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28. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen

Die Rückstellungen für Pensionen i. H. v. 324 Mio. € (30.9.2022: 332 Mio. €) beinhalten Verpflichtungen, bei denen es sich größtenteils um Leistungen der betrieblichen Altersversorgung handelt. Es bestehen leistungsorientierte Ansprüche aus unmittelbaren Zusagen (Direktzusagen) und ggü. externen Versorgungsträgern (Unterstützungskassen in Deutschland und Pensionsfonds oder Versicherungen im Ausland). Das Vermögen der externen Träger dient ausschließlich der Finanzierung der Pensionsansprüche und ist als Planvermögen qualifiziert. Die Versorgungsleistungen sind gem. den jeweiligen Leistungsplänen einkommens- und dienstzeitbezogen.

Im Folgenden werden die wichtigsten leistungsorientierten Altersversorgungspläne beschrieben.

Deutschland

METRO gewährt einer Vielzahl von Mitarbeitern in Deutschland eine Zusage auf Alters-, Invaliden- und Hinterbliebenenleistungen. Neuzusagen werden in Form von leistungsorientierten Zusagen gem. IAS 19 (beitragsorientierte Leistungszusagen i. S. d. Betriebsrentengesetzes) gewährt, die eine Entgeltumwandlungs- und eine Arbeitgeber-Matching-Komponente enthalten. Die Beiträge werden an eine Rückdeckungsversicherung gezahlt, aus der im Versorgungsfall die fälligen Leistungen gewährt werden. Für die nicht durch die Rückdeckungsversicherung gedeckten Ansprüche wird eine Rückstellung gebildet.

Darüber hinaus bestehen verschiedene für Neueintritte geschlossene Versorgungswerke, die i. d. R. lebenslange Renten ab Rentenbeginn oder ab anerkannter Invalidität vorsehen. Die Leistungen sind größtenteils als Festbetrag oder über einen jährlichen Steigerungsbetrag definiert. In Sonderfällen berechnet sich die Leistung unter Anrechnung der gesetzlichen Renten. Die Zusagen sehen Hinterbliebenenleistungen in unterschiedlicher Höhe vor, abhängig von der Leistung, die der ehemalige Mitarbeiter erhalten hat oder im Falle der Invalidität erhalten hätte.

Außerdem bestehen Entgeltumwandlungsverträge mit der Hamburger Pensionskasse.

Niederlande

In den Niederlanden gibt es einen leistungsorientierten Pensionsplan, der mit Wirkung zum 1. Januar 2021 für Neueintritte und zukünftige Anwartschafts­zuwächse geschlossen und seitdem für Anwartschaften durch einen Collective-Defined-Contribution-(CDC-)Plan ersetzt wurde.

Der leistungsorientierte Pensionsplan sieht zusätzlich zu Altersleistungen auch Leistungen bei Invalidität und Tod vor, deren Höhe sich nach dem jeweiligen ruhegeldfähigen Einkommen pro Dienstjahr bemisst. Die Finanzierung erfolgt über einen landestypischen Pensionsfonds.

Der Finanzierungsstand des Anwartschaftsbarwerts stellt sich wie folgt dar:

Mio. €

30.9.2022

30.9.2023

Finanzierungsstand

 

 

Anwartschaftsbarwert

917

914

Abzüglich Fair Value des Planvermögens

702

689

Vermögenswertanpassung (Obergrenze für den Vermögenswert)

117

99

Nettoschuld/-vermögenswert

332

324

davon als Rückstellung bilanziert

(332)

(324)

davon als Nettovermögen bilanziert

(0)

(1)

Die genannten Verpflichtungen werden versicherungsmathematisch nach den einschlägigen Vorschriften des IAS 19 bewertet. Grundlage der Bewertungen sind die rechtlichen und wirtschaftlichen Gegebenheiten des jeweiligen Landes.

