Jedes konsolidierte Risiko wird auf Basis einer 4x4-Matrix hinsichtlich Schadensausmaß und Eintrittswahrscheinlichkeit bewertet. Basierend auf dem Schadensausmaß und der Eintrittswahrscheinlichkeit wird für jedes konsolidierte Risiko eine Risikoklassifizierung (niedrig, mittel, hoch) abgeleitet:
Das im Geschäftsjahr 2021/22 eingeführte stabile Portfolio an konsolidierten Risiken beinhaltet insgesamt 16 Risiken. Alle Risiken sind in der folgenden Übersicht dargestellt:
Themengruppe |
Nr. |
Konsolidierte Risiken 2021/22 |
Potenzielles Schadensausmaß |
Eintrittswahrscheinlichkeit |
Risikoklassifizierung |
---|---|---|---|---|---|
Umfeld |
#1 |
Strategische Risiken |
Moderat |
Gering |
Niedrig |
#2 |
Makroökonomische und politische Risiken |
Wesentlich |
Möglich |
Hoch |
|
#3 |
Unterbrechung der Geschäftstätigkeit |
Moderat |
Wahrscheinlich |
Mittel |
|
#4 |
Sicherheitsrisiken |
Geringfügig |
Möglich |
Niedrig |
|
Nachhaltigkeit |
#5 |
Umwelt- und soziale Risiken |
Bedeutend |
Möglich |
Mittel |
Handelsgeschäft |
#6 |
Marktbetriebs- und |
Bedeutend |
Gering |
Mittel |
Immobilien |
#7 |
Immobilienrisiken |
Bedeutend |
Wahrscheinlich |
Hoch |
Lieferanten und Produkte |
#8 |
Beschaffungsrisiken |
Bedeutend |
Gering |
Mittel |
#9 |
Qualitätsrisiken |
Geringfügig |
Unwahrscheinlich |
Niedrig |
|
Lieferkette |
#10 |
Risiken in der Lieferkette |
Geringfügig |
Gering |
Niedrig |
Finanzen |
#11 |
Finanzrisiken |
Bedeutend |
Gering |
Mittel |
Transaktionen |
#12 |
Transaktionsrisiken |
Bedeutend |
Möglich |
Mittel |
Informationstechnologie |
#13 |
Datenrisiken |
Geringfügig |
Möglich |
Niedrig |
Personal |
#14 |
Personalrisiken |
Geringfügig |
Gering |
Niedrig |
Steuern, Recht und Compliance |
#15 |
Steuerrisiken |
Geringfügig |
Gering |
Niedrig |
#16 |
Legal- und Compliance-Risiken |
Geringfügig |
Gering |
Niedrig |
Mit der Einführung des stabilen Portfolios an konsolidierten Risiken wurden „Strategische Risiken“ (#1) und „Marktbetriebs- und FSD Risiken“ (#6) neu aufgenommen. Diese beinhalten u. a. Risiken, die zuvor in „Risiken aus Covid-19“ und „Herausforderungen des Geschäftsmodells“ enthalten waren. Das Risiko „Legal- und Compliance-Risiken“ (#16) wurde umbenannt und umfasst nun neben allgemeinen rechtlichen Risiken auch das ehemalige Risiko „Verschärfung von Handelsregulierungen“. Die Risiken „Sicherheitsrisiken“ (#4), „Risiken in der Lieferkette“ (#10), „Datenrisiken“ (#13) und „Personalrisiken“ (#14) wurden im Berichtszeitraum wie auch im Vorjahr aufgrund ihres Schadensausmaßes und/oder der Eintrittswahrscheinlichkeit als niedrig klassifiziert und werden somit der Vollständigkeit halber im Zusammenhang mit dem stabilen Risikoportfolio im Geschäftsbericht 2021/22 erstmals dargestellt. Die Veränderungen der Risiken werden zum Halbjahresfinanzbericht 2021/22 in der Netto-Betrachtung dargestellt.
Wie aus der Tabelle ersichtlich wird, wurden im Berichtszeitraum von den 16 konsolidierten Risiken 2 Risiken als hoch, 6 Risiken als mittel und 8 Risiken als niedrig klassifiziert. Im Nachfolgenden gehen wir im Detail auf die Chancen und Risiken ein. Dabei richten wir den Fokus auf diejenigen Risiken, die als hoch und mittel klassifiziert sind.
Umfeld
Chancen aus globalem und diversifiziertem Geschäftsmodell
Das diversifizierte Länderportfolio von METRO, das zu große Einzelabhängigkeiten von bestimmten Ländern ausschließt, bietet in der aktuellen wirtschaftlichen Situation einen Wettbewerbsvorteil ggü. anderen, lokal aufgestellten Marktteilnehmern. METRO kann durch die globale Aufstellung zudem flexibel auf Änderungen der globalen Lieferketten reagieren, bspw. über die Nutzung der regionalen Handelsbüros.
Ebenso ist das diversifizierte Multichannel-Geschäftsmodell im Wettbewerbskontext optimal aufgestellt, um den Herausforderungen der Kunden zu begegnen. Dem gestiegenen Kostenbewusstsein der Kunden steht die Eigenmarken- und Preisstrategie für das stationäre Geschäft gegenüber. In Bezug auf den Personalmangel im Gastronomiegewerbe helfen unsere digitalen Lösungen und vorverarbeitete Produkte dabei, die Personallücke zumindest teilweise zu überbrücken.
