Die Geschäfts- oder Firmenwerte betragen 647 Mio. € (30.9.2021: 644 Mio. €).
Wesentliche Anteile der Geschäfts- oder Firmenwerte bestanden zum Berichtsstichtag bei den folgenden Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten:
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30.9.2021 |
30.9.2022 |
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|
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|
WACC |
|
WACC |
|
Segment |
Mio. € |
% |
Mio. € |
% |
METRO Frankreich |
West |
293 |
4,6 |
293 |
6,3 |
METRO Polen |
Ost |
54 |
4,5 |
51 |
6,6 |
Eijsink |
Sonstige |
- |
- |
46 |
6,3 |
METRO Italien |
West |
38 |
5,6 |
38 |
7,2 |
METRO Rumänien |
Ost |
37 |
6,1 |
37 |
8,0 |
METRO Spanien |
West |
36 |
4,9 |
36 |
6,4 |
Pro à Pro Frankreich |
West |
35 |
4,3 |
35 |
6,3 |
METRO Russland |
Russland |
35 |
5,8 |
0 |
- |
Sonstige |
|
115 |
|
111 |
|
|
644 |
644 |
|
647 |
|
Es wird eine jährliche Werthaltigkeitsprüfung der Geschäfts- oder Firmenwerte durchgeführt. Diese erfolgt auf der Ebene einer Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten. Konkret ist dies i. d. R. die Organisationseinheit pro Land.
Bei der Prüfung auf Werthaltigkeit wird die Summe der Buchwerte der Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten dem erzielbaren Betrag gegenübergestellt. Als erzielbarer Betrag wird der höhere Wert aus Nutzungswert und Fair Value abzüglich Kosten der Veräußerung verwendet, der aus diskontierten zukünftigen Cashflows und mithilfe von Eingangsparametern des Levels 3 der Fair-Value-Hierarchie berechnet wird.
- Die Beschreibung der Hierarchien der Fair Values findet sich unter Nr. 40 Buchwerte und Fair Values nach Bewertungskategorien.
Die erwarteten Cashflows basieren auf einem qualifizierten Planungsprozess unter Beachtung von unternehmensinternen Erfahrungswerten sowie unternehmensextern erhobenen volkswirtschaftlichen Rahmendaten. Der Detailplanungszeitraum umfasst grundsätzlich 3 Jahre, dabei wurden verschiedene Szenarien hinsichtlich der Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine, der Sanktionen gegen Russland und dessen Gegensanktionen, der derzeitigen Energiekrise sowie der Inflation hergeleitet und im Hinblick auf ihre Angemessenheit für Zwecke des Impairment-Tests analysiert. Die detaillierte Planungsphase kann grundsätzlich für Einheiten, die sich in einem Transformationsprozess befinden, um bis zu 2 weitere Planjahre verlängert werden. Hiervon wurde jedoch im Geschäftsjahr 2021/22 kein Gebrauch gemacht. Im Anschluss an den Detailplanungszeitraum wurde eine Wachstumsrate von 1,25 % unterstellt (30.9.2021: 1 %). Der Anstieg ggü. dem Vorjahr ist auf eine Erhöhung der langfristigen Inflationserwartung zurückzuführen. Als Kapitalisierungszinssatz wird der durchschnittliche gewichtete Kapitalkostensatz (WACC) unter Anwendung des Capital Asset Pricing Model abgeleitet. Hierbei wird für alle im gleichen Geschäftsfeld agierenden Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten eine individuelle Gruppe von Vergleichsunternehmen (Peer Group) unterstellt. Die Kapitalisierungszinssätze bestimmen sich ferner unter Annahme eines Basiszinssatzes von 1,5 % (30.9.2021: 0,3 %) und einer Marktrisikoprämie von 8,0 % (30.9.2021: 7,8 %) in Deutschland sowie eines Betafaktors von 0,88 (30.9.2021: 0,80). Sowohl auf den Eigenkapitalkostensatz als auch auf den Fremdkapitalkostensatz werden landesspezifische Risikozuschläge auf Basis des Ratings des jeweiligen Landes erhoben. Die individuell für jede Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten ermittelten Kapitalisierungszinssätze nach Steuern liegen zwischen 6,1 % und 12,6 % (30.9.2021: 4,3 % und 10,5 %).
