19. Geschäfts- oder Firmenwerte
Die Geschäfts- oder Firmenwerte betragen 644 Mio. € (30.9.2020: 731 Mio. €).
Wesentliche Anteile der Geschäfts- oder Firmenwerte bestanden zum Berichtsstichtag bei den folgenden Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten:
|
30.9.2020 |
30.9.2021 |
||
---|---|---|---|---|
|
|
WACC |
|
WACC |
|
Mio. € |
% |
Mio. € |
% |
METRO Cash & Carry Frankreich |
293 |
4,6 |
293 |
4,6 |
METRO Cash & Carry Polen |
54 |
4,9 |
54 |
4,5 |
METRO Cash & Carry Italien |
38 |
6,3 |
38 |
5,6 |
METRO Cash & Carry Rumänien |
38 |
6,7 |
37 |
6,1 |
METRO Cash & Carry Spanien |
36 |
5,1 |
36 |
4,9 |
Pro à Pro |
35 |
4,6 |
35 |
4,3 |
METRO Cash & Carry Russland |
32 |
6,3 |
35 |
5,8 |
METRO Cash & Carry Tschechien |
23 |
4,8 |
24 |
4,4 |
METRO Cash & Carry Deutschland |
94 |
4,5 |
0 |
4,3 |
Sonstige |
87 |
|
91 |
|
|
731 |
|
644 |
|
Es wird eine jährliche Werthaltigkeitsprüfung der Geschäfts- oder Firmenwerte durchgeführt. Diese erfolgt auf der Ebene einer Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten. Konkret ist dies in der Regel die Organisationseinheit pro Land. Im Einklang mit der internen Managementsteuerung wurde der Geschäfts- oder Firmenwert für die bisher zusammen gesteuerte zahlungsmittelgenerierende Einheit METRO Cash & Carry Spanien/Portugal aufgeteilt. Die Reallokation der Geschäfts- oder Firmenwerte erfolgte nach einer Prüfung der Werthaltigkeit nach Maßgabe ihrer relativen Fair Values abzüglich Kosten der Veräußerung. Zur besseren Vergleichbarkeit wurde der Vorjahreswert angepasst.
Bei der Prüfung auf Werthaltigkeit wird die Summe der Buchwerte der Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten dem erzielbaren Betrag gegenübergestellt. Als erzielbarer Betrag wird der höhere Wert aus Nutzungswert und Fair Value abzüglich Kosten der Veräußerung verwendet, der aus diskontierten zukünftigen Cashflows und mithilfe von Eingangsparametern des Levels 3 der Fair-Value-Hierarchie berechnet wird.
- Die Beschreibung der Hierarchien der Fair Values ist unter Nr. 39 Buchwerte und Fair Values nach Bewertungskategorien aufgeführt.
Die erwarteten Cashflows basieren auf einem qualifizierten Planungsprozess unter Beachtung von unternehmensinternen Erfahrungswerten sowie unternehmensextern erhobenen volkswirtschaftlichen Rahmendaten. Der Detailplanungszeitraum umfasst grundsätzlich 3 Jahre, dabei wurden verschiedene Szenarien hinsichtlich der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie hergeleitet und im Hinblick auf ihre Angemessenheit für Zwecke des Impairment-Tests analysiert. Der erhöhten Unsicherheit über die künftige Entwicklung wurde durch eine krisenbedingt angepasste Umsatz- und Ertragsplanung Rechnung getragen. Die detaillierte Planungsphase kann grundsätzlich für Einheiten, die sich in einem Transformationsprozess befinden, um bis zu 2 weitere Planjahre verlängert werden. Hiervon wurde jedoch im Geschäftsjahr 2020/21 kein Gebrauch gemacht. Im Anschluss an den Detailplanungszeitraum wird wie im Vorjahr eine Wachstumsrate von 1 % unterstellt. Als Kapitalisierungszinssatz wird der durchschnittliche gewichtete Kapitalkostensatz (WACC) unter Anwendung des Capital Asset Pricing Model abgeleitet. Hierbei wird für alle im gleichen Geschäftsfeld agierenden Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten eine individuelle Gruppe von Vergleichsunternehmen (Peer Group) unterstellt. Die Kapitalisierungszinssätze bestimmen sich ferner unter Annahme eines Basiszinssatzes von 0,3 % (30.9.2020: 0,0 %) und einer Marktrisikoprämie von 7,8 % (30.9.2020: 7,8 %) in Deutschland sowie eines Beta-Faktors von 0,80 (30.9.2020: 0,88). Sowohl auf den Eigenkapitalkostensatz als auch auf den Fremdkapitalkostensatz werden landesspezifische Risikozuschläge auf Basis des Ratings des jeweiligen Landes erhoben. Die individuell für jede Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ermittelten Kapitalisierungszinssätze nach Steuern liegen zwischen 4,3 % und 10,5 % (30.9.2020: 4,5 % und 10,7 %).