Die im Folgenden dargestellten Annahmen für die wesentlichen Parameter wurden den versicherungsmathematischen Bewertungen zugrunde gelegt:

 

30.9.2022

30.9.2023

%

Deutschland

Niederlande

Deutschland

Niederlande

Rechnungszins

4,10

4,20

4,60

4,70

Rententrend

2,20

2,00

2,30

2,00

METRO hat wie in den Vorjahren zur Bestimmung des Rechnungszinses auf allgemein anerkannte Verfahren zurückgegriffen. Mit diesen wird auf Basis der Rendite von Unternehmensanleihen hoher Bonität am Bilanzierungsstichtag unter Berücksichtigung der Währung und der Laufzeit der zugrunde liegenden Verpflichtungen der jeweils anzuwendende Rechnungszins ermittelt. Der Rechnungszins für die Eurozone basiert auf den Ergebnissen einer vom Konzernaktuar einheitlich verwendeten Methode. Die Zinsfestsetzung basiert hierbei auf der Rendite hochwertiger Unternehmensanleihen sowie der Duration der Verpflichtungen. In Ländern, in denen kein liquider Markt an zur Zinsfest­setzung geeigneten Unternehmensanleihen besteht, wurden stattdessen Renditen von Staatsanleihen als Referenz bei der Festsetzung des Rechnungszinses verwendet.

Neben dem Rechnungszins stellt der Rententrend einen weiteren wesentlichen versicherungsmathematischen Parameter dar. Die Rentensteigerungsrate in Deutschland wird, soweit die Rentenanpassungen mit dem Anstieg der Lebenshaltungskosten zu ermitteln sind, direkt von der Inflation abgeleitet. Auch in den ausländischen Gesellschaften wird die Rentenanpassung i. d. R. in Abhängigkeit von der Inflation festgesetzt.

Die sonstigen verwendeten Parameter sind für die Bewertung der Pensions­verpflichtungen nicht wesentlich.

Der Einfluss von Veränderungen bei Fluktuations- und Sterblichkeitsannahmen wurde für die wesentlichen Pläne analysiert. Bei den deutschen Konzern­unter­nehmen basieren die Sterblichkeitsraten zum 30. September 2023 auf den Richttafeln 2018 G der Heubeck-Richttafeln-GmbH.

Den versicherungsmathematischen Bewertungen im Ausland liegen länderspezifische Sterbetafeln zugrunde. Die resultierenden Effekte aus Fluktuations- und Sterblichkeitsannahmen wurden als nicht wesentlich eingeschätzt und nicht als gesonderte Komponente aufgeführt.

Bei Konstanthaltung der anderen Annahmen hätten die bei vernünftiger Betrachtungsweise am Abschlussstichtag möglich gewesenen Veränderungen bei den maßgeblichen versicherungsmathematischen Annahmen die leistungs­orientierte Verpflichtung mit den nachstehenden Beträgen beeinflusst.

 

 

30.9.2022

30.9.2023

Mio. €

 

Deutschland

Niederlande

Deutschland

Niederlande

Rechnungszins

Anstieg um 100 Basispunkte

−42

−74

−31

−70

Rückgang um 100 Basispunkte

53

99

38

91

Rententrend

Anstieg um 25 Basispunkte

9

12

7

12

Rückgang um 25 Basispunkte

−9

−11

−7

−11

Die Veränderungen des Anwartschaftsbarwerts ergeben sich wie folgt:

Mio. €

2021/22

2022/23

Anwartschaftsbarwert

 

 

Stand Periodenbeginn

1.631

917

Erfolgswirksam erfasst

55

44

Zinsaufwand

23

34

Laufender Dienstzeitaufwand

16

12

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand (inkl. Plankürzungen und -änderungen)

0

−2

Effekt aus Planabgeltungen

16

0

Erfolgsneutral unter „Neubewertung von leistungsorientierten Pensionsplänen“ im sonstigen Ergebnis erfasst

−449

−1

Versicherungsmathematischer Gewinn/Verlust aus

 

 

Änderung der demografischen Annahmen (−/+)

−3

1

Änderung der finanziellen Annahmen (−/+)

−429

5

erfahrungsbedingter Berichtigung (−/+)

−17

−7

Sonstige Effekte

−320

−45

Leistungszahlungen (inkl. Steuerzahlungen)

