Geschäftsverlauf des Konzerns im Überblick

Das Geschäftsjahr 2020/21 war insbesondere durch die Covid-19-Pandemie und die staatlichen Maßnahmen in diesem Kontext geprägt. Diese wirkten sich vor allem in der 1. Jahreshälfte negativ auf die Geschäftsentwicklung aus. Im Verlauf der 2. Jahreshälfte wurden die staatlichen Maßnahmen gelockert und es kam zu einer Trendumkehr und einer deutlich verbesserten Geschäftsentwicklung. Diese ist zum einen zurückzuführen auf die Lockerungen der Covid-19-Schutzmaßnahmen, die im Mai schrittweise begannen und im weiteren Verlauf des Geschäftsjahres umfassender wurden. Zum anderen hat METRO auf Länderebene zahlreiche Maßnahmen zur Stärkung des operativen Geschäfts im Bereich der Gastronomie und Hotellerie ergriffen. Die Maßnahmen umfassten die Aktivierung bestehender und die Gewinnung neuer Kunden etwa durch „Neustart“-Rabatte, Zahlungszielaktionen oder spezielle Sortimente.

Die einzelnen Segmente von METRO sind in ihrer Entwicklung in unterschiedlichem Maße von der Covid-19-Pandemie betroffen. Die Entwicklung ist abhängig von der Zusammensetzung der Kundengruppen sowie der Dauer und der Intensität der Restriktionen in den jeweiligen Ländern. Nach Rückgängen in der 1. Jahreshälfte steigerten sich die Umsätze der -Kundengruppe in der 2. Jahreshälfte im Zuge der Erholung der Gastronomie und des Tourismus wieder deutlich. Insbesondere in Ländern mit einem hohen HoReCa-Umsatzanteil und in Ländern, in denen die staatlichen Maßnahmen zu Beginn des Jahres strenger griffen, zeigten sich in der 2. Jahreshälfte die Fortschritte in der Pandemiebekämpfung und damit verbundene positive Effekte auf das öffentliche Leben und die Geschäftsentwicklung von METRO. So lag der Umsatz seit Juni über dem Vor-Pandemie-Niveau. Nach Markteinschätzung1npdgroup CREST Panel, NPD. entwickelte sich METRO dabei in Deutschland und in einigen weiteren HoReCa-starken Ländern in Westeuropa besser als der HoReCa-Markt.

Für das Geschäftsjahr 2020/21 ergibt sich nach einer starken Entwicklung in der 2. Jahreshälfte eine Umsatzentwicklung in lokaler Währung auf dem Niveau des Vorjahres (0,0 %). Der flächenbereinigte Umsatz verringerte sich leicht um −0,4 %. Die Umsatzentwicklung in lokaler Währung war in Osteuropa, Russland und Asien positiv. Deutschland und Westeuropa verzeichneten im Wesentlichen aufgrund der Effekte aus der Covid-19-Pandemie eine negative Umsatzentwicklung. Aufgrund negativer , insbesondere in Russland und der Türkei, sank der Umsatz in € um −3,4 % auf 24,8 Mrd. €.

Das EBITDA bereinigt erreichte im Geschäftsjahr 2020/21 insgesamt 1.171 Mio. € (2019/20: 1.158 Mio. €). Hier spiegelte sich die Umsatzerholung auch in der Ergebnisentwicklung wider. Darüber hinaus wirkten sich positive Einmaleffekte im mittleren 2-stelligen Millionen-Euro-Bereich in den Segmenten Westeuropa (ohne Deutschland), Osteuropa (ohne Russland) und insbesondere im Segment Sonstige aus, die im Wesentlichen im H1 2020/21 anfielen. Negative Wechselkursentwicklungen insbesondere der russischen und türkischen Währung belasteten die Ergebnisentwicklung. Angepasst um Wechselkurseffekte stieg das bereinigt ggü. dem Vorjahreszeitraum um 72 Mio. € bzw. um 6,5 % (mit Aviludo und Davigel Spanien). Im Geschäftsjahr 2020/21 sind 65 Mio. € (2019/20: 47 Mio. €) angefallen. Diese entfallen hauptsächlich auf das Q4 2020/21 und betreffen die Länderaustritte aus Japan, Myanmar und aus den Philippinen (Classic Fine Foods).

Die Ergebnisbeiträge aus Immobilientransaktionen beliefen sich auf 60 Mio. € (2019/20: 3 Mio. €) und resultierten im Wesentlichen aus der Veräußerung des letzten verbliebenen Immobilienobjekts des SB-Warenhausgeschäfts, dem Verkauf einer At-Equity-Beteiligung an einem Standortportfolio in Deutschland und einer Sale-and-Leaseback-Transaktion in Portugal. Insgesamt erreichte das EBITDA 1.166 Mio. € (2019/20: 1.113 Mio. €).

Mio. €

2019/20

2020/21

Abweichung

Umsatz

25.632

24.765

−3,4 %

EBITDA bereinigt

1.158

1.171

1,1 %

Transformationskosten

47

65

39,3 %

Ergebnisbeiträge aus Immobilientransaktionen

3

60

EBITDA

1.113

1.166

4,7 %

EBIT

257

197

−23,5 %

Investitionen

627

764

21,8 %

Standorte (Anzahl)

678

681

0,4 %

Verkaufsfläche (1.000 m2)

4.723

4.636

−1,8 %

Die Überleitung vom Umsatz zum flächen- und währungsbereinigten Umsatz ist im Folgenden dargestellt:

 

Fortgeführte Aktivitäten

 

Mio. €

2019/20

2020/21

Abweichung

Umsatz gesamt

25.632

24.765

−3,4 %

Umsatz gesamt währungsbereinigt1

24.772

24.765

0,0 %

Umsätze in Filialen, die 2020/21 nicht zum Like-for-Like-Panel gehörten2

65

164

Umsatz flächen- und währungsbereinigt

24.707

24.601

−0,4 %

1

Der währungsbereinigte Umsatz des Vorjahres ermittelt sich durch Umrechnung des im Vorjahr berichteten Umsatzes zum Durchschnittskurs des aktuellen Geschäftsjahres.

2

Nicht zum Like-for-Like-Panel zählen u. a. Neueröffnungen, Anlauffilialen, Schließungen, Akquisitionen, Servicegesellschaften und Filialen mit wesentlichen Umbauten.

1 npdgroup CREST Panel, NPD.

HoReCa
Kurzform für Hotels, Restaurants und Cateringunternehmen. Der HoReCa-Bereich ist eine wichtige Kundengruppe für METRO.
Glossar
Wechselkurseffekt
Wechselkurseffekte ergeben sich, wenn die gleiche Anzahl von Währungseinheiten zu unterschiedlichen Wechselkursen in eine andere Währung umgerechnet wird.
Glossar
EBITDA (Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortisation)
Unternehmensergebnis vor Berücksichtigung des Finanzergebnisses, der (Ertrag-)Steuern sowie der Ab- bzw. Zuschreibungen auf Sachanlagevermögen, immaterielle Vermögenswerte und als Finanzinvestition gehaltene Immobilien. Diese Kennzahl dient u. a. dem Vergleich von Unternehmen, die nach unterschiedlichen Rechnungslegungsnormen bilanzieren.
Glossar
Transformationskosten
Nicht regelmäßig wiederkehrende Aufwendungen, die in Zusammenhang mit der Konzentration auf das Großhandelsgeschäft und in deren Folge entstehenden Restrukturierungsmaßnahmen sowie mit der Schließung einzelner Landesgesellschaften stehen. Solche Aufwendungen werden in der Finanzberichterstattung als Transformationskosten separat dargestellt.
Glossar