Umweltbelange

Unser Ansatz ist es, die aus unserem Geschäftsbetrieb resultierenden sowie die in unserer Lieferkette entstehenden klimarelevanten Emissionen deutlich zu verringern und unseren Ressourcenverbrauch zu reduzieren1Für die Holdinggesellschaft METRO AG sind die Aspekte Lebensmittelverschwendung und ressourceneffizienter Geschäftsbetrieb aufgrund der geschäftlichen Ausrichtung nicht wesentlich, sondern nur in Bezug auf die operativen Einheiten des METRO Konzerns.. Dazu setzen wir sowohl auf Verhaltensänderung (Energy Awareness Programme) als auch auf Investitionen (Energy Saving Programme), um unsere Energie- und Ressourceneffizienz zu steigern. Außerdem betreiben wir ein weltweites Energie-Management-System, das Einsparpotenziale in unseren Märkten identifiziert und unsere übergeordneten Einsparziele überwacht. Im Geschäftsjahr 2020/21 haben wir den Stromverbrauch in unseren METRO Märkten um 7,8 % ggü. dem Geschäftsjahr 2018/19 reduziert und damit unser Ziel von 5,4 % übertroffen2Effekte durch Covid-19 konnten wir nur lokal und in kleinen Schwankungen feststellen. Den genauen Einfluss der Pandemie auf unsere Leistungen im Bereich der Energieverbräuche können wir nicht beziffern. Die hier dargestellten Kennzahlen sowie Umrechnungen in CO2-Äquivalente sind daher in Bezug zum Basisjahr 2011 oder Berichtsjahr 2018/19 in die Berichterstattung eingeflossen. Die entsprechenden Würdigungen beziehen sich auf diese Vergleichsbasis.. Zudem stellen wir unsere Kälteanlagen auf natürliche Kältemittel um (F-Gas Exit Programme), sofern dies jeweils möglich ist. Dadurch senken wir Energiebedarf und Kosten. Im Geschäftsjahr 2020/21 haben wir u. a. im Rahmen des Energy Saving Programme von METRO 4 Mio. € investiert. Damit sparen wir künftig jährlich ca. 1 Mio. € an Energiekosten ein.

Beispiele für Maßnahmen im Bereich Umweltbelange insgesamt im Berichtsjahr sind:

  • Transkritische Ejektor-Kälteanlagen in Belgien, Bulgarien, Deutschland, Frankreich, Italien, Polen, Rumänien und Russland wurden in Betrieb genommen. In Russland haben wir für 1,9 Mio. € außerdem in 18 Großmärkten Kühlmöbel zur Energieeinsparung mit Glastüren optimiert. Insgesamt haben wir in das sog. F-Gas Exit Programme 31,8 Mio. € investiert. 
  • 14 weitere Photovoltaikanlagen wurden in Frankreich, Indien, Italien, Pakistan, Spanien und Ungarn installiert, mit einer zusätzlichen Kapazität von insgesamt 2.976 kWp.
  • Ladestationen für Elektrofahrzeuge von METRO Kunden wurden u. a. an 5 Großmärkten in Bukarest und Berlin-Friedrichshain eingerichtet. In Portugal und Ungarn sind inzwischen alle METRO Großmärkte mit Ladestationen ausgestattet. Am Campus Düsseldorf nutzen bereits mehr als 260 Mitarbeiter Elektrofahrzeuge als Dienstwagen, deren Emissionen über Zertifikate für Wasserkraftwerke kompensiert werden. In Frankreich und Italien haben wir je einen weiteren Elektro-Lkw in die Belieferungsflotte integriert.

METRO nutzt einen internen CO2-Preis von 50 € pro Tonne CO2 insbesondere für die Genehmigung energieeffizienter Projekte mit niedrigeren finanziellen Einsparungen. METRO ist Mitglied der Task Force on Carbon Pricing in Europe, die das Ziel hat, alle relevanten CO2-Emissionen zu bepreisen und dadurch eine markt- und wettbewerbsorientierte Dekarbonisierung zu erreichen. Zudem haben wir im Berichtsjahr eine auf den Klimawandel bezogene Szenarioanalyse nach Methode der für die lokale und internationale Lieferkette von Gemüse durchgeführt.