−266

−42

Beiträge der Teilnehmer des Plans

4

4

Veränderung Konsolidierungskreis/Transfers

−63

−3

Währungseffekte

5

−4

Stand Periodenende

917

914

Veränderungen der versicherungsmathematischen Parameter führten insgesamt zu einer Veränderung des Anwartschaftsbarwerts von 6 Mio. € (2021/22: −432 Mio. €). Im Vorjahr führte die in den Leistungszahlungen enthaltene Übertragung von Planvermögen auf eine Versicherung im Rahmen eines Buy-outs zu einer Minderung des Anwartschaftsbarwerts von 217 Mio. €.

Der Anwartschaftsbarwert entfällt im Wesentlichen auf Deutschland mit 358 Mio. € (30.9.2022: 358 Mio. €) und auf die Niederlande mit 453 Mio. € (30.9.2022: 453 Mio. €).

Die gewichtete durchschnittliche Laufzeit der leistungsorientierten Pensions­verpflichtung beträgt in Deutschland 13 Jahre (30.9.2022: 14 Jahre), in den Niederlanden 18 Jahre (30.9.2022: 19 Jahre) und in übrigen Ländern 9 Jahre (30.9.2022: 9 Jahre).

Der Anwartschaftsbarwert der leistungsorientierten Pensionsverpflichtung verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Gruppen von Versorgungsberechtigten:

%

30.9.2022

30.9.2023

Aktive Anwärter

28

20

Ausgeschiedene Anwärter

35

42

Pensionäre

37

38

Die Zusage von leistungsorientierten Pensionsansprüchen setzt METRO verschiedenen Risiken aus. Zu diesen zählen die allgemeinen versicherungs­mathematischen Risiken aus der Bewertung der Pensions­verpflichtung (z. B. das Zinssatzänderungsrisiko) sowie die Kapital- bzw. Anlagerisiken des Planvermögens.

Im Hinblick auf die Finanzierung der zukünftigen Rentenzahlungen aus mittelbaren Zusagen sowie auf einen stabilen Bestand an Deckungskapital investiert METRO das Planvermögen überwiegend in wenig risikobehaftete Anlageformen. Die Finanzierung der unmittelbaren Pensionszusagen ist über den operativen Cashflow von METRO gesichert.

Die Entwicklung des beizulegenden Zeitwerts des Planvermögens stellt sich wie folgt dar:

Mio. €

2021/22

2022/23

Veränderungen des Planvermögens

 

 

Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum Periodenbeginn

1.175

702

Erfolgswirksam erfasst

18

27

Zinsertrag

18

27

Erfolgsneutral unter „Neubewertung von leistungsorientierten Pensionsplänen“ im sonstigen Ergebnis erfasst

−225

−30

Ertrag/Verlust aus Planvermögen ohne
Zinsertrag (+/−)

−225

−30

Sonstige Effekte

−266

−9

Leistungszahlungen (inkl. Steuerzahlungen)

−27

−18

Zahlungen für Planabgeltungen

−217

0

Arbeitgeberbeiträge

18

5

Beiträge der Teilnehmer des Plans

4

4

Veränderung Konsolidierungskreis/Transfers

−50

0

Währungseffekte

6

0

Beizulegender Zeitwert des Planvermögens zum Periodenende

702

689

Das Planvermögen entfällt im Wesentlichen auf Deutschland mit 112 Mio. € (30.9.2022: 107 Mio. €) und die Niederlande mit 552 Mio. € (30.9.2022: 569 Mio. €).

Der Fair Value des Planvermögens verteilt sich wie folgt auf die einzelnen Vermögenswertkategorien:

 

30.9.2022

30.9.2023

 

%

Mio. €

%

Mio. €

Festverzinsliche Wertpapiere

40

280

43

292

Aktien und Fonds

36

256

33

230

Immobilien

7

46

6

43

Sonstige Vermögenswerte

17

120

18

124

 

100

702

100

689

Die festverzinslichen Wertpapiere, Aktien und Fonds werden regelmäßig an aktiven Märkten gehandelt. Marktpreise liegen infolgedessen vor. Innerhalb der Vermögens­kategorie „Festverzinsliche Wertpapiere“ wird nur in Unternehmens­anleihen, Staatsanleihen und Pfandbriefe mit hoher Bonität (Investment Grade) investiert. Innerhalb der Kategorie „Aktien und Fonds“ wird das Risiko durch geografische Diversifikation minimiert.

