als Differenz aus den Wertänderungen des Grundgeschäfts im Vergleich zu den Wertänderungen des Sicherungsgeschäfts.

Die eingesetzten Währungsderivate beziehen sich vor allem auf das britische Pfund Sterling, den chinesischen Renminbi, den japanischen Yen, den polnischen Złoty, den rumänischen Leu, den russischen Rubel, die tschechische Krone, die türkische Lira, den ungarischen Forint sowie den US-Dollar. Aus solchen Absicherungen ergeben sich für METRO die durchschnittlichen Absicherungskurse für die beiden besonders wesentlichen Währungspaare wie folgt: 

1,19 USD/EUR und 7,86 CNY/EUR. Die Fälligkeit der Derivate im Sicherungszusammenhang in Höhe von 8 Mio. € (30.9.2020: −1 Mio. €) liegt unter 1 Jahr.

Liquiditätsrisiken

Mit Liquiditätsrisiko wird das Risiko bezeichnet, Zahlungsmittel nicht oder nur zu erhöhten Kosten beschaffen bzw. bereitstellen zu können. Liquiditätsrisiken entstehen bspw. durch temporäres Versagen der Kapitalmärkte, Ausfall von Kreditgebern, unzureichende Kreditlinien oder das Ausbleiben geplanter Zahlungseingänge. Die METRO AG fungiert für die Konzerngesellschaften als finanzwirtschaftlicher Koordinator, um eine möglichst kostengünstige und ausreichend hohe Deckung des Finanzbedarfs für das operative Geschäft und Investitionen sicherzustellen. Die erforderlichen Informationen werden durch eine monatlich aktualisierte Konzernfinanzplanung der einzelnen Konzerngesellschaften bereitgestellt und einer monatlichen Abweichungsanalyse unterzogen. Diese Finanzplanung wird zusätzlich durch eine wöchentlich rollierende 14-Tages-Liquiditätsplanung ergänzt.

Als Finanzierungsinstrumente werden Produkte des Geld- und Kapitalmarkts (Fest- und Tagesgelder, Schuldscheindarlehen, Commercial Papers und börsennotierte Anleihen im Rahmen der Daueremissionsprogramme) sowie bilaterale und syndizierte Kredite eingesetzt. METRO verfügt über eine ausreichende Liquiditätsreserve, sodass Liquiditätsrisiken unwahrscheinlich sind, wenn unerwartet auftretende Ereignisse negative finanzwirtschaftliche Auswirkungen auf die Liquiditätslage haben. Die als Liquiditätsreserve vorgehaltene, nicht in Anspruch genommene bilaterale syndizierte Kreditlinie unterliegt dabei bestimmten Kreditbedingungen. Für den Fall, dass die vereinbarten Kreditbedingungen wider Erwarten Covid-19-bedingt zukünftig nicht eingehalten werden können und mit dem Bankenkonsortium keine temporäre Anpassung der Kreditbedingungen verhandelt werden könnte, stehen METRO ausreichende Refinanzierungsalternativen mit einer ähnlichen Liquiditätswirkung zur Verfügung. Zu den Finanzierungsinstrumenten wird auf die Ausführungen unter den entsprechenden Bilanzpositionen verwiesen.

Durch den konzerninternen Finanzausgleich im Rahmen des Cash-Poolings können die finanziellen Mittel bedarfsgerecht allokiert werden, indem Konzerngesellschaften mit einem Finanzierungsbedarf die Liquiditätsüberschüsse anderer Konzerngesellschaften nutzen. Dies verringert das Fremdfinanzierungsvolumen und somit den Zinsaufwand. Des Weiteren wird das in der Treasury der METRO AG gebündelte Know-how genutzt, um die Konzerngesellschaften in allen relevanten Finanzfragen zu beraten. Das reicht von grundsätzlichen Überlegungen zur Finanzierung von Investitionsvorhaben bis hin zur Unterstützung der Finanzverantwortlichen der einzelnen Konzerngesellschaften in Gesprächen mit Banken und Finanzdienstleistern vor Ort. Dadurch wird sichergestellt, dass zum einen die Finanzressourcen von METRO optimal eingesetzt werden und zum anderen alle Konzerngesellschaften an der Bonität und Stärke von METRO im Hinblick auf ihre Finanzierungskonditionen teilhaben.

Bonitätsrisiken

Bonitätsrisiken entstehen im Rahmen von Geldanlagen sowie bei derivativen Finanzinstrumenten mit positiven Marktwerten durch den vollständigen oder teilweisen Ausfall eines Kontrahenten, bspw. durch Insolvenz. Das maximale Ausfallrisiko, dem METRO zum Bilanzstichtag ausgesetzt ist, wird durch die Buchwerte der finanziellen Vermögenswerte in einer Gesamthöhe von 2.711 Mio. € (30.9.2020: 2.764 Mio. €) widergespiegelt.

Die in den Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten berücksichtigten Kassenbestände in Höhe von 18 Mio. € (30.9.2020: 14 Mio. €) unterliegen dabei keinem Ausfallrisiko.