Mit diesen Maßnahmen reagiert METRO auch auf Risiken, die im Rahmen initialer Szenarioanalysen – wie von der TCFD empfohlen – in unserem Geschäftsbetrieb sowie in unserer Lieferkette identifiziert wurden:

  • Physische Risiken, die aus extremen Wetterereignissen und Wasserstress (Knappheit oder Fluten) resultieren  
  • Risiken durch Geschäftsunterbrechungen aufgrund extremer Wetterereignisse und Risiken, bedingt durch sinkende Wirtschaftskraft  
  • Transitionsrisiken wie steigende Preise für CO2-Emissionen (mit kurzfristigem Einfluss auf Kosten und Produktpreise) 
  • Risiken der Ressourcenknappheit und damit verbundener Anstieg der Preise (z. B. für landwirtschaftliche Produkte in den nächsten 5 bis 10 Jahren) 
  • Risiko durch höhere Investitionen in neue Technologien (klimaneutrale Kühlgeräte weltweit geplant bis 2030) und durch Investitionen in die Erzeugung erneuerbarer Energien (umfangreiche Installation von Solaranlagen geplant bis 2030)  

Wir beziehen diese Risiken in unsere mittelfristige Risikobetrachtung ein und schätzen Risiken für Umsätze und Kosten vor allem basierend auf steigenden Preisen und sinkender Verfügbarkeit von Ressourcen ein, wobei wir soziale Belange berücksichtigen. Dabei wurden keine nach § 289c Abs. 3 Satz 1 Nr. 3 und 4 HGB berichtspflichtigen Risiken identifiziert.

Weitere Schwerpunktthemen in Bezug auf einen ressourceneffizienten Geschäftsbetrieb sind die Vermeidung von Abfällen, die Rückgewinnung und Wiederverwertung von Abfallstoffen sowie die Reduzierung des Wasserverbrauchs. Im Vergleich zum konnten wir das Abfallvolumen um 6,7 % reduzieren, die Recyclingquote liegt bei 63,3 %. Der Verbrauch von Wasser ist ggü. dem Vorjahr um 1,7 % zurückgegangen. Insgesamt haben wir unser Ziel, 5 % Wasser im Vergleich zu 2016/17 einzusparen, mit einer Reduktion von derzeit 9,7 % erfüllt.

Reduzierung von Lebensmittelabfällen  

Wir haben uns verpflichtet, Lebensmittelabfälle in unserem Geschäftsbetrieb bis 2025 um 50 % ggü. 2017 zu reduzieren, im Einklang mit dem Ziel des Consumer Goods Forum (CGF). Wir messen, überwachen und berichten über die Fortschritte anhand des Food-Loss-and-Waste-(FLW-)-Protokolls und sind zuversichtlich, unser Ziel zu erreichen. Wir gehen das Problem der Lebensmittelverschwendung ganzheitlich an, mit einer 5-Säulen-Strategie vom Erzeuger zum Verbraucher: (1) Einbindung von Lieferanten, (2) Berichterstattung über Lebensmittelabfälle, (3) (technologische) Lösungen für Lebensmittelabfälle, (4) Einbindung von Kunden und Partnern und (5) Einbindung von Interessengruppen und Industrie.

Wichtige Initiativen helfen bei der Erreichung unseres Ziels: 

  • In 22 Ländern arbeiten wir mit Tafelorganisationen zusammen, um nicht verkaufte an Bedürftige weiterzugeben. In 10 Ländern arbeiten wir zu dem Zweck mit TooGoodToGo zusammen, auch als Lösung für unsere Kunden. Bisher wurden dadurch mehr als 180.000 Mahlzeiten „gerettet“, was einer Einsparung von 450 Tonnen CO2 entspricht. 
  • METRO ist Mitglied der „10x20x30“-Initiative des World Resources Institute (WRI), die die 10 größten Lebensmitteleinzelhändler der Welt auffordert, mindestens 20 ihrer Lieferanten zu verpflichten, ihre Lebensmittelabfälle bis 2030 zu halbieren, in Übereinstimmung mit Ziel 12.3 für nachhaltige Entwicklung der Vereinten Nationen. Die METRO AG und METRO Türkei haben gemeinsam bereits mehr als 30 Lieferanten engagiert. 
  • Wir arbeiten mit verschiedenen technischen Lösungen, um Lebensmittelabfälle zu reduzieren, je nach Verfügbarkeit und Bedarf. In der Türkei analysieren wir mit Whole Surplus Hotspots und Entsorgungswege von Lebensmittelabfällen. In Polen führen wir ein Wasteless-Pilotprojekt durch, bei dem wir eine durch künstliche Intelligenz (KI) gestützte Technologie zur Preisfindung für verderbliche Ware einsetzen, um Lebensmittelabfälle in unseren Märkten zu reduzieren.

