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Gesamt­wirtschaftliche und branchen­bezogene Rahmen­bedingungen1

Die Weltwirtschaft stand im Geschäftsjahr 2022/23 unter dem Eindruck der geopolitischen Spannungslage, die maßgeblich durch Russlands Krieg in der Ukraine bestimmt wird. Sie wuchs im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger dynamisch (vgl. Tabelle Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts nach Regionen). Deutschland rutschte im Jahresverlauf in eine Rezession und die deutsche Wirtschaft entwickelte sich insgesamt leicht rückläufig. Ähnlich schwach wie in Deutschland verlief die wirtschaftliche Entwicklung in zahlreichen Ländern der Region West. Das Bruttoinlandsprodukt ist im Vergleich zum Vorjahr real aber noch leicht gewachsen. In der Region Ost war die wirtschaftliche Entwicklung uneinheitlich. Die Wachstumsrate für die Region Ost lag unter der des Vorjahres. Die russische Wirtschaft entwickelte sich hingegen leicht besser.

Der private Konsum entwickelte sich in den Regionen Deutschland, West und Ost deutlich schwächer als im Vorjahr. Die Entwicklung blieb hinter der des realen Bruttoinlandsprodukts zurück. Der private Konsum fiel damit als Wachstumstreiber in Deutschland und der Region West nahezu aus. Dazu hat auch die weiterhin hohe Inflation beigetragen.

Die Inflation hat ihren Höhepunkt in der 1. Hälfte des Geschäftsjahres überschritten. Allerdings dauerten die Preissteigerungen bei Lebensmitteln weiterhin an und schwächten sich erst mit zeitlicher Verzögerung ab. In zahlreichen Ländern liegt die Lebensmittelinflation weiterhin auf sehr hohem Niveau und oberhalb der Gesamtinflation.

Zum Rückgang der Inflation hat zum einen der deutlich nachlassende Energiepreisanstieg beigetragen, der in vielen Ländern auf wirtschaftspolitische Maßnahmen zurückzuführen ist. Zum anderen haben die Zentralbanken fiskalpolitische Maßnahmen zur Eindämmung der Inflation umgesetzt. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat z. B. im Zeitraum des Berichtsjahres 8 Zinserhöhungen vorgenommen. Der positiven Wirkung bei der Bekämpfung der Preissteigerung steht der Nachteil einer restriktiven Geldpolitik gegenüber, dass von ihr i. d. R. keine Wachstumsimpulse ausgehen.

Ausgehend von einem historisch niedrigen Niveau erholte sich das Konsumentenvertrauen in den Ländern der Europäischen Union zunächst kontinuierlich. In den letzten beiden Monaten des Geschäftsjahres ging der Wert aber wieder zurück. Während des gesamten Geschäftsjahres lag das Verbrauchervertrauen deutlich unterhalb des langjährigen Durchschnitts.

Der Umsatz im Gastgewerbe entwickelte sich ungeachtet der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erneut positiv. Das Gastgewerbe verzeichnete in Deutschland und vielen Ländern West- und Osteuropas bezogen auf das gesamte Jahr erneut 2-stellige Wachstumsraten. Die Wachstumsdynamik schwächte sich unterjährig jedoch teilweise deutlich ab. Die nominalen Erlöse erreichten durchweg mindestens wieder das Niveau des letzten Jahres vor der Pandemie. Bereinigt um Preissteigerung hat das Gastgewerbe noch nicht überall das Vor-Pandemie-Niveau wieder erreicht. Nach Daten des Statistischen Bundesamts liegt z. B. in Deutschland der reale Gastgewerbeumsatz bisher bei nur etwa 90 % davon.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts nach METRO Regionen.

Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts nach Regionen Veränderungen zum Vorjahr in %

 

2021/221

2022/232

Welt

3,8

2,4

Deutschland

2,1

−0,1

West

5,0

1,3

Russland

0,2

0,8

Ost

4,7

2,2

Reales BIP-Wachstum auf USD-Basis und, außer für „Welt“, um Kaufkraft korrigiert. Die Werte sind auf Basis des Geschäftsjahres berechnet. Quelle: Oxford Economics.

1

Vorjahreswerte können ggü. dem Geschäftsbericht 2021/22 geringfügig abweichen, da retrospektive Korrekturen durch den Datenanbieter vorgenommen werden.

2

Prognose.

1 Die verwendeten Daten wurden zum Stichtag 9. Oktober 2023 erhoben. Die Statistiken zu Russland sind eingeschränkt verlässlich, da sich einerseits die Auswirkungen des Kriegs und die damit verbundenen Sanktionen selbst im abgelaufenen Geschäftsjahr bislang nur schwer einschätzen lassen und andererseits Daten der russischen Behörden nur selektiv herausgegeben werden.

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