Strategische Risiken (#1)
Strategische Risiken beinhalten Risiken im Zusammenhang mit dem Geschäftsmodell des Konzerns, der Wettbewerbsfähigkeit sowie der Digitalisierung. Aufgrund der voranschreitenden Implementierung von digitalen Lösungen für unseren Multichannel-Ansatz (z. B. M-Shop) hat sich das Risiko hinsichtlich des Schadensausmaßes von bedeutend (> 100–300 Mio. €) auf moderat (> 50–100 Mio. €) verringert, sodass es in Kombination mit der Eintrittswahrscheinlichkeit von gering (≥ 10–25 %) insgesamt als niedrig klassifiziert wird.
Chancen aus der Entwicklung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen
Eine Verbesserung der wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen weltweit oder in Ländern, in denen METRO vertreten ist, sowie Verbesserungen im Freihandel könnten sich positiv auf Umsatz, Kosten und Ergebnis auswirken. METRO ist in vielen Ländern vertreten, in denen wir von solchen Entwicklungen profitieren würden. So könnten sich Chancen durch eine anhaltende positive geopolitische und makroökonomische Entwicklung ergeben, z. B. durch Wechselkurserholungen.
Makroökonomische und politische Risiken (#2)
Als international agierendes Unternehmen ist METRO abhängig von den wirtschaftlichen und politischen Situationen in den Ländern, in denen der Konzern tätig ist. Die Rahmenbedingungen können sich schnell ändern. Wechsel in der politischen Führung, Unruhen, Anschläge oder wirtschaftliche Ungleichgewichte könnten die Geschäfte von METRO gefährden. Insbesondere der Krieg in der Ukraine beeinträchtigt die Sicherheit von Mitarbeitern und Kunden sowie die Integrität der Geschäfte und Lieferketten. Im Hinblick auf das Geschäft in Russland ergeben sich Risiken durch Sanktionen, Gegensanktionen und staatliche Eingriffe in den Geschäftsbetrieb bis hin zu einer potenziellen Enteignung infolge der Kriegsentwicklung. Die Auswirkungen des Kriegs treiben die Inflation und den damit verbundenen Kaufkraftverlust der Bevölkerung. Im Vergleich zum Halbjahresfinanzbericht 2021/22 ist das Risiko hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit von wahrscheinlich (> 50 %) auf möglich (> 25–50 %) gesunken. Hintergrund ist die anhaltende Fähigkeit zur Fortführung der Geschäfte in der Ukraine sowie die Anpassung der operativen Prozesse an die verhängten Sanktionen in Europa.
Des Weiteren führt die derzeitige Zersplitterung des EU-Binnenmarkts aufgrund unterschiedlicher Handelsregularien in den Mitgliedstaaten zur Störung der Handelsströme und hat somit direkte Auswirkungen auf METRO Aktivitäten innerhalb Europas.
Die kontinuierliche Überwachung der wirtschaftlichen und politischen Entwicklung sowie die Überprüfung unserer strategischen Ziele ermöglichen es uns, rechtzeitig und angemessen zu reagieren.
- Details zur Einschätzung der weiteren Entwicklung des wirtschaftlichen Umfelds finden sich im Kapitel 4 Nachtrags- und Prognosebericht.
Unterbrechung der Geschäftstätigkeit (#3)
Die Auswirkungen des im Oktober 2022 stattgefundenen Cyberangriffs sind unter Ereignisse nach dem Bilanzstichtag im Nachtragsbericht beschrieben und nicht Teil dieses Risikoausblicks, da das Risiko eingetreten ist. Die Risikoeinschätzung für mögliche zukünftige Unterbrechungen der Geschäftstätigkeit aufgrund von Cyberangriffen oder anderen Auslösern wie Naturkatastrophen oder Pandemien wird im Folgenden beschrieben.
Unsere Geschäftstätigkeit kann durch Naturkatastrophen oder Pandemien beeinträchtigt bzw. unterbrochen werden. Darüber hinaus kann METRO auch in Zukunft Gegenstand von Cyberangriffen sein. Je nach Schweregrad des Angriffs, kann dieser zum vorrübergehenden Ausfall von informationstechnologischen Systemen führen. Wichtige Geschäftsabläufe wie Einkauf, Vermarktung, Verkauf sowie die Kommunikation zwischen Abteilungen beruhen auf IT-Systemen und können somit beeinträchtigt sein. IT-Systeme für den Onlinehandel müssen ständig verfügbar sein, da dieser eine permanente Erreichbarkeit, auch außerhalb von Ladenöffnungszeiten, voraussetzt. Cyberangriffe können außer zum Ausfall von IT-Systemen aufgrund eines möglichen Verlusts von Daten oder der Nutzung von gestohlenen Daten durch Unbefugte auch zu Reputationsrisiken führen. Aufgrund der zunehmenden Anzahl von Cyberangriffen ist das Risiko hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit von unwahrscheinlich (< 10 %) auf wahrscheinlich (> 50 %) gestiegen. In Bezug auf die gestiegene Wahrscheinlichkeit wird das mögliche Risikoszenario hinsichtlich des potenziellen Schadensausmaßes auf moderat (> 50–100 Mio. €) anstelle von bedeutend (> 100–300 Mio. €) eingeschätzt.