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Neues Klimaschutzziel bis 2040

Im Jahr 2021 haben wir unser bestehendes Klimaziel verschärft: Bis 2040 wollen wir unseren weltweiten Geschäftsbetrieb hauptsächlich durch eigene Initiativen klimaneutral stellen. Mit der bisher erreichten Einsparung von 37,3 % sind wir auf einem guten Weg. Von Oktober 2020 bis September 2021 verursachte METRO 236 kg CO2-Äquivalente pro Quadratmeter Verkaufs- und Belieferungsfläche. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 247 kg. Im Jahr 2019 hat METRO das Klimaziel auch auf die Lieferkette erweitert und sich als 1. deutsches Handelsunternehmen ein anerkanntes Science-Based Target gesetzt. Die METRO AG verpflichtet sich dabei, ihre Scope-1- und Scope-2-CO2-Emissionen um 60 % pro Quadratmeter Verkaufs- und Belieferungsfläche bis 2030 ggü. 2011 zu reduzieren. Hier konnte seit 2011 eine Reduzierung um 34,1 % erreicht werden. Außerdem verpflichtet sich die METRO AG, die absoluten Scope-3-CO2-Emissionen (Lieferkette) um 15 % bis 2030 ggü. 2018 zu reduzieren. Unsere Ziele zu Scope 1 und Scope 2 stehen in Einklang mit den Reduzierungen, die erforderlich sind, um die Erwärmung der Erde bis 2100 auf deutlich unter 2°C ggü. dem vorindustriellen Niveau zu beschränken. 

1 Für die Holdinggesellschaft METRO AG sind die Aspekte Lebensmittelverschwendung und ressourceneffizienter Geschäftsbetrieb aufgrund der geschäftlichen Ausrichtung nicht wesentlich, sondern nur in Bezug auf die operativen Einheiten des METRO Konzerns.

2 Effekte durch Covid-19 konnten wir nur lokal und in kleinen Schwankungen feststellen. Den genauen Einfluss der Pandemie auf unsere Leistungen im Bereich der Energieverbräuche können wir nicht beziffern. Die hier dargestellten Kennzahlen sowie Umrechnungen in CO2-Äquivalente sind daher in Bezug zum Basisjahr 2011 oder Berichtsjahr 2018/19 in die Berichterstattung eingeflossen. Die entsprechenden Würdigungen beziehen sich auf diese Vergleichsbasis.

Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD)
Vom Financial Stability Board (FSB) im Jahr 2015 eingesetzte Arbeitsgruppe, deren Ziel eine konsistente Offenlegung klimabezogener finanzieller Risiken ist, um unterschiedlichen Stakeholdern einheitliche Informationen zur Verfügung zu stellen. Die Empfehlungen der Task Force sollen Unternehmen helfen, ihre klimabezogene Risikoberichterstattung an den Bedürfnissen der Investoren auszurichten. Die Veröffentlichung von Informationen erfolgt auf freiwilliger Basis.
Glossar
Vorjahr
Zeitraum von 12 Monaten, der üblicherweise als Bezugsangabe für Aussagen im Geschäftsbericht angeführt wird und sich auf das dem Berichtsjahr vorangehende Geschäftsjahr bezieht.
Glossar
Lebensmittel (Food), Nichtlebensmittel (Non-Food)
METRO fasst unter dem Begriff Lebensmittel (Food) folgende Warengruppen zusammen: frische Lebensmittel, haltbare Lebensmittel, Nährmittel, Tiefkühlprodukte und Getränke aller Art sowie Genussmittel, Nahrungsergänzungsmittel, Heimtiernahrung, aber auch Wasch-, Putz- und Reinigungsmittel, die bisweilen auch als Near-Food bezeichnet werden. Alle übrigen Waren zählen zu den Non-Food-Artikeln.
Glossar

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