Der überwiegende Teil des Immobilienvermögens entfällt auf Anlagen in Immobilienfonds.

Der Bestand an sonstigen Vermögenswerten umfasst im Wesentlichen Forderungen ggü. Versicherungsunternehmen in Deutschland.

Das tatsächliche Ergebnis aus dem Planvermögen beträgt im Berichtsjahr −3 Mio. € (2021/22: −207 Mio. €). Für das Geschäftsjahr 2023/24 werden Arbeitgeber­zahlungen an externe Versorgungsträger i. H. v. rund 5 Mio. € und Arbeitnehmer­beiträge i. H. v. 4 Mio. € in das Planvermögen erwartet, wobei der Großteil dieser Beiträge auf Beitragszahlungen in Deutschland entfällt.

Bei einer Gesellschaft in den Niederlanden übersteigt der Wert des Planvermögens zum Bilanzstichtag den Wert der Verpflichtung. Da das Unternehmen keinen wirtschaftlichen Nutzen aus der Überdotierung ziehen kann, wurde der Bilanzbetrag unter Anwendung von IAS 19.64 (b) auf 0 € reduziert.

Die Veränderung der Vermögenswertobergrenze wurde im Wesentlichen erfolgsneutral als Neubewertungseffekt mit −22 Mio. € (2021/22: Neubewertungseffekt 73 Mio. €) im sonstigen Ergebnis erfasst.

Die Pensionsaufwendungen aus unmittelbaren und mittelbaren Zusagen der betrieblichen Altersversorgung setzen sich wie folgt zusammen:

Mio. €

2021/22

2022/23

Laufender Dienstzeitaufwand1

16

12

Nettozinsaufwendungen2

6

11

Nachzuverrechnender Dienstzeitaufwand (inkl. Plankürzungen und -änderungen)

0

−2

Planabgeltungen

16

0

Pensionsaufwendungen

38

21

1

Darin verrechnet: von Mitarbeitern geleistete Beiträge.

2

Darin enthalten: Zinseffekt aus der Fortschreibung der Vermögenswertobergrenze.

Im sonstigen Ergebnis wurde im Geschäftsjahr 2022/23 ein Verlust von 9 Mio. € erfolgsneutral erfasst. Er setzt sich aus der Veränderung der versicherungsmathematischen Parameter i. H. v. 6 Mio. €, den erfahrungsbedingten Berichtigungen von −7 Mio. €, dem Verlust im Planvermögen i. H. v. 30 Mio. €, der Veränderung des Effekts der Vermögensobergrenze in den Niederlanden mit −22 Mio. € und dem Effekt aus der Hochinflation i. H. v. 2 Mio. € zusammen.

Zusätzlich zum Aufwand aus leistungsorientierten Pensionszusagen wurden für beitragsorientierte Versorgungszusagen Aufwendungen für Zahlungen an externe Versorgungsträger im Geschäftsjahr 2022/23 i. H. v. 86 Mio. € (2021/22: 82 Mio. €) berücksichtigt. Diese Werte beinhalten auch Zahlungen an die gesetzlichen Rentenversicherungsträger.

Die Rückstellungen für pensionsähnliche Verpflichtungen beinhalten im Wesentlichen Verpflichtungen aus Jubiläums- und Sterbegeldern, Gehaltsfortzahlungen im Todesfall sowie Altersteilzeitvereinbarungen. Für diese Verpflichtungen wurden Rückstellungen i. H. v. 27 Mio. € (30.9.2022: 28 Mio. €) bilanziert. Die Verpflichtungen werden auf Basis von versicherungsmathematischen Gutachten bewertet. Die hierfür herangezogenen Bewertungsparameter werden grundsätzlich analog zu denen der betrieblichen Altersvorsorge ermittelt.

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