Im Anschluss an den stattgefundenen Cyberangriff wurden weitere Maßnahmen zur kurzfristigen Wiederherstellung von IT-Systemen und zur generellen Absicherung gegen Cyberangriffe ergriffen. Bei der Weiterentwicklung von IT-Sicherheitsmaßnahmen ist das übergeordnete Ziel, die Betriebsbereitschaft jederzeit zu gewährleisten.
Ein professionelles Krisenmanagement ermöglicht zudem eine schnelle Reaktion, die Bewältigung der Krise und damit den Schutz unserer Mitarbeiter und Kunden. Dazu gehören u. a. Kommunikations- und Evakuierungspläne sowie Schulungen und Handlungsanweisungen. Soweit möglich und sinnvoll, versichern wir uns gegen den Verlust von Sachwerten sowie drohende Umsatz- und Ertragsverluste infolge von Betriebsausfällen.
Sicherheitsrisiken (#4)
Sicherheitsrisiken beinhalten neben kriminellen Aktivitäten, Terror und Unruhen auch das Thema Betriebssicherheit bzw. Gefährdung von Leib und Leben durch fehlende oder unangemessene Sicherheitsmaßnahmen. Das Risiko wurde im Berichtszeitraum aufgrund der Bewertung des Schadensausmaßes und der Eintrittswahrscheinlichkeit insgesamt als niedrig eingestuft. Die Auswirkungen durch den Krieg in der Ukraine werden unter Risiko #2 „Makroökonomische und politische Risiken“ behandelt.
Nachhaltigkeit
Chancen aus nachhaltigem Wirtschaften
Unsere Gesellschaft ist mehr denn je wirtschaftlichen, ökologischen, sozialen und kulturellen Herausforderungen ausgesetzt. Gleichermaßen erleben wir, dass Nachhaltigkeit der Schlüssel dazu ist, diese Herausforderungen in Chancen zu verwandeln. METRO betreibt ein aktives Nachhaltigkeitsmanagement, um Nachhaltigkeit im Kerngeschäft systematisch und organisatorisch zu verankern. Unser größter Hebel liegt im Ausbau unseres nachhaltigen Sortiments und in einem verantwortungsbewussten Lieferkettenmanagement. Zum Beispiel mit neugestalteten Produkten, etwa mit weniger Salz und Zucker, Bio-Produkten, Alternativen zu tierischen Proteinen und lokalen Produkten tragen wir dazu bei, die Nachfrage nach gesunder und bewusster Ernährung zu befriedigen. Mit unserem Beitrag zur Sicherstellung von Umwelt- und Sozialstandards in unserer Lieferkette stärken wir die Robustheit unserer Lieferbeziehungen und helfen gleichzeitig, lokale Strukturen zu stärken. Diese Entwicklungen haben auch noch im Berichtsjahr durch die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie eine deutliche Ausprägung gefunden. Unsere Nachhaltigkeitsleistungen, die wir in diesem Bereich umsetzen, werden u. a. im Rahmen von Ratings durch unsere Anspruchsgruppen bewertet.
Umwelt- und soziale Risiken (#5)
Sowohl regulatorisch als auch gesellschaftlich konkretisieren und verschärfen sich die Vorschriften und Anforderungen in Bezug auf die Einhaltung menschenrechts- und umweltbezogener Sorgfaltspflichten, in Deutschland etwa in Form des im Januar 2023 in Kraft tretenden Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes sowie des Entwurfs des europäischen Pendants dazu. Die Vorgaben gelten sowohl im eigenen Geschäftsbetrieb als auch in der Lieferkette und führen bei Nichteinhaltung zu möglichen Geldstrafen, rechtlichen Konsequenzen und Reputationsschäden.
Engpässe bei der Rohstoff- und Energieversorgung sowie Unterbrechungen in den Lieferketten erschweren das Erreichen unserer Umwelt- und Klimaziele. Gleichzeitig bedingt unser operatives Geschäft Treibhausgasemissionen und verbraucht Ressourcen, die negative Auswirkungen auf die Umwelt haben können. Auch für unsere Lieferanten könnte die Einhaltung ihrer Verpflichtungen, wie etwa Emissionsverringerungsziele, schwieriger werden. Mit steigender Wahrscheinlichkeit der Nichtbeachtung von Sozial- und Umweltaspekten in der Lieferkette, erhöhen sich ebenfalls die Risiken aus der Verletzung nationaler sowie perspektivisch europäischer Lieferkettensorgfaltspflichtenvorgaben und somit der Erhebung von Bußgeldern ggü. METRO. Zusätzlich könnte das Verfehlen sozial- und umweltbezogener Ziele außer zu Reputationsschäden auch zu einem eingeschränkten Zugang zu nachhaltigkeitsbezogenen Finanzierungsinstrumenten führen und negative Auswirkungen auf die Stabilität der Lieferkette entfalten. Aus diesen Gründen ist das Risiko im Vergleich zum Halbjahresfinanzbericht 2021/22 hinsichtlich des Schadensausmaßes von geringfügig (≤ 50 Mio. €) auf bedeutend (> 100–300 Mio. €) gestiegen. Aufgrund intensivierter Steuerungsmaßnahmen wie etwa einer Vielzahl von Energieeinsparmaßnahmen und Kältemittelaustauschinitiativen in den Landesgesellschaften durch Budgetpriorisierung sowie des Aufsetzens eines konkreten Umsetzungskonzepts zur Einhaltung des in Deutschland ab Januar 2023 in Kraft tretenden Lieferkettensorgfaltspflichtengesetzes wird die Eintrittswahrscheinlichkeit zu diesem Risiko jedoch nun als möglich (> 25–50 %) anstatt als wahrscheinlich (> 50 %) eingeschätzt.