Im Zuge des Risikomanagements von Geldanlagen in Gesamthöhe von 1.417 Mio. € (30.9.2020: 1.482 Mio. €) und derivativen Finanzinstrumenten mit positiven Marktwerten in Gesamthöhe von 23 Mio. € (30.9.2020: 9 Mio. €) sind für alle Geschäftspartner von METRO Mindestanforderungen an die Bonität und zudem individuelle Höchstgrenzen für das Engagement festgelegt. Bei der Ermittlung der Bonitätsrisiken werden Schecks und unterwegs befindliche Gelder nicht berücksichtigt. Grundlage ist dabei eine in den Treasury-Richtlinien festgeschriebene Limitsystematik, die im Wesentlichen auf den Einstufungen internationaler Ratingagenturen, der Entwicklung des Credit Default Swap oder auf internen Bonitätsprüfungen basiert. Jedem Kontrahenten von METRO wird ein individuelles Limit zugewiesen, dessen Einhaltung fortlaufend in Treasury-Systemen überwacht wird.

In der nachfolgenden Tabelle ist eine Einteilung der Geschäftspartner in Ratingklassen dargestellt:

Ratingklassen

Volumen in %

 

 

 

Geldanlagen

 

 

Einstufung

Standard & Poor’s

Moody’s

Deutschland

West­europa (ohne Deutschland)

Russland

Ost­europa (ohne Russland)

Asien und Übrige

Derivate mit positiven Markt­werten

Gesamt

Invest­ment-
Grade

AAA

Aaa

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

 

AA+ bis AA−

Aa1 bis Aa3

0,4

0,5

0,8

0,1

1,1

1,0

 

A+ bis A−

A1 bis A3

47,1

1,4

0,2

2,6

8,8

0,6

 

BBB+ bis BBB−

Baa1 bis Baa3

28,5

1,5

0,0

2,4

0,3

0,0

97,4

Non-
Invest­ment-
Grade

BB+ bis BB−

Ba1 bis Ba3

0,0

0,0

0,0

0,0

0,1

0,0

 

B+ bis B−

B1 bis B3

0,2

0,0

0,0

1,0

0,0

0,0

 

CCC+ bis C

Caa1 bis Ca

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

0,0

1,3

Kein Rating

 

 

0,0

0,2

0,0

0,9

0,1

0,0

1,3

 

 

 

76,2

3,6

1,0

7,1

10,4

1,6

100,0

Aus der Tabelle ist ersichtlich, dass zum Bilanzstichtag rund 97,4 % des Anlagevolumens inkl. der positiven Marktwerte von Derivaten bei Kontrahenten mit einer Investment-Grade-Einstufung, die somit eine gute bis sehr gute Bonität aufweisen, platziert wurden. Bei Kontrahenten, die bisher noch kein international anerkanntes aufweisen, handelt es sich größtenteils um renommierte Finanzinstitute, die einer Bonitätsanalyse unterzogen wurden. METRO ist auch in Ländern vertreten, deren Finanzinstitute aufgrund ihrer eigenen Länderratings keine Investment-Grade-Einstufung erreichen. Eine Zusammenarbeit mit diesen Instituten ist aus länderspezifischen Gründen sowie unter Kosten- und Effizienzgesichtspunkten notwendig. Der Anteil am Gesamtvolumen liegt hier bei rund 1,3 %.

Insgesamt ist METRO Bonitätsrisiken nur in sehr geringem Maße ausgesetzt.

Risiken aus Zahlungsstromschwankungen

Verursacht durch eine Änderung des zukünftigen Zinsniveaus, können sich bei variabel verzinslichen Vermögens- bzw. Schuldposten Schwankungen der Zahlungsströme einstellen. Anhand von Stresstests wird untersucht, welche Auswirkungen die Veränderungen des Zinsniveaus auf die Zahlungsströme haben könnten und wie sie im Einklang mit den internen Treasury-Richtlinien durch Sicherungsgeschäfte limitiert werden können.

IFRS (International Financial Reporting Standards)
Vom IASB erarbeitete, international gültige Regelungen zur Finanzberichterstattung. Im Unterschied zu den handelsrechtlichen Rechnungslegungsregeln steht bei den IFRS die Informationsfunktion im Vordergrund.
Glossar
Fair Value
Beizulegender Zeitwert, der in einer gewöhnlichen Transaktion zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt werden würde.
Glossar
Fair Value
Beizulegender Zeitwert, der in einer gewöhnlichen Transaktion zwischen Marktteilnehmern am Bemessungsstichtag für den Verkauf eines Vermögenswerts eingenommen bzw. für die Übertragung einer Schuld gezahlt werden würde.
Glossar
Vorjahr
Zeitraum von 12 Monaten, der üblicherweise als Bezugsangabe für Aussagen im Geschäftsbericht angeführt wird und sich auf das dem Berichtsjahr vorangehende Geschäftsjahr bezieht.
Glossar
Rating
Rating bezeichnet im Finanzwesen die systematische, qualitative Bewertung von Emittenten hinsichtlich ihrer Bonität. Es wird durch unterschiedliche Bonitätsstufen ausgedrückt. Bekannte Agenturen, die Ratings durchführen, sind Standard & Poor’s, Moody’s und Fitch.
Glossar