Für die als wesentlich erachteten Geschäfts- oder Firmenwerte wurden bei der vorgeschriebenen jährlichen Werthaltigkeitsprüfung, die METRO zum 30. Juni 2021 durchgeführt hat, die folgenden Annahmen zur Entwicklung der Umsätze, des EBITDA und der für Bewertungszwecke angestrebten EBITDA-Marge bis zum Ende des Detailplanungszeitraums getroffen. Angesichts der rückläufigen pandemiebedingten Restriktionen gehen wir bei allen Gesellschaften während der Detailplanungsphase von einem signifikanten Umsatz- und EBITDA-Wachstum aus. Aufgrund der eingeschränkten Vergleichbarkeit der Geschäftsjahre 2019/20 und 2020/21 in zahlreichen Ländern wird in der nachfolgenden Tabelle zur Einschätzung der Entwicklung während des Detailplanungszeitraums ein aus dem Vergleich des 3. Planjahres mit dem Vor-Pandemie-Niveau des Geschäftsjahres 2018/19 abgeleiteter jährlicher Durchschnittswert dargestellt. Weitere Erholungen der EBITDA-Margen erwarten wir nach Ende des Detailplanungszeitraums.
|
Umsatz |
EBITDA |
EBITDA-Marge |
Detailplanungszeitraum (Jahre) |
---|---|---|---|---|
METRO Cash & Carry Frankreich |
Leicht steigend |
Moderat rückläufig |
Leicht rückläufig |
3 |
METRO Cash & Carry Polen |
Stabile Entwicklung |
Moderat rückläufig |
Moderat rückläufig |
3 |
METRO Cash & Carry Spanien |
Solide steigend |
Moderat steigend |
Moderat rückläufig |
3 |
Pro à Pro |
Solide steigend |
Stabile Entwicklung |
Moderat rückläufig |
3 |
METRO Cash & Carry Rumänien |
Deutlich steigend |
Stabile Entwicklung |
Leicht rückläufig |
3 |
METRO Cash & Carry Italien |
Leicht steigend |
Stabile Entwicklung |
Leicht rückläufig |
3 |
Wertminderungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte ergaben sich im Geschäftsjahr in Höhe von 95 Mio. € und betreffen im Wesentlichen METRO Cash & Carry Deutschland (2019/20: 27 Mio. €) aufgrund pandemiebedingt erwarteter Unsicherheiten im Gastronomiemarkt. Ebenso haben Veränderungen in der Logistikkette, ein erhöhter Fokus auf Warenverfügbarkeit sowie weitere Investitionsaktivitäten Folgen für künftige Cashflows. Die vorgeschriebene jährliche Prüfung bestätigte zum 30. Juni 2021 im Übrigen die Werthaltigkeit aller anderen aktivierten Geschäfts- oder Firmenwerte. Zusätzlich zum Impairment-Test wurden für jede Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten 2 Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Im Rahmen der 1. Sensitivitätsanalyse wurde der Kapitalisierungszinssatz um jeweils 10,0 % angehoben. Bei der 2. Sensitivitätsanalyse wurde ein pauschaler Abschlag von 10,0 % auf den in der Perpetuität angenommenen Free Cashflow vorgenommen. Aus diesen Veränderungen würde sich für keine der Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten eine nennenswerte Wertminderung ergeben.
Aus dem Erwerb der Aviludo Group resultiert ein Zugang zum Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 7 Mio. €. Abgänge von Geschäfts- oder Firmenwerten entstehen aufgrund Veränderungen des Konsolidierungskreises und werden zum Zeitpunkt der Entkonsolidierung berichtet.
Mio. € |
Geschäfts- oder Firmenwerte |
---|---|
Anschaffungs- oder Herstellungskosten |
|
Stand 1.10.2019 |
829 |
Währungsumrechnung |
−34 |
Zugänge Konsolidierungskreis |
0 |
Zugänge |
0 |
Abgänge |
0 |
Umbuchungen |
0 |
Stand 30.9./1.10.2020 |
795 |
Währungsumrechnung |
11 |
Zugänge Konsolidierungskreis |
7 |
Zugänge |
0 |
Abgänge |
−16 |
Umbuchungen |
−1 |
Stand 30.9.2021 |
796 |
Abschreibungen |
|
Stand 1.10.2019 |
44 |
Währungsumrechnung |
−7 |
Zugänge, planmäßig |
0 |
Zugänge Wertminderungen |
27 |
Abgänge |
0 |
Zuschreibungen |
0 |
Umbuchungen |
0 |
Stand 30.9./1.10.2020 |
64 |
Währungsumrechnung |
9 |
Zugänge, planmäßig |
0 |
Zugänge Wertminderungen |
95 |
Abgänge |
−16 |
Zuschreibungen |
0 |
Umbuchungen |
0 |
Stand 30.9.2021 |
152 |
Buchwert 1.10.2019 |
785 |
Buchwert 30.9.2020 |
731 |
Buchwert 30.9.2021 |
644 |