Weitere Risiken resultieren aus international zunehmenden Vorschriften zur Rückverfolgbarkeit und Transparenz in der Lieferkette, die bei Nichteinhaltung zu möglichen Geldstrafen oder zum Verkaufsverbot der betroffenen Waren führen. Um den Risiken entgegenzuwirken, hat METRO umfassende Maßnahmen ergriffen, wie z. B. die Etablierung eines entsprechenden Sozialstandardprogramms und Rückverfolgbarkeitskonzepts, Energieeffizienz- und Sensibilisierungsmaßnahmen zur Verringerung der Emissionen sowie zusätzliches Unternehmensbudget für Länderinitiativen zur Implementierung neuer umweltfreundlicher Technologien.
- Weitere Informationen zu unseren Maßnahmen in den Bereichen soziale Verantwortung und Umweltschutz finden sich im Kapitel 2 Grundlagen des Konzerns – 2.3 Zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung der METRO AG.
Handelsgeschäft
Chancen aus Digitalisierung und Innovationen
METRO fokussiert sich darauf, in einem sich permanent ändernden Umfeld die aktuellen und zukünftigen Herausforderungen der Kunden frühzeitig zu identifizieren und zu adressieren. Dabei stellen Innovationen und Digitalisierung für uns hervorragende Ansatzpunkte zur Wertsteigerung dar. So sind wir davon überzeugt, dass die konsequente Umsetzung von innovativen Ideen im Zusammenhang mit der voranschreitenden Digitalisierung die Zukunft des Handels immer stärker beeinflussen wird. Daraus resultierend können neue Geschäftsmodelle entstehen, die uns wiederum vielfältige Chancen eröffnen.
Im Rahmen unserer sCore Strategie haben wir eine klare Digitalisierungsambition, als eine der strategischen Kernambitionen, in Form eines 40 %igen digitalen Umsatzanteils, definiert. Um die Chancen aus der Digitalisierung zu nutzen und Synergien zu realisieren, bündeln wir mit den Gesellschaften Hospitality Digital und METRO DIGITAL unsere entsprechenden Initiativen. Dabei ist die Fokussierung auf unsere Kernkundengruppen HoReCa und Trader zentraler Bestandteil unserer Digitalisierungsstrategie, mit der wir unseren Kunden digitale Lösungen, wie die Plattform DISH (Digital Innovations and Solutions for Hospitality), zur Verfügung stellen. Mit Hospitality Digital sehen wir signifikante Chancen, von einer schneller voranschreitenden Digitalisierung im HoReCa- und Trader-Sektor wie auch in anderen Geschäftsbereichen zu profitieren. Die Covid-19-Pandemie trug zu einer Beschleunigung der Digitalisierung unserer Kunden bei. Mit unserer Geschäftseinheit METRO DIGITAL digitalisieren wir stetig das Kerngeschäft weiter. So entwickelt, optimiert und betreut METRO DIGITAL alle digitalen Lösungen, die von unseren Kunden genutzt werden, wie z. B. unsere Apps METRO Companion oder M-SHOP. METRO DIGITAL entwickelt darüber hinaus auch interne digitale Lösungen, die bspw. die Effizienz unserer Logistikprozesse verbessern. Diese digitalen Lösungen ermöglichen Chancen für METRO zur Differenzierung ggü. dem Wettbewerb.
Chancen aus Kundenfokussierung
METRO hat einen klaren Fokus auf Großhandel und B2B-Kunden gelegt, wobei Kundenfokussierung und -zufriedenheit zentrale Elemente der Strategie sind. Um die Zufriedenheit unserer Kunden kontinuierlich zu messen und konsequent verbessern zu können, haben wir den Net Promoter Score flächendeckend in 22 Ländern, in denen METRO mit Großmärkten vertreten ist, implementiert. Neben der rein quantitativen Messung der aktuellen Zufriedenheitswerte können Anregungen seitens der Kunden systematisch erfasst und ausgewertet werden. Dadurch lassen sich weitere Potenziale zur Verbesserung des Einkaufserlebnisses und der Belieferung sowie allgemeine Konsumententrends identifizieren. Im Sinne einer Multichannel-Strategie bauen wir das Belieferungsgeschäft aus und verstärken unsere Onlineaktivitäten. Wir verfolgen das Ziel, der Partner der Wahl für unsere Kunden zu werden, indem METRO Lösungen anbietet, die alle Aspekte der Geschäftstätigkeit der Kunden abdecken. Außerdem intensivieren wir unsere Wettbewerbsanalysen. Unsere verschiedenen strategischen Projekte haben das Ziel, Einkaufs- und Vertriebsprozesse weiter zu optimieren und Mehrwert für unsere Kunden zu schaffen. Dadurch wollen wir die Werthaltigkeit von Vermögenswerten sicherstellen und damit den Herausforderungen des Geschäftsmodells begegnen. Als Großhandelsspezialist wollen wir den Kundenfokus weiter schärfen, das Wachstum beschleunigen, Strukturen vereinfachen sowie die Umsetzungsgeschwindigkeit erhöhen. Auf diese Weise streben wir eine Steigerung der operativen Leistungsfähigkeit insgesamt an.