Für die als wesentlich erachteten Geschäfts- oder Firmenwerte wurden bei der vorgeschriebenen jährlichen Werthaltigkeitsprüfung, die METRO grundsätzlich zum 30. Juni 2022 durchgeführt hat, die folgenden Annahmen zur Entwicklung der Umsätze, des EBITDA und der für Bewertungszwecke angestrebten EBITDA-Marge bis zum Ende des Detailplanungszeitraums getroffen. In Anbetracht der makroökonomischen Situation und der weithin konsequenten Umsetzung der sCore Strategie gehen wir bei allen Gesellschaften während der Detailplanungsphase von einem signifikanten Umsatz- und EBITDA-Wachstum aus.
Die EBITDA-Marge stellt hierbei das Verhältnis des EBITDA zu den Umsatzerlösen dar.
|
Umsatz |
EBITDA |
EBITDA-Marge |
Detailplanungszeitraum (Jahre) |
---|---|---|---|---|
METRO Frankreich |
Deutlich steigend |
Deutlich steigend |
Konstant |
3 |
METRO Polen |
Deutlich steigend |
Solide Entwicklung |
Moderat rückläufig |
3 |
METRO Spanien |
Deutlich steigend |
Deutlich steigend |
Konstant |
3 |
Pro à Pro Frankreich |
Deutlich steigend |
Stark steigend |
Leicht steigend |
3 |
METRO Rumänien |
Deutlich steigend |
Leicht steigend |
Moderat rückläufig |
3 |
METRO Italien |
Deutlich steigend |
Deutlich steigend |
Konstant |
3 |
Wertminderungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte ergaben sich im Geschäftsjahr in Höhe von 55 Mio. € (2020/21: 95 Mio. €) und betreffen METRO Russland mit 38 Mio. € und METRO Ukraine mit 17 Mio. €. Die Wertminderungen waren aufgrund der durch den Krieg in der Ukraine und die gegen Russland verhängten Sanktionen erwarteten reduzierten Umsatz- und Ergebnisentwicklung und der damit einhergehenden Folgen für künftige Cashflows bereits zum 31. März 2022 erforderlich. Für METRO Russland wurden zur Schätzung des erzielbaren Betrages die zu erwartenden Cashflows unter Verwendung eines Erwartungswertes wahrscheinlichkeitsgewichteter Szenarien ermittelt, um das erhöhte Risiko und die Unsicherheit zu berücksichtigen. Der Kapitalisierungszinssatz wurde auf 10,0 % angehoben, um das erhöhte Länderrisiko aufgrund der Sanktionssituation abzudecken. Der Geschäfts- oder Firmenwert wurde in voller Höhe ergebniswirksam wertgemindert. Angesichts der kriegerischen Zustände und der vorliegenden Umsatz- und Ergebnisrückgänge wurde der Geschäfts- oder Firmenwert der zahlungsmittelgenerierenden Einheit METRO Ukraine ebenfalls in voller Höhe ergebniswirksam wertgemindert. Bei den erzielbaren Beträgen handelt es sich jeweils um den Fair Value abzüglich Kosten der Veräußerung.
Die vorgeschriebene jährliche Prüfung bestätigte zum 30. Juni 2022 im Übrigen die Werthaltigkeit aller anderen aktivierten Geschäfts- oder Firmenwerte. Zusätzlich zum Impairment-Test wurden für jede Gruppe von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten 2 Sensitivitätsanalysen durchgeführt. Im Rahmen der
-
- Sensitivitätsanalyse wurde der Kapitalisierungszinssatz um jeweils 10,0 % angehoben. Bei der
- Sensitivitätsanalyse wurde ein pauschaler Abschlag von 10,0 % auf den in der Perpetuität angenommenen Free Cashflow vorgenommen.
Aus diesen Veränderungen würde sich für keine der Gruppen von zahlungsmittelgenerierenden Einheiten, mit Ausnahme von Pro à Pro Frankreich, eine Wertminderung ergeben.
Bei der Werthaltigkeitsprüfung des Geschäfts- oder Firmenwerts von Pro à Pro Frankreich übersteigt der Fair Value abzüglich Veräußerungskosten den Buchwert um 26 Mio. €. Bei einem pauschalen Abschlag von 10,0 % auf den Kapitalisierungszinssatz würde der Buchwert den Fair Value abzüglich Veräußerungskosten um 2 Mio. € übersteigen. Bei einem um 0,58 Prozentpunkte höheren Kapitalisierungszinssatz von 6,87 % (statt 6,29 %) würde der Fair Value abzüglich Veräußerungskosten dem Buchwert entsprechen. Bei einem pauschalen Abschlag von 10,0 % auf den in der Perpetuität angenommenen Free Cashflow würde sich keine Wertminderung ergeben. Die Planung von Pro à Pro Frankreich unterstellt dabei die Erholung des EBITDA und der EBITDA-Marge von einer sehr niedrigen Basis, die im Geschäftsjahr 2021/22 v. a. durch einen hohen Inflationsdruck auf die Einkaufspreise und Engpässe bei der Verfügbarkeit von Fachkräften geprägt war. Es wird erwartet, dass sich beide Effekte im weiteren Zeitverlauf normalisieren werden.
Aus dem Erwerb von Eijsink resultiert ein Zugang zum Geschäfts- oder Firmenwert in Höhe von 46 Mio. €. Abgänge von Geschäfts- oder Firmenwerten entstehen aufgrund Veränderungen des Konsolidierungskreises und werden zum Zeitpunkt der Entkonsolidierung berichtet.
- Eine detaillierte Beschreibung der Unternehmenszusammenschlüsse des Berichtsjahres findet sich unter Erläuterungen zu Unternehmenszusammenschlüssen.
Mio. € |
Geschäfts- oder Firmenwerte |
---|---|
Anschaffungs- oder Herstellungskosten |
|
Stand 1.10.2020 |
795 |
Währungsumrechnung |
11 |
Zugänge Konsolidierungskreis |
7 |
Zugänge |
0 |
Abgänge |
−16 |
Umbuchungen |
−1 |
Stand 30.9./1.10.2021 |
796 |
Währungsumrechnung/Hochinflation |
29 |
Zugänge Konsolidierungskreis |
46 |
Zugänge |
0 |
Abgänge |
−3 |
Umbuchungen |
0 |
Stand 30.9.2022 |
868 |
Abschreibungen |
|
Stand 1.10.2020 |
64 |
Währungsumrechnung |
9 |
Zugänge, planmäßig |
0 |
Zugänge Wertminderungen |
95 |
Abgänge |
−16 |
Zuschreibungen |
0 |
Umbuchungen |
0 |
Stand 30.9./1.10.2021 |
152 |
Währungsumrechnung/Hochinflation |
17 |
Zugänge, planmäßig |
0 |
Zugänge Wertminderungen |
55 |
Abgänge |
−3 |
Zuschreibungen |
0 |
Umbuchungen |
0 |
Stand 30.9.2022 |
221 |
Buchwert 1.10.2020 |
731 |
Buchwert 30.9.2021 |
644 |
Buchwert 30.9.2022 |
647 |
In der Zeile Währungsumrechnung/Hochinflation werden neben der Währungsumrechnung der Abschlüsse ausländischer Geschäftsbereiche sowohl die Effekte aus der Ersteinführung des IAS 29 als auch die Anpassung an die Kaufkraftverhältnisse des laufenden Geschäftsjahres der türkischen Lira gezeigt. Die Effekte aus der Ersteinführung des IAS 29, die im Umstellungszeitpunkt zum 1. Oktober 2021 erfolgsneutral in den Währungsumrechnungsdifferenzen aus der Umrechnung der Abschlüsse ausländischer Geschäftsbereiche erfasst wurden, wirken sich mit 6 Mio. € vermögenserhöhend aus.