METRO ist ein kundenorientierter Großhändler mit Multichannel-Geschäft. Mit Implementierung der sCore Strategie werden unsere Großmärkte auf nachhaltiges Wachstum ausgerichtet, das Belieferungsgeschäft wird substanziell erweitert und der Online-Marktplatz im Länderportfolio weiter ausgerollt. Unser übergeordnetes Ziel ist es dabei, den Unternehmenswert nachhaltig zu steigern. Dieser Grundsatz spiegelt sich auch in unserem internen Steuerungssystem wider. Zur Planung, Steuerung und Kontrolle der Geschäftstätigkeiten setzt METRO die nachfolgend beschriebenen Kennzahlen ein. Ausgewählte Kennzahlen des Steuerungssystems (Umsatzwachstum, EBITDA und Rendite auf das eingesetzte Geschäftsvermögen) bilden zudem die Basis für die variable Vergütung des Vorstands.
Im Mittelpunkt der operativen Steuerung des Konzerns stehen die Werttreiber, die unmittelbaren Einfluss auf die mittel- und langfristigen Unternehmensziele haben und in direktem Zusammenhang mit der sCore Strategie stehen.
Die bedeutsamsten Steuerungsgrößen für METRO sind das wechselkursbereinigte Umsatzwachstum und das EBITDA bereinigt. Darüber hinaus finden in unserem Steuerungssystem weitere bedeutsame Leistungsindikatoren Verwendung, die im Folgenden ebenfalls dargestellt und erläutert sind.
Steuerungskennzahlen zur Ertragslage
Die 1. bedeutsamste Steuerungsgröße des operativen Geschäfts ist das um Wechselkurseffekte bereinigte Gesamtumsatzwachstum, das zusätzlich auch in der Ausprägung als portfoliobereinigte Kennzahl betrachtet wird. Hierbei steht der Steuerungscharakter des Portfolios im Vordergrund. Die Kennzahl spiegelt dabei eine um wesentliche Desinvestitionen bereinigte Umsatzveränderung wider. Wesentliche Akquisitionen innerhalb des Geschäftsjahres werden erst im Folgejahr in die Kennzahl einbezogen. Auf der Basis eines konstanten Portfolios wird grundsätzlich auch die Prognose abgegeben.
Die 2. bedeutsamste Steuerungsgröße ist das EBITDA ohne Ergebnisbeiträge aus Immobilientransaktionen und Transformationskosten. Dieses EBITDA bereinigt spiegelt die operative Leistungsfähigkeit von METRO in transparenter Form wider. Die Entwicklung von Immobilien und die Realisierung von Desinvestitionserlösen bleiben unabhängig davon zentrale Bestandteile der Immobilienstrategie des Konzerns. Transformationskosten beinhalten grundsätzlich nicht regelmäßig wiederkehrende Aufwendungen aus strategischen Portfoliobereinigungen. Zudem enthielten die Transformationskosten in den Vorjahren Ergebniseffekte aus Effizienzmaßnahmen im Zusammenhang mit der Fokussierung auf das Großhandelsgeschäft. Aufgrund des erzielten Fortschritts bei der Transformation werden Aufwendungen aus Effizienzmaßnahmen seit dem Geschäftsjahr 2021/22 nicht mehr als Bestandteil der Transformationskosten, sondern direkt im EBITDA bereinigt ausgewiesen.
Das Periodenergebnis sowie das Ergebnis je Aktie stellen weitere bedeutsame Steuerungskennzahlen von METRO dar. Durch diese Kennzahlen finden neben den Abschreibungen auch das Steuer- und Finanzergebnis zusätzlich zum operativen Ergebnis Berücksichtigung. Sie erlauben damit eine ganzheitliche Beurteilung der Ertragslage aus Perspektive der Anteilseigner.
- Detaillierte Informationen zu diesen Kennzahlen finden sich im Kapitel 3 Wirtschaftsbericht – 3.2 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage – Ertragslage.
Steuerungskennzahlen zur Finanz- und Vermögenslage
Die Steuerung der Finanz- und Vermögenslage von METRO zielt auf die nachhaltige Sicherung der Liquidität sowie die kostengünstige Deckung der Finanzierungsbedarfe unserer Konzerngesellschaften.
- Eine umfassende Darstellung der Finanz- und Vermögenslage findet sich im Kapitel 3 Wirtschaftsbericht – 3.2 Vermögens-, Finanz- und Ertragslage – Finanz- und Vermögenslage.
Zu den konkret in diesem Bereich verwendeten Steuerungskennzahlen zählen die Investitionen, die aggregiert für die Gruppe, aber auch separat nach Segmenten geplant, berichtet und überprüft werden. Als Investitionen sind dabei Zugänge zu den langfristigen Vermögenswerten definiert (ohne Finanzinstrumente und latente Steueransprüche).
Einen weiteren Schwerpunkt im Bereich der Finanz- und Vermögenslage bilden regelmäßige Analysen des Nettobetriebsvermögens, die zur Steuerung des operativen Geschäfts und des Kapitaleinsatzes vorgenommen werden. Die Entwicklung des Nettobetriebsvermögens im Zeitverlauf ergibt sich aus den Veränderungen der Bestände an Vorräten, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen und an Lieferanten sowie der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen. Forderungen an Lieferanten werden innerhalb der sonstigen finanziellen und sonstigen anderen Vermögenswerte ausgewiesen.
Darüber hinaus werden die Nettoverschuldung und der Free Cashflow als Kennzahlen zur Steuerung der Liquidität und der Kapitalstruktur eingesetzt. Die Nettoverschuldung stellt sich als Saldogröße aus den Finanzschulden (inkl. Verbindlichkeiten aus Leasingverhältnissen) und den Zahlungsmitteln bzw. Zahlungsmitteläquivalenten sowie den kurzfristigen Geldanlagen dar. Der Free Cashflow repräsentiert die im Laufe des Geschäftsjahres erwirtschafteten freien Mittel, die insbesondere zur Tilgung von Finanzschulden, zur Ausschüttung von Dividenden oder für M&A-Aktivitäten zur Verfügung stehen. Rechnerisch ergibt sich der Free Cashflow aus dem Cashflow aus der betrieblichen Tätigkeit aus fortgeführten Aktivitäten zuzüglich Desinvestitionen abzüglich Investitionen (ohne Geldanlagen), Leasingauszahlungen sowie gezahlter Nettozinsen und weiterer Finanzierungskosten. Der auf diese Weise definierte Free Cashflow lässt sich unmittelbar aus der Kapitalflussrechnung ableiten. Zu internen Steuerungszwecken wird daneben eine vereinfachte Cashflow-Definition verwendet, die sich auf die wesentlichen Cashflow-Komponenten fokussiert. Dabei berechnet sich der vereinfachte Free Cashflow als EBITDA bereinigt abzüglich Leasingzahlungen und zahlungswirksamer Investitionen (ohne Mergers & Acquisitions) +/− Veränderungen des Nettobetriebsvermögens.
Wertorientierte Kennzahlen
Zur Beurteilung des operativen Geschäfts wird weiterhin die Renditekennzahl Return on Capital Employed (RoCE) verwendet. Diese Kennzahl misst die in einer betrachteten Periode erzielte Rendite auf das eingesetzte Geschäftsvermögen (RoCE = EBIT / durchschnittliches Geschäftsvermögen) und ermöglicht eine Beurteilung des Geschäftserfolgs der einzelnen Segmente des Konzerns.
Der ermittelte RoCE wird dem jeweiligen segmentspezifischen Kapitalkostensatz vor Steuern gegenübergestellt. Bei diesem handelt es sich um eine auf Basis von Kapitalmarktmodellen abgeleitete marktgerechte Mindestverzinsung auf das eingesetzte Kapital.
Wertorientierte Kennzahlen werden von METRO zudem regelmäßig zur Beurteilung geplanter und getätigter Investitionen herangezogen. Entsprechend nutzt METRO neben dem Discounted-Cashflow-Verfahren die Kennzahl Economic Value Added (EVA) und liquiditätsorientierte Kennzahlen wie die Amortisationsdauer für die Bewertung von Investitionsentscheidungen.
Steuerungskennzahlen zur Umsetzung der Strategie
Im Zusammenhang mit sCore hat METRO ein Kennzahlensystem implementiert, anhand dessen der Umsetzungsstand der wesentlichen strategischen Elemente laufend gemessen und überprüft wird. An der Spitze des Kennzahlensystems stehen 7 Kernkennzahlen, die auf nachfolgenden Ebenen durch weitere spezifische Kenngrößen ergänzt bzw. operationalisiert werden. Zu den bedeutsamen Kennzahlen gehören der strategische Kundenumsatzanteil, der Umsatzanteil regelmäßig wiederkehrender Kunden, der Anteil des Belieferungsumsatzes am Gesamtumsatz, der digitale Umsatzanteil, der Eigenmarkenumsatzanteil, die Warenverfügbarkeit sowie der Net Promoter Score der strategischen Kunden.
- Die konkreten Definitionen der einzelnen Kennzahlen sind im Glossar des Geschäftsberichts aufgeführt. Die Entwicklung der Kennzahlen ist im Kapitel Ertragslage dargestellt.