Marktbetriebs- und FSD-Risiken (#6)
Die Märkte, in denen wir tätig sind, sind von einer hohen Veränderungsdynamik und einem intensiven Wettbewerb geprägt. Mangelnde Erfassung, Analyse und Nutzung von Kundendaten, nicht wettbewerbsfähige Preisgestaltung oder das Verpassen von Trends im Hinblick auf das Sortiment bzw. neue Vertriebsformate und -kanäle können dazu führen, dass wir Kundenbedürfnisse verfehlen und somit unsere Wachstums- und Profitabilitätsziele gefährden.
Zusätzlich führt der Fachkräftemangel in der Gastrobranche zur Verkürzung der Öffnungszeiten oder zur kompletten Schließung von Betrieben unserer Kernkundengruppe. Darüber hinaus können unzureichende Markt- und FSD Prozesse zu Ineffizienzen führen, die sich vor allem negativ auf die Lagerbestände und Gewinnspanne auswirken. Erste positive Ergebnisse der Maßnahmen im Zusammenhang mit sCore, z. B. der Ausbau der Sales Force und der Fokus auf Eigenmarken sowie Prozessoptimierungen durch das Multichannel-Fulfillment-Center, führen dazu, dass sich das Risiko im Vergleich zum Halbjahresfinanzbericht 2021/22 hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit von möglich (> 25–50 %) auf gering (≥ 10–25 %) verringert hat. Darüber hinaus wirken wir diesen Risiken auf verschiedenen Wegen entgegen. Zum einen entwickeln wir, abgeleitet von der sCore Gruppenstrategie, länderspezifische Strategiepläne, die sich jeweils an den lokalen Begebenheiten und Kundenbedürfnissen orientieren und in der Umsetzung durch unsere Executive Vice Presidents unterstützt und überwacht werden.
Um die Bedürfnisse professioneller Kunden zu adressieren, erweitern wir unser Geschäftsmodell vom transaktionalen Warenverkauf hin zu einer ganzheitlichen Partnerschaft. Dazu zählen der Ausbau unseres Belieferungsgeschäfts, die Weiterentwicklung unseres Franchise-Konzepts in ausgewählten Märkten, das Plattformgeschäft von METRO MARKETS und Initiativen zur Digitalisierung unserer Kunden auf dish.co sowie Finanzdienstleistungen unter METRO Financial Services.
Immobilien
Chancen aus Wertsteigerung
Zum 30. September 2022 umfasste das Standortnetz 661 Standorte, davon 567 Out-of-Store-Standorte (OOS), und 64 Depots. Rund die Hälfte der Standorte befindet sich im Eigentum. Wertsteigerungspotenzial für unser Unternehmen sehen wir in möglichen Projektentwicklungen unserer Bestandsimmobilien sowie in einer optimierten Bewirtschaftung.
Immobilienrisiken (#7)
Im Vergleich zum Halbjahresfinanzbericht 2021/22 hat sich das Risiko hinsichtlich des Schadensausmaßes von geringfügig (≤ 50 Mio. €) auf bedeutend (> 100–300 Mio. €) erhöht. Grund dafür sind die starken Marktpreisanstiege bei Strom und Gas infolge des Kriegs in der Ukraine, die zu einer deutlichen Erhöhung der Energiekosten in den kommenden Geschäftsjahren führen. Daneben kann eine Gasversorgungsunterbrechung bei einer möglichen Gasmangellage den Betrieb in unseren Märkten einschränken. Um den Verbrauch und die damit verbundenen Kosten zu reduzieren, sind umfangreiche Energieeffizienzmaßnahmen geplant. Mietausfälle, z. B. durch Insolvenzen von Drittmietern oder gesetzliche Regelungen im Zuge von Pandemien, und Leerstände durch nicht mehr genutzte Flächen sowie steigende Zinsen bergen das Risiko einer Wertberichtigung von Eigentumsstandorten oder Nutzungsrechten von Anmietstandorten. Des Weiteren könnten verzögerte Reparatur- und Wartungsarbeiten zu Gesetzesverstößen, Wertminderungen der Immobilien und Reputationsschäden führen. Dem begegnen wir mit strategischem und operativem Immobilienmanagement. Hierzu finden regelmäßige Bewertungen der Immobilien hinsichtlich Wert und Ertrag statt und wir führen vorausschauende Investitionsplanungen durch. Die Sicherheit und die Gesundheit von Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern könnten durch Mängel an den Immobilien gefährdet sein. Wir ergreifen wirksame Maßnahmen, um potenziellen Unfällen und gesundheitlichen Schädigungen vorzubeugen und so für ein sicheres und gesundes Umfeld zu sorgen. Dazu führen wir Gefährdungsbeurteilungen durch und erstellen eindeutige Regelwerke und Verfahrenskataloge. Die Umsetzung unterstützen wir durch regelmäßige Schulungen, interne Kontrollen wie regelmäßige Sicherheits- und Arbeitsschutzbegehungen sowie externe Kontrollen wie Standsicherheitsbegehungen.
Lieferanten und Produkte
Chancen aus verantwortlichem Handeln
Nicht nur für uns, sondern auch für immer mehr Kunden spielen neben Qualität und Sicherheit zunehmend die Umwelt- und Sozialverträglichkeit der von uns angebotenen Produkte und ihrer Herstellungsprozesse eine wesentliche Rolle. Unser Ziel ist es, ressourcenschonende Herstellung sowie sozial verträgliche Arbeitsbedingungen innerhalb unserer Beschaffungskanäle sicherzustellen. Vor diesem Hintergrund verfolgt METRO eine konzernweite, produktübergreifende Einkaufspolitik mit zusätzlichen Anforderungen für kritische Rohstoffe für ein nachhaltiges und verantwortungsvolles Lieferketten- und Beschaffungsmanagement.
- Weitere Informationen zu unserem Engagement für soziale Verantwortung und Umweltschutz finden sich im Kapitel 2 Grundlagen des Konzerns – 2.3 Zusammengefasste nichtfinanzielle Erklärung der METRO AG.
Chancen aus höherer Eigenmarkenpenetration
Eigenmarken sind ein zentraler Bestandteil der Strategie von METRO, den Erfolg unserer Kunden zu erhöhen. Durch das Angebot von Eigenmarken können wir hohe Qualität zu relativ günstigen Preisen bieten und damit sowohl die Profitabilität unserer Kunden als auch die eigene Profitabilität steigern. Potenzielle wirtschaftliche Einschränkungen und ein erhöhter Preisdruck auf unsere Kunden, z. B. als Folge der Covid-19-Pandemie und der Inflation, könnten die Nachfrage nach Eigenmarken erhöhen und somit positive Effekte auf die Profitabilität von METRO haben.
Beschaffungsrisiken (#8)
Der Krieg in der Ukraine, Inflation sowie Covid-19-Maßnahmen insbesondere in Asien führen zu einer Störung der Lieferkette, einem Anstieg der Energiepreise sowie Rohstoffmangel, was wiederum Produktionsausfälle und somit Umsatzverluste durch die Nichtverfügbarkeit von Waren zur Folge hat. Das Risiko ist hinsichtlich Schadensausmaß von moderat (> 50–100 Mio. €) auf bedeutend (> 100–300 Mio. €) gestiegen, gleichzeitig ist die Eintrittswahrscheinlichkeit von möglich (> 25–50 %) auf gering (≥ 10–25 %) gesunken, da wir insbesondere durch Erfahrungen aus früheren Covid-19 Wellen im Hinblick auf die Beschränkungen durch Covid-19 Maßnahmen profitieren können.
Um den Risiken entgegenzuwirken, initiiert METRO Projekte, die gebündelte Einkaufsaktivitäten durch die Landesgesellschaften fördern und somit vorteilhaftere Preise ermöglichen. Des Weiteren überwachen und bewerten wir kontinuierlich die Leistungsfähigkeit unserer Lieferanten und können insbesondere für wichtige Produkte auf alternative Lieferanten zurückgreifen. Bei Neuverhandlungen auslaufender Verträge versuchen wir, Vereinbarungen umzusetzen, die den Lieferanten dazu verpflichten, auch im Falle höherer Gewalt ausreichend vorbereitet zu sein, um die Kontinuität der Versorgung sicherstellen zu können. Ebenso wenden wir spezielle Produktanalysen im Rahmen von Verhandlungsvorbereitungen an, um Preiserhöhungsbestrebungen seitens der Lieferanten zu begrenzen.
Qualitätsrisiken (#9)
Die Qualitätsrisiken beinhalten die Sicherheit von Qualität der angebotenen Produkte sowie Themen zum Transport und zur Lagerung, sofern diese zu einer Beeinträchtigung der Warenqualität oder Lebensmittelsicherheit führen. Aufgrund der Bewertung des Schadensausmaßes und der Eintrittswahrscheinlichkeit wurde das Risiko im Berichtszeitraum insgesamt als niedrig eingestuft.
Lieferkette
Risiken in der Lieferkette (#10)
Risiken in der Lieferkette beinhalten Themen im Zusammenhang mit Logistik, Transport und Lagerung wie z. B. Transportkosten oder das Management von Logistikdienstleistern. Das Risiko wurde im Berichtszeitraum aufgrund der Bewertung des Schadensausmaßes und der Eintrittswahrscheinlichkeit insgesamt als niedrig eingestuft.
Finanzen
Finanzrisiken (#11)
Unerwartete externe Einflüsse auf unsere Geschäftstätigkeit oder andere Veränderungen des Geschäftsumfelds können ohne rechtzeitige Gegensteuerung dazu führen, dass wir unsere Planzahlen nicht erreichen. Außerdem kann eine verspätete Erkenntnis über solche Veränderungen dazu führen, dass falsche unternehmerische Entscheidungen getroffen werden. Den Risiken wirken wir durch eine enge Verzahnung der strategischen Planung mit dem Budgetprozess, ein sehr enges Monitoring der Einhaltung des Budgets und eine starke Einbeziehung der Kontrollgremien sowie effektive interne Kontrollen entgegen.
Aufgrund unseres vom Kalenderjahr abweichenden Geschäftsjahres verfügen wir über eine hohe und frühzeitige Planungssicherheit, da das ertragreiche Weihnachtsquartal bereits am Anfang des Geschäftsjahres steht.
Die derzeitige globale Bekämpfung der Inflation führt u. a. zu einem Anstieg der Leitzinsen und erhöht somit das Risiko von steigenden Zinsaufwendungen für Finanzierungsinstrumente, mindert jedoch auch gleichzeitig das Risiko für Zinsaufwendungen aus Verwahrentgelten auf Sicht- und Kapitaleinlagen bei Banken. Aufgrund der bereits reduzierten Bruttoverschuldung sowie unserer aktuell komfortablen Liquiditätssituation, ist das Risiko steigender Zinsaufwendungen für Finanzierungsinstrumente als begrenzt zu bewerten. Um auf Änderungen zeitnah reagieren zu können, findet eine kontinuierliche Überwachung der eigenen Finanzierungspositionen sowie der Geld- und Kapitalmärkte statt.
Darüber hinaus stellen mögliche Ausfälle von Geschäftspartnern und Kunden ein finanzielles Risiko dar. Um das Ausfallrisiko von Forderungen ggü. unseren Kunden zu minimieren, entscheiden wir über die Höhe der gewährten Zahlungsziele auf Basis eines umfassenden internen Scorings sowie – soweit verfügbar – externer Informationen.
Das Ausfallrisiko für externe Anlagen bei Kreditinstituten reduzieren wir, indem wir die Limits in Abhängigkeit von den Ratings und Credit Spreads festlegen.
Durch die kontinuierliche Überwachung des gesamten Forderungsbestands gewährleisten wir jederzeit eine risikoadäquate Anpassung der Zahlungsziele unserer Kunden und der Anlagelimits bei Kreditinstituten.
Aufgrund der Implementierung der Szenarioanalyse zur quantitativen Aggregation von Risiken hat sich das Risiko im Vergleich zum Halbjahresfinanzbericht 2021/22 hinsichtlich der Eintrittswahrscheinlichkeit von möglich (> 25–50 %) auf gering (≥ 10–25 %) reduziert.
- Weitere Informationen zu finanzwirtschaftlichen Risiken und ihrem Management finden sich im Konzernanhang – Nr. 44 Management der finanzwirtschaftlichen Risiken.
Transaktionen
Chancen aus Effizienzsteigerung und Portfoliovereinfachung
Den Fokus legt METRO zukünftig auch auf Investitionen zur Stärkung der Großhandelsgeschäfte, um Marktanteile auszubauen. Dieser Fokus auf den Großhandel könnte schneller als erwartet zu verbesserten Arbeitsabläufen entlang der Wertschöpfungskette führen und sich über eine Steigerung der operativen Leistungsfähigkeit positiv auf unsere Geschäftsentwicklung auswirken. Kooperationen (auch rein vertraglicher Natur) können helfen, operative Kosteneinsparungen zu generieren oder unseren Kunden Zugang zu innovativen Food-Produkten zu ermöglichen.
Das Länderportfolio wird regelmäßig hinsichtlich der Erreichbarkeit einer lokalen Marktführerschaft sowie der Attraktivität der jeweiligen Märkte beurteilt. In diesem Zusammenhang hat METRO im abgelaufenen Geschäftsjahr das verlustträchtige Geschäft in Belgien verkauft. Auch in Zukunft sind weitere Portfolioanpassungen nicht ausgeschlossen. Wir haben in den vergangenen Jahren wesentliche Unternehmensverkäufe (MAKRO Belgien, Real, Mehrheitsbeteiligung an METRO China) erfolgreich durchgeführt und verfügen diesbezüglich über umfassende Erfahrungswerte.
Chancen aus Marktkonsolidierung und Zukäufen
Wir wollen unsere führende Position in vielen Märkten weiter festigen und ausbauen. Wir erwarten, dass sich die Konsolidierung der Großhandelsmärkte in vielen unserer Portfolioländer durch die Covid-19-Pandemie weiter verstärken wird. Hier ist es unser Ziel, weiterhin Marktanteile hinzuzugewinnen und, sofern sinnvoll, einzelne Standorte von Wettbewerbern zu übernehmen und damit eine Marktkonsolidierung aktiv voranzutreiben. Weiterhin großes Potenzial zur Wertsteigerung könnte sich durch Akquisitionen, insbesondere in strategisch wichtigen Geschäftsfeldern, ergeben. Die Liquiditätssituation von METRO ist ausgezeichnet und bietet Spielraum für Unternehmenszukäufe. So sehen wir Chancen im weiteren Ausbau des Kerngeschäfts, vor allem durch Akquisitionen im Belieferungsgeschäft, aber auch in der Stärkung unserer Aktivitäten in angrenzenden B2B-Bereichen, z. B. im E-Commerce- und Marktplatzgeschäft. So hat METRO im abgelaufenen Geschäftsjahr verschiedene Akquisitionen getätigt, darunter AGM (Österreich), Eijsink (Niederlande) und D. u. E. Günther-Gruppe (Deutschland). Auch unsere bestehenden Minderheitsbeteiligungen bieten Chancen, weitere Wertsteigerungen zu erzielen, etwa wenn sich Start-up-Unternehmen sehr positiv entwickeln.
Transaktionsrisiken (#12)
Die Transaktionsrisiken beinhalten alle relevanten Risiken, die sich aus dem Kauf und Verkauf von Unternehmen(-santeilen) ergeben. Dazu gehören rechtliche und steuerliche Risiken, Garantien, Einmal- und Remanenzkosten oder auch Reaktionen vom Markt im Hinblick auf die Transaktion.
Zu den abgeschlossenen Transaktionen zählen u. a. die Akquisition der AGM-Märkte in Österreich und die Akquisition von Eijsink, einem führenden Anbieter von cloudbasierten POS-Systemen und der Verkauf von MAKRO Belgien. Darüber hinaus sind hier weiterhin Nachhaftungsrisiken aus abgeschlossenen Unternehmensverkäufen aus Vorjahren enthalten.
Mit der Börsennotierung der METRO AG am 13. Juli 2017 wurde die Konzernaufteilung der METRO GROUP abgeschlossen. Die ehemalige METRO GROUP hat sich in einen Großhandelsspezialisten (neue METRO AG) sowie ein auf Unterhaltungselektronikprodukte und Dienstleistungen fokussiertes Unternehmen (CECONOMY AG, ehemalige METRO AG) aufgeteilt. In diesem Zusammenhang können sich neben steuerlichen Umsetzungsrisiken, Nachhaftungsrisiken für die CECONOMY AG ergeben. Die Finanzlage der CECONOMY AG beobachten wir kontinuierlich.
Aufgrund des höheren Transaktionsvolumens und der Implementierung der Szenarioanalyse zur quantitativen Aggregation von Risiken hat sich das Risiko im Vergleich zum Halbjahresfinanzbericht 2021/22 hinsichtlich des Schadensausmaßes von moderat (> 50–100 Mio. €) auf bedeutend (> 100–300 Mio. €) erhöht und in Bezug auf die Eintrittswahrscheinlichkeit von wahrscheinlich (> 50 %) auf möglich (> 25–50 %) reduziert.
Informationstechnologie
Datenrisiken (#13)
Datenrisiken beinhalten Risiken im Zusammenhang mit Datenschutz und Datensicherheit sowie Risiken in Bezug auf die Richtigkeit, Vollständigkeit und Verfügbarkeit von Daten zur Gewährleistung einer erfolgreichen Nutzung von konzerneigenen Daten. Das Risiko wurde im Berichtszeitraum aufgrund der Bewertung des Schadensausmaßes und der Eintrittswahrscheinlichkeit insgesamt als niedrig eingestuft. Datenrisiken im Zusammenhang mit Cyberangriffen sind im Risiko #3 „Unterbrechung der Geschäftstätigkeit“ enthalten.
Personal
Personalrisiken (#14)
Personalrisiken beinhalten Risiken im Zusammenhang mit der Personalorganisation inkl. der Rekrutierung, der Bindung, der Vergütung, der Einsatzplanung und des Austrittsprozesses. Darüber hinaus werden Risiken in Bezug auf die Unternehmenskultur berücksichtigt. Das Risiko wurde im Berichtszeitraum aufgrund der Bewertung des Schadensausmaßes und der Eintrittswahrscheinlichkeit insgesamt als niedrig eingestuft.
Steuern, Recht und Compliance
Steuerrisiken (#15)
Steuerrisiken können vornehmlich im Zusammenhang mit der Würdigung von Sachverhalten durch die Finanzverwaltung (inkl. Verrechnungspreissachverhalten) entstehen. Darüber hinaus können sich Risiken aus der Auslegung umsatzsteuerlicher Regelungen ergeben. Aufgrund der Implementierung der Szenarioanalyse zur quantitativen Aggregation von Risiken hat sich das Risiko im Vergleich zum Halbjahresfinanzbericht 2021/22 von moderat (> 50–100 Mio. €) und möglich (> 25–50 %) auf geringfügig (≤ 50 Mio. €) und gering (≥ 10–25 %) reduziert und wird im Berichtszeitraum somit insgesamt als niedrig eingestuft.
Legal- und Compliance-Risiken (#16)
Das Risiko beinhaltet allgemeine rechtliche Risiken sowie Risiken im Zusammenhang mit Korruption, Betrug und Geldwäsche und wurde im Berichtszeitraum aufgrund der Bewertung des Schadensausmaßes und der Eintrittswahrscheinlichkeit insgesamt als niedrig